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0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

Titel: 0136 - Falsche Spuren - echte Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: echte Mörder
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geschraubten Satz, in dem ich meinen FBI-Ausweis demonstrativ auf den Tisch legte. Der Kellner wurde blass und sah sich erschrocken um, ob ja auch keiner von den vornehmen Herrschaften etwa dieses gefährliche Stück Papier zufällig gesehen und erkannt habe. Es schien nicht der Fall zu sein.
    »Unter diesen Umständen«, murmelte er achselzuckend, als ob er irgendwen um Entschuldigung bitten wollte.
    »Also!«, sagte Phil ungeduldig: »Wie heißt der zweite Laden Ihres Chefs?«
    Die Antwort war für uns beide eine hübsche Überraschung.
    »Ring Beils Bar, Sir!«
    Phil sah mich an, ohne eine Miene zu verziehen, aber ich sah dennoch, dass er genauso überrascht war wie ich auch.
    ***
    Wir zahlten und ließen uns vom Ober die Lage der Bar beschreiben. Danach fuhren wir im Jaguar hin. Der Laden hatte die spärlichste Reklame, die ich je in New York gesehen habe, über einer Tür hing einfach ein Schild mit der Aufschrift des Namens, und dieses Schild wurde von zwei Lampen angestrahlt, die rechts und links davon befestigt waren.
    Trotzdem war der Laden zum Bersten voll. Es gab mehrere Räume, die durch große Schiebetüren voneinander getrennt werden konnten. Aber im Augenblick standen sie alle offen, und ein Stimmengewirr von vielen Hundert Menschen schwirrte durch die Luft.
    Wir bummelten zunächst einmal durch sämtliche fünf Räume, als ob wir einen guten Platz suchten, was sowieso ein hoffnungsloses Unterfangen war. Matrosen, Arbeiter und kleine Angestellte beherrschten das Bild, dazu Mädchen von so fragwürdigem Charakter, dass es schon kein bisschen fragwürdig, sondern ganz eindeutig war.
    Im hintersten Raum stand eine geschwungene, hufeisenförmige Theke, und dort erwischten wir mit viel Glück noch zwei der hohen Hocker. Eine geschäftstüchtige Blondine mittleren Alters stürzte auf uns zu, klimperte verführerisch mit ihren Wimpern und fragte mit einer Stimme, die jedem Bass der Metropolitan Opera Ehre gemacht hätte, nach unseren Wünschen.
    »Zweimal Whisky«, sagte Phil.
    Die Blondine lehnte sich über die Theke.
    »Ich höre wohl nicht recht, mein Süßer«, flötete sie. »Zweimal, oder hattest du dreimal gesagt?«
    »Okay, dreimal«, seufzte Phil.
    »Na, schon besser, mein Guter«, triumphierte die Blondine und brachte das Gewünschte.
    Wir hatten unsere Gläser noch nicht einmal richtig in der Hand, da hatte die Blondine ihres schon leer.
    »Hoppla!«, brummte Phil. »Mit dem Tempo hält aber mein Geldbeutel nicht mit;«
    »Macht nichts«, sagte die Bardame ungerührt. »Dein Freund wird ja auch noch ein paar Grüne haben, nicht?«
    »Hab ich«, grinste ich. »Ich könnte mir sogar denken, dass ich fünf Grüne hier vergessen würde.«
    Sie zog die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Diese Frau war durch nichts mehr hereinzulegen, das stand fest. Die hatte alles mitgemacht, was ein Mensch in den dunklen Ecken von New York nur mitmachen kann.
    »Und warum könntest du fünf Grüne vergessen?«, fragte sie so leise, dass es außer uns bestimmt keiner hören konnte.
    »Ich möchte ein paar Kleinigkeiten wissen«, fragte ich.
    »Worüber?«
    Ich beugte mich vor. Auch die Bardame rückte näher zu uns.
    »Wo ist Lonny?«, fragte ich.
    Sie fuhr zurück. Ihre Augen hatten einen harten, stählernen Glanz. Mit einer gezierten Gebärde fuhr sie sich langsam durch ihre blonden Haare und ließ die Finger schließlich auf ihrer Schulter liegen.
    »Warum willst du das wissen?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Warum will man wohl wissen, wo ein bestimmtes Mädchen ist, he?«, maulte ich. »Lonny ist - na, sagen wir, eine Bekannte von mir.«
    »Von dir? Aber ich hab dich doch nie hier gesehen!«
    »Nee«, maulte ich in rüdem Slang. »Lonny wollte nicht, dass ich hierherkäme. Wir haben uns immer draußen getroffen, an einer bestimmten Ecke, wenn sie Feierabend hatte.«
    Der Erfolg meiner Lügengeschichte war durchschlagend. Die Blondine lehnte sich auf einmal weit zurück und begann schallend zu lachen. Ihr dröhnender Bass zog für einen Augenblick die Aufmerksamkeit aller anderen auf sich, aber dann hatten die Gäste und die anderen Bardamen wieder genug miteinander zu tun und kümmerten sich nicht mehr um uns.
    »Also du bist Johnny, was?«, lachte die Blondine noch immer.
    »Jawohl«, nickte ich ergeben. »Ich bin Johnny.«
    Keine Ahnung, von welchem Johnny die redet, dachte ich, aber wenn mir diese Rolle weiterhilft,, will ich meinetwegen auch mal Johnny heißen.
    »Bring uns noch drei!«, sagte Phil.
    Es ging

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