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0137 - Die Bestien der Madame

0137 - Die Bestien der Madame

Titel: 0137 - Die Bestien der Madame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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erhoben. Schon zuckte die Klinge vor.
    Gleich mußte sie tief in die Brust des Untiers dringen.
    Taviss war siegesgewiß, doch das Blatt wendete sich augenblicklich zu seinen Ungunsten. Das Wesen wich dem Todesstoß in Gedankenschnelle aus. Daß es dazu noch fähig sein würde, hatte Taviss für ausgeschlossen gehalten. Verdattert sah er, wie die Klinge am Körper des Wesens vorbeisauste.
    Ein fürchterlicher Hieb traf ihn.
    Krallen rissen sein Fleisch auf.
    Er schrie. Ein wahnsinniger Schmerz durchraste ihn und machte ihn blind. Seine Beine wollten ihn nicht mehr tragen. Die Knie knickten ein. Verbissen wollte er stehenbleiben, doch er hatte nicht die Kraft dazu.
    Ächzend sank er zu Boden.
    Das Monster traf ihn mit seinen mörderischen Krallen noch einmal.
    Er wehrte sich mit dem Dolch, aber er begriff, daß er verloren war, wenn nicht rasch Hilfe kam…
    ***
    Ich hörte alles.
    Das Brüllen der Bestie. Das Schreien von Taviss. Die Hilferufe des Mädchens. Sofort machte ich kehrt. Ich rannte zum Ausgangspunkt zurück. Dorthin, wo wir uns getrennt hatten.
    Bill tauchte aus seinem Stollen auf. »Taviss!« keuchte er. »Er muß auf das Monster gestoßen sein!«
    »Kannst du annehmen!«
    Claire Biggers wankte uns entgegen. Sie war am Ende ihrer Kräfte. Sie sah uns und stieß heiser hervor: »Hilfe! Er braucht Hilfe! Sie müssen ihm helfen, sonst ist er verloren!«
    »Sind Sie okay?« fragte Bill Conolly.
    »Kümmern Sie sich nicht um mich. Jede Sekunde ist kostbar. Henry kämpft mit diesem Ungeheuer…«
    Ich war schon unterwegs. Claire schickte Bill hinter mir her. Sie brauchte ihn nicht. Mit ihrer Erschöpfung konnte sie auch allein fertig werden. Bill Conolly lief mir mit langen Sätzen nach.
    Wir hofften für Taviss, daß wir noch etwas für ihn tun konnten.
    Der Silberdolch kann eine wirksame Waffe gegen Monster sein.
    Aber man muß ihn zu handhaben verstehen. Verfügte Taviss über die nötige Kampferfahrung? Ich glaubte es fast nicht. Wo hätte er sich all das aneignen können, das ich im Laufe der Zeit gelernt hatte?
    »Taviss!« rief ich. »Setzen Sie sich ab! Kämpfen Sie nicht weiter! Überlassen Sie uns die Bestie!« Ich sah Taviss nicht, hoffte aber, daß er mich gehört hatte.
    Wir gelangten zu den Stufen. Irgendwo plätscherte Wasser. Von Taviss keine Spur. Von der Bestie aber auch nicht.
    Auf dem Boden lag Blut!
    »John!« keuchte Bill. »Hast du das gesehen?«
    »Ja.«
    »Taviss scheint verletzt zu sein.«
    »Das habe ich befürchtet.«
    »Taviss!« schrie Bill, so laut er konnte. Wir liefen die Stufen hinunter. Rechts bewegte sich plötzlich etwas.
    Meine Beretta zuckte sofort in diese Richtung. Im nächsten Augenblick krampfte sich mein Herz zusammen. Taviss! Gott, wie sah er aus. Die Bestie hatte ihn schrecklich zugerichtet. Er war kaum noch wiederzuerkennen. Die Kleider hingen in Fetzen von seinem blutenden Körper.
    »Sinclair…«, stöhnte Henry Taviss. »Sinclair …«
    Er war tödlich verletzt. Was die Bestie ihm angetan hatte, das konnte kein Arzt mehr heilen. Dennoch war ihm nicht wichtig, was mit ihm geschah, nein, er fragte, wie es Claire ging.
    Das war wahre Größe.
    »Claire geht es gut«, sagte ich erschüttert.
    »Das freut mich«, preßte er mühsam hervor. Nur diese Frage schien ihn noch aufrecht gehalten zu haben. Nun klappte er zusammen. Mit zitternder Hand hielt er mir meinen geweihten Silberdolch hin. »Ich habe getan, was ich konnte, Sinclair.«
    »Davon bin ich überzeugt.« Ich hörte meine Stimme. Sie war mir fremd. Rauh klang sie. Ich hatte das Gefühl, einen Kloß im Hals zu haben.
    Als ich meinen Dolch entgegennahm, sagte Taviss stockend: »Ich habe das Ungeheuer an der Schulter verletzt.«
    »Wo ist es?«
    »Als sie kamen, ließ es von mir ab.« Taviss wies in die Richtung, in der sich das Monster abgesetzt hatte.
    Ein verzweifelter Schrei erschreckte uns. Claire Biggers war zurückgekehrt. Sie sah Taviss, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    »Henry! O Gott, Henry…!«
    Sie wankte auf den Schwerverletzten zu, sank neben ihm auf die Knie, bettete seinen Kopf behutsam auf ihrem Schoß. Zärtlich strich sie ihm über das Haar. Obwohl er wußte, daß er sterben würde, lächelte er.
    »Bleib hier!« verlangte ich von Bill.
    Mein Freund nickte.
    »Sei vorsichtig, John.«
    »Bestimmt!« gab ich zurück und rannte mit einer unvorstellbaren Wut im Bauch los.
    ***
    Die mittelgroße Yacht lief im Themsehafen ein. Viel junges Volk war an Bord. Ein Radio plärrte. An Deck

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