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0137 - Die Bestien der Madame

0137 - Die Bestien der Madame

Titel: 0137 - Die Bestien der Madame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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bezweifle ich«, sagte der Teufelsschädel.
    Ich steckte meine Beretta weg. Mit der leergeschossenen Waffe konnte ich gegen das Sigill sowieso nichts anfangen. Draußen kämpfte Bill Conolly. Ich hörte ihn keuchen. Gern wäre ich ihm zu Hilfe geeilt, aber ich mußte auf das glühende Sigill achtgeben.
    Vorsichtig wich ich zurück.
    Der Teufelskopf folgte mir. »Du bist erledigt, John Sinclair. Eine andere Hexe wird Melissa Mortes Platz einnehmen, und wir werden weitermachen – nach deinem Tod!«
    Er trieb mich in die Enge.
    Die Schwaden, von den Rauchstäbchen produziert, krochen auf meine Beine zu und hielten sie plötzlich fest.
    Ich konnte keinen Schritt mehr tun.
    »Jetzt bist du dran, Sinclair!« kündigte der Teufelskopf an. Er senkte die Hörner, richtete sie auf mich.
    Diesmal konnte ich nichts mehr blitzschnell zwischen ihn und mich schieben. Aber ich gab mich noch nicht geschlagen.
    Ich hatte noch mein Kruzifix.
    So schnell ich konnte, nahm ich es ab. Der Teufelskopf kostete die letzten Sekunden vor meinem Tod aus. Das war die winzige Zeitspanne, die ihm zum Verhängnis werden sollte.
    Als er auf mich zuraste, warf ich ihm das Kreuz entgegen. Gut und Böse prallten auf halbem Wege aufeinander. Die Silberkette blieb an einem der beiden glühenden Hörner hängen.
    Das Kreuz knallte gegen die linke Seite des Teufelskopfes. Die Wirkung war frappierend. Das Sigill zerplatzte mit einem lauten Krach. Glühende Teile flogen wie Schrapnelle durch den Raum, hackten in die schwarzen Wände und erloschen. Ein Heulen, Tosen und Brausen fegten an mir vorbei. Die Schwaden, die meine Beine festhielten, wurden von einer unsichtbaren Kraft zerfetzt und aufgelöst.
    Nichts blieb von dem gefährlichen Teufelskopf übrig. Auf dem Boden, zwischen den erloschenen Räucherstäbchen, lag mein Kruzifix. Ich nahm es dankbar an mich. Es hatte mir wieder einmal das Leben gerettet.
    Bill Conolly erschien keuchend in der Tür. »John! Wir müssen schnell raus! Der Schuppen brennt!«
    Wir stürzten in Richtung Hintereingang davon. Im Vorbeirennen sah ich brennende Monster. Sie brüllten und versuchten, die Flammen loszuwerden, die auf ihren Körpern tanzten. Das Feuer würde sie alle vernichten, dessen war ich mir sicher, und ich war froh darüber.
    Polizei traf ein.
    Lucy Flint, Drue Coppersteins Freundin, hatte sie alarmiert, weil er solange nicht zurückgenommen war. Schaulustige fanden sich ein.
    Flammen schlugen aus dem Horrorkabinett der Madame M.
    Meine Freunde und ich sahen ziemlich aufgelöst aus. Uns hingen die Fetzen herunter, aber wir waren froh, daß wir dieses Abenteuer überstanden hatten.
    Drue Copperstein gab mir meinen Dolch zurück. Er stellte mir Lucy Flint vor, und ich sah den beiden an, daß sie von Horror ein für allemal genug hatten. Ich konnte sie verstehen. Auch mir wurde es manchmal fast zuviel.
    Die Feuerwehr, die sehr schnell zur Stelle war, beschränkte sich darauf, ein Übergreifen der Flammen zu verhindern, und das war gut so. Der Brand sollte all das vernichten, was Madame M. geschaffen hatte, damit die Menschen in unserer Stadt wieder Ruhe hatten…
    ENDE

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