Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0137 - Die Bestien der Madame

0137 - Die Bestien der Madame

Titel: 0137 - Die Bestien der Madame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
Vom Netzwerk:
beißen. Der Mann sprang zurück, stolperte und fiel. Das Monster warf sich vor Freude kreischend auf ihn.
    Ich wollte ihm beistehen.
    Aber in dem Moment, wo ich den ersten Schritt machte, traf ein verdammt harter Schlag meinen Nacken. Ich sank benommen auf die Knie. Meine Hände wurden gefühllos. Ich drohte die Besinnung zu verlieren.
    Während des Fallens drehte ich mich um.
    Da war er wieder.
    Der Vampir!
    Diesmal sollte ich sein Opfer sein.
    Er hechelte wie ein Hund. Er lechzte nach meinem Blut. Die Augen quollen ihm beinahe aus den Höhlen. Seine Zunge glitt über die fahlen Lippen, während er mit unverhohlener Gier auf meine Halsschlagader starrte. Aber ich hatte sehr viel dagegen, daß er mir seine langen Zähne in den Hals grub.
    Zwei Schritte war er nur noch von mir entfernt.
    Mein Arm war bleischwer.
    Ich wollte die Beretta heben, aber sie zog meine Hand tief nach unten.
    Das Kruzifix, das den Blutsauger vorhin verscheucht hatte, war nun von seiner Warte aus nicht zu sehen, weil ich halb schräg zu dem Vampir auf dem Boden kniete. Ein heiseres Fauchen drang aus seinem Maul. Er war mit zwei schnellen Schritten bei mir.
    Ich mußte meine Kraftreserven mobilisieren.
    In Situationen wie dieser kann ein Mensch über sich selbst hinauswachsen. Ich mußte siegen, sonst war ich verloren.
    Schweiß perlte auf meiner Stirn.
    Ich zwang meine Faust hoch. Der Blutsauger riß sein Maul auf.
    Ich schob ihm den Beretta-Lauf zwischen die Zähne und drückte ab.
    Das geweihte Silber zerstörte seinen Schädel.
    Ich war gerettet.
    Aber der Fremde war es noch nicht.
    Er trug immer noch seinen mörderischen Kampf mit dem doppelköpfigen Monster aus. Die Bestie setzte alles daran, um diesen Kampf zu beenden. Aber sie machte einen Fehler. Sie rechnete nicht mit mir.
    Ich erholte mich schnell von dem Niederschlag und griff das Scheusal an. Mein Tritt warf das Untier zur Seite. Der Fremde rollte in die andere Richtung weg. Seine Kleidung war zerfetzt. Sein Körper wies Schrammen auf. Aber er schien nicht ernsthaft verletzt zu sein.
    Das doppelköpfige Ungeheuer quiekte wie ein Schwein.
    Es federte hoch.
    Ich zielte und schoß.
    Die Bestie schlug einen Haken. Der Schuß ging daneben, aber die nächste Kugel traf. Das geweihte Silbergeschoß stieß das grauenerregende Wesen zurück. Es überschlug sich und klatschte in den Morast, aus dem es gekrochen war.
    Im Todeskampf wühlte es sich mit den beiden Köpfen in den Schlamm. Dann regte es sich nicht mehr.
    Aber Grund zum Aufatmen gab es immer noch keinen.
    ***
    Von drei Seiten näherten sie sich. Der Ghoul, der Werwolf und ein Ungeheuer, das aussah wie das japanische Monster Godzilla.
    Bill Conolly und Jane Collins nahmen Glenda Perkins in die Mitte.
    »Noch nicht schießen!« sagte Bill leise zu Jane.
    »Okay«, gab die Detektivin zurück.
    »Mein Gott, wie viele Ungeheuer gibt es hier drinnen denn noch?« fragte Glenda Perkins aufgeregt.
    »Leider eine ganze Menge!« knurrte Bill. »Wir haben bei weitem noch nicht alle gesehen.«
    »Und das gefährlichste Ungeheuer ist Madame M. selbst«, flüsterte Jane. Sie ließ den Werwolf nicht aus den Augen. Wie Lampen leuchteten seine dämonischen Lichter. Sein Fell war gesträubt. Er wollte töten. Jede Bewegung, die er machte, war auf den bevorstehenden Angriff abgestimmt.
    »Wir warten, bis sie nahe genug heran sind«, sagte Bill. »Damit jeder Schuß sitzt.«
    »Hoffentlich halten das meine Nerven aus«, sagte Jane.
    »Es wird ihnen nichts anderes übrigbleiben«, erwiderte Bill.
    Neben Godzilla tauchte noch etwas auf. Schwer und dick schob es sich über den Boden.
    »Was ist denn das?« rief Glenda Perkins erschrocken aus.
    »Eine Monsterschlange«, stellte Bill Conolly fest.
    »Wir sollten versuchen, uns den Weg zum Ausgang freizuschießen«, sagte Jane.
    »Und was wird aus John?« fragte Bill.
    »Ich meinte den Hinterausgang. Auf dem Weg dorthin müßten wir auf John treffen«, sagte Jane Collins.
    »Na schön«, entschied Bill Conolly. »Versuchen wir’s.«
    Sie setzten sich zu dritt in Bewegung. Godzilla stampfte heran.
    Groß. Mächtig. Mit gepanzertem Körper und dicken Hornzacken auf dem Rücken. Bill feuerte. Auch Jane drückte ab.
    Es war, als hätten sie es beide vorher abgesprochen. Bill hatte auf das rechte Auge des Ungeheuers geschossen, Jane auf das linke. Die Bestie wirbelte um die eigene Achse. Eine Feuerlohe schoß aus ihrem Maul. Sie brüllte, daß der Boden bebte, und dann brach sie zusammen und

Weitere Kostenlose Bücher