Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

Titel: 0136 - Falsche Spuren - echte Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: echte Mörder
Vom Netzwerk:
hin. Dann hörten wir Schritte in dem Raum, und es klang, als ob sie sich von den Fenstern entfernten. Gleich darauf klappte eine Tür und Wasser rauschte.
    Sollte der Kerl so verrückt sein und jetzt mitten in der Nacht ein Bad nehmen wollen?
    Ich richtete mich vorsichtig auf.
    Das Zimmer war leer. Ganz hinten in der Ecke stand eine Tür offen und von dort hörte man ganz deutlich das Rauschen von Wasser.
    »Rücken decken!«, hauchte ich Phil ins Ohr und deutete auf das nächste Fenster.
    Dann stieg ich auch schon langsam hinein. Da das Zimmer zu ebener Erde lag, gab es zum Glück keinen Holzfußboden, sondern der Boden war aus Zement. Das erleichterte mein Vorhaben. Ich kam ohne jedes Geräusch bis nach hinten an die offenstehende Tür.
    Mit dem Rücken eng an die Wand neben der Tür gepresst, wartete ich.
    Er kam. Noch immer pfeifend ging er dicht neben mir vorbei in das Zimmer hinein, in das ich eingestiegen war.
    Als er drei Schritte von mir entfernt war, rief ich ihn an: »Mister Snyder!«
    Er war so verdammt schnell, dass er damit im Zirkus auftreten konnte. Wie ein Wirbelwind fuhr er herum, etwas blitzte und zischte durch die Luft.
    Wäre ich ein bisschen langsamer gewesen, hätte das Messer vermutlich meinen Hals oder meine Brust getroffen. So bohrte es sich nur am Griff kräftig hin und her schwingend, in die Holzverschalung neben der Tür. Ich aber lag bereits am Boden.
    So schnell, wie er sein Messer aus dem Ärmel herausgeschleudert hatte, so schnell sprang ich ihn aus dem Liegen heraus an, wie eine Wildkatze.
    Wir prallten zusammen, und er ging mit mir zu Boden. Noch im Fallen erwischte der Halunke meinen Kopf, setzte die Daumennägel rechts und links an meine Augen und drückte. Es ist einer der höllischsten Griffe, die es überhaupt gibt.
    Ich riss meine beiden Arme hoch und schlug ihm damit seine Hände weg, als sich schon sanfte Schleier vor meinen Augen ausbreiteten.
    Ich bekam Luft und konnte auf die Beine kommen. Keine halbe Sekunde später stand die zähe Katze auch schon. Aber jetzt hatte er mich mit seinen niederträchtigen Gemeinheiten endgültig wach gemacht.
    Ich knallte ihm einen Brocken gegen das linke Schlüsselbein, der ihn nach hinten warf. Ich setzte nach und konnte den gleichen Schlag auf der rechten Seite landen, bevor er sich vom ersten erholt hatte.
    Seine Arme hingen wie gelähmt herunter. Aber bei diesem Burschen musste man mit jeder Gemeinheit rechnen, und ich wollte nichts mehr riskieren. Die Sekunde, da ich seine Arme herabhängen sah, nutzte ich aus. Meine Faust explodierte genau an seinem Punkt.
    Er wurde halb aus den Schuhen gehoben, verdrehte die Augen und krachte nach hinten gegen die nächste Wand, wo er langsam in sich zusammensackte und schließlich wieder nach vorn kippte. Auf dem Fußboden blieb er zunächst liegen.
    Ich rieb mir die schmerzenden Fingerknöchel und drehte mich um. Wo blieb Phil eigentlich? War er vor dem Fenster eingeschlafen?
    Irrtum. Phil saß auf der Couch unter dem zweiten Fenster und steckte sich gerade lässig eine Zigarette an.
    »Ich hätte ihn nicht so schnell ausgepunktet«, murmelte er gähnend. »Wer solche Gemeinheiten probiert, der muss mal gründlich aufgeweicht werden.«
    Ich ließ mich neben ihm auf die Couch fallen.
    »Ich bin eben auch müde, mein Lieber.«
    Wir mussten eine ganze Weile warten, bis die Ratte wieder zu sich kam. Selbst dann wollte er noch eine Gemeinheit versuchen. Er blieb zunächst regungslos liegen und sammelte Kräfte. Dann schoss er plötzlich hoch und hatte etwas in der Hand, was keine Wasserpistole war.
    Ich sah kaum, dass Phil eine Bewegung gemacht hatte, da krachte auch schon sein Schuss. Der Mex stieß einen schmerzlichen Laut aus, sein Schießeisen wirbelte durch die Luft, und gleich darauf tropfte Blut von seiner Hand.
    Phil steckte gelassen seine Pistole zurück ins Schulterhalfter und sagte, wobei er schon wieder gähnte: »Dass man doch nie zur Ruhe kommt!«.
    Mir kam auf einmal ein herrlicher Gedanke.
    »Mister Snyder«, sagte ich gemütlich. »Leider muss ich Sie verhaften wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt in Tateinheit mit Mordversuch an zwei FBI-Beamten.«
    Der Esel hatte uns den Grund zur Verhaftung erst geliefert. Er machte dann auch das dümmste Gesicht, das uns in diesem ganzen verwickelten Fall vor Gesicht kam.
    ***
    Wir lieferten ihn in unserem Zellentrakt ab, ohne ein einziges Wort mit ihm zu sprechen. Unterwegs hatte er einmal versucht, uns die Würmer aus der Nase zu ziehen. Er

Weitere Kostenlose Bücher