0137 - Sturm auf die Galaxis
hypertoyktischen Verzahnung dem positronischen Teil gegenüber feindlich eingestellt. Eins soll das andere bei Kontakt verletzen.” Heftig winkte Atlan ab. Er bediente sich der englischen Sprache. „Zum Teufel mit Hypertoyktik, Hyperinpotronik! Wie sieht es denn mit den Plasmakommandanten aus, die diese Kästen befehlen?
Reizen die gewaltigen Plasmamengen auch eine Positronik?” „Natürlich.” Perry Rhodan wunderte sich, daß der Arkonide diese Frage stellte.
„Was ist denn stärker, Perry, das Plasma oder die Positronik?” Im nächsten Augenblick hatte Rhodan die Verbindung zu Moders und Kule-Tats hergestellt. Er wiederholte Atlans Frage. Lautes Almen kam als Antwort aus dem Lautsprecher, danach die Stimme des Aras: „Sir, geben Sie uns eine Stunde Zeit.” Er gewährte sie den Experten. Es war sinnlos, sie zu drängen. Es war ebenso sinnlos, den Zwischenraum, den das Flaggschiff inzwischen aufgesucht hatte, wieder zu verlassen. Es war sinnlos, zu versuchen, ein Fragmentschiff anzugreifen. Man konnte nur warten und hoffen, auf ein Wunder hoffen, an das Atlan längst nicht mehr glaubte.
Kommodore Park verzweifelte. Die Zelle seines Superschlachtschiffes dröhnte. Gleich einem Sonnenungeheuer schoß seine GUSTAV ADOLF mit turmdicken Energiestrahlen nach allen Richtungen, Eingekreist von sechs Fragmentraumern wehrte sich der gigantische Kugelriese mit allen Mitteln.
Vor wenigen Minuten war die GUSTAV ADOLF auf Lichtstunden allein im Raum vor M13 gewesen. Wie immer bei dem Auftauchen von Posbischiffen, hatten die Strukturtaster versagt, als diese sechs Kästen aus dem Hyperraum heraus in das normale Universum gefallen waren.
Jetzt kämpfte der Raumgigant verzweifelt gegen die sechsfache Übermacht an. Kommodore Park hatte keine Sekunde gezögert, einen Notruf abzustrahlen. Mit einem Blick hatte er die aussichtslose Lage seines Schiffes erkannt.
In der Feuerleitzentrale gab der Erste Waffenoffizier Order, die neuartigen terranischen Superbomben von fünfhundert Gigatonnen Energieentwicklung im Kettenschuß abzuschießen.
Er wußte, daß er seine Ohnmacht nicht besser ausdrücken konnte.
Die Superbomben waren einfach nicht schnell genug ans Ziel zu bringen. Die Posbis ließen ihre Fragmentraumer blitzschnell zur Seite ausweichen und ergötzten sich vielleicht auch noch daran, welch ein herrliches Feuerwerk bei der Explosion der Bomben entstand.
Kettenschuß: das hieß, sinnlose Munitionsvergeudung, nur mit der Hoffnung, daß eine einzige Superbombe vielleicht doch im Schutzschirm eines Fragmentschiffes explodierte.
Kommodore Park hatte den Befehl seines Ersten Waffenoffiziers mitgehört und kein Veto eingelegt. Aufmerksam verfolgte er die Schlacht auf dem großen Panoramaschirm. Das Heulen in den Tiefen des Schiffes vernahm er nicht mehr.
Er sah Blitzspuren auf dem Bildschirm, dem riesigen Auge seiner GUSTAV ADOLF.
Das sind die 500-Gigatonnen-Bomben, dachte er. Jede hatte ein kleines Vermögen gekostet.
Ein furchtbarer Feuerschlag platzte an der energetischen Schutzhülle der GUSTAV ADOLF auf.
„Transformstrahl!” Irgend jemand in der Zentrale hatte es geschrieen.
Das Ende, konnte Kommodore Park noch denken, als er auch schon den Boden unter seinen Füßen zittern fühlte. Dann erst kam das Bersten.
Ein Treffer, aber kein Volltreffer. Der starke Schutzschirm um sein riesiges Schiff hatte den posbischen Transformstrahl und die damit rematerialisierte Bombe aus der Schußrichtung gerissen und neben dem Superschlachtschiff explodieren lassen.
Die Notsteuerpositronik hatte die Ausweichmanöver schon eingeleitet. Der Kugelgigant von tausendfünfhundert Metern Durchmesser raste auf Koordinate Grün zur Seite. Im Schiff brüllten - wie in Verzweiflung - die Andruckabsorber. Sie hatten den Andruck, der sich an ihrer Leistungsgrenze hielt, zu eliminieren.
Park, der die Sternenballung M13 über die Panoramascheibe gleiten sah, schloß geblendet die Augen.
„Treffer!” jubelte der Erste Waffenoffizier aus der Feuerleitzentrale über die Verständigung. Sein Befehl zum Kettenschuß hatte Erfolg gehabt. Einer der scheußlichen Kästen war in einer atomaren Explosion vergangen.
Wieder riß der dunkle Weltraum auf. Ein zweites Fragmentschiff riß auseinander. Diesmal aber kam aus der Feuerleitzentrale kein Jubelruf.
Im nächsten Augenblick befand sich die GUSTAV ADOLF im Zwischenraum.
Meldungen liefen ein, Deck H, in Sektor 16, war schwer beschädigt worden, Vierzehn Mann wurden vermißt oder waren
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