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0137 - Die Bestien der Madame

0137 - Die Bestien der Madame

Titel: 0137 - Die Bestien der Madame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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immer noch geschlossen. Aber Drue Copperstein fand wie Glenda Perkins den Hintereingang. Die Tür war nur angelehnt. Eine offene Einladung für Copperstein.
    Er überlegte nicht lange.
    Die Tür war schnell aufgedrückt.
    Er trat ein.
    Irgendwie war ihm ganz plötzlich unheimlich zumute. Aber er drängte dieses unangenehme Gefühl zurück.
    Seine Neugier war stärker. Vielleicht war auch seine Abenteuerlust erwacht. Er tat etwas, wozu ihm nicht jeden Tag Gelegenheit geboten wurde.
    Das spornte ihn an und ließ ihn den Gedanken an Umkehr verwerfen, sobald er ihm kam.
    Eine weitere Tür.
    Und dann sah er sich so unvermittelt dem ersten Monster gegenüber, daß sein Herzschlag kurz aussetzte. Seine Augen weiteten sich. Träumte er, oder war es wahr? Bewegte sich das Ungeheuer, das da im Morast steckte und ihn mordlüstern anglotzte?
    War es ein optischer Trick, der dem Betrachter den Eindruck vermittelte, das Monster würde leben?
    Nein. Es lebte tatsächlich! Es bewegte sich, dieses zweiköpfige Scheusal. Es schob sich aus dem klebrigen Sumpf, wuchs wie eine Todesblume heraus.
    Gespannt beobachtete Drue Copperstein das Untier. Es kroch aus dem weichen Boden. Schlammklumpen klebten an seinem Körper.
    Feucht glänzten die Gliedmaßen. Das Wesen war nicht groß.
    Aber bestimmt verdammt gefährlich.
    Es richtete seine vier stechenden Augen auf Copperstein. Er wußte sofort, was das zu bedeuten hatte. Er sollte das Opfer dieser ekeligen Bestie werden. Mit hochgehobenen Armen, tappendem Schritt und gefletschten Zähnen kam das Biest näher.
    Und dann duckte es sich zum Angriff!
    ***
    »Glenda!« sagte ich überrascht. »Wie kommen Sie denn hierher?«
    Sie sagte es mir schnell, während sie immer wieder über die Schulter zurückblickte.
    »Dieses Rattenungeheuer hat sich bewegt, John!« keuchte sie beunruhigt.
    »Ich fürchte, hier werden sich bald alle Monster bewegen«, sagte Bill Conolly.
    »John!« flüsterte im selben Augenblick Jane Collins. Sie wies auf den Drachen, vor dem wir standen. Seine geschuppte Haut nahm einen hellgrünen Schimmer an. Seine Stellung hatte sich zweifellos verändert.
    Er starrte mir jetzt direkt in die Augen. Bösartig, Feindselig.
    »Zurück«, sagte ich zu meinen Freunden.
    Synchron holten wir unsere Waffen heraus. Ich drängte die beiden Mädchen hinter mich. Vor allem um Glenda Perkins machte ich mir Sorgen. Jane Collins hatte eine Waffe. Sie konnte sich wirksam verteidigen. Aber Glenda war unbewaffnet.
    Wir hörten, wie es überall zu rumoren begann.
    Die Bestien waren auf dem Weg zu uns!
    »Versuchen wir, den Ausgang zu erreichen?« fragte Bill.
    »Zum Hinterausgang wäre es näher«, sagte Glenda Perkins.
    »Mal sehen«, sagte ich. »Ich will hier nicht weggehen, ehe Melissa Morte unschädlich gemacht ist.«
    Der Drache stieß ein aggressives Fauchen aus. Ich richtete sofort meine Beretta auf ihn, und als er zum Sprung ansetzte, feuerte ich.
    Das geweihte Silbergeschoß wuchtete in seine Brust. Ich sah das Loch. Die Kraft des Guten begann sofort voll zu wirken. Ich brauchte mir keine Vorwürfe zu machen.
    Wir hatten es hier zwar mit verschwundenen Menschen zu tun, aber sie waren nicht mehr die, die sie früher gewesen waren. Wenn wir sie töteten, töteten wir keine Menschen, sondern Ungeheuer, denn das hatte Madame M. aus ihnen gemacht, und niemand konnte diesen Zauber rückgängig machen. Was die Macht des Bösen einmal in ihren Klauen hat, gibt sie nicht mehr her.
    Die Silberkugel stieß das Drachenungeheuer gegen einen der beiden Felsen. Das Wesen brüllte schaurig auf. Es torkelte. Es hob die Arme, schlug sich die Krallen selbst ins Fleisch, brach röchelnd zusammen und verendete.
    Aber das war erst der Auftakt gewesen.
    Der Kampf ging weiter.
    Aus der Dunkelheit schoß pfeilschnell ein gedrungenes Wesen heran.
    Das Rattenmonster!
    Fiepend stürzte es sich auf Jane Collins. Die Detektivin zuckte zur Seite. Sie richtete ihre Astra-Pistole auf den gefährlichen Unhold und drückte ab.
    Aber das Ungeheuer war wendig. Jane hatte wohl auch zu überhastet gefeuert. Das Wesen warf sich in Gedankenschnelle zur Seite.
    Gleichzeitig schlug es nach der Pistole.
    Im nächsten Augenblick war das Monster heran. Unverletzt. Die Silberkugel aus Janes Waffe jaulte als Querschläger durch das Kabinett, während das Rattenscheusal gegen die Detektivin prallte.
    Und zwar mit einer solchen Wucht, daß Jane nicht auf den Beinen bleiben konnte. Sie fiel, und mit ihr fiel auch das Ungeheuer.
    Jane setzte

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