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0137 - Wir und die Diamanten-Gang

0137 - Wir und die Diamanten-Gang

Titel: 0137 - Wir und die Diamanten-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die Diamanten-Gang
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mit dem Verhafteten zu verweigern. Darüber war man sich gewaltig in die Haare geraten, als wir ankamen. Wir hörten uns das ganze Theater mit stillem Vergnügen an, bis die beiden Verteidiger merkten, dass alles umsonst war, und wutentbrannt abfuhren. Danach waren wir unter uns. Wir versprachen, einen ausführlichen Bericht schriftlich niederzulegen, und gaben vorläufig die Tatsachen in Stichworten.
    Die anschließende Vernehmung von Fred Nicole, Alf und Rix verlief insofern ergebnislos, als alle drei wie auf Verabredung die Aussage verweigerten, bevor sie ihre Rechtsberater gesehen hätten. Das war die übliche Gangstermanier, aber sie würde ihnen diesmal nichts helfen.
    »Haben Sie eigentlich auch Freds Braut kassiert?«, fragte Phil.
    »Wir haben sie leider nicht erwischt«, antwortete Haverley. »Sie ist vom Erdboden verschwunden.«
    »Dann können Sie sich ja auch leicht denken, wer Ihnen die zwei Anwälte auf den Hals gehetzt hat«, meinte ich. »Ein nettes kleines Mädchen braucht auch mitten in der Nacht keinen eigenen Wagen, um nach Los Angeles zu kommen. Für ein freundliches Lächeln nimmt sie jeder mit.«
    Als wir gingen, waren wir hungrig. Wir aßen im »Mirador« und legten uns noch zwei Stunden aufs Ohr. Dann tranken wir Tee und tippten auf einer der Schreibmaschine des Hotels einen sechzehn Seiten langen Bericht in Sachen »Fred, Nicole und andere«, den wir Haverley zur Beförderung nach Los Angeles übergaben. Dorthin hatte man inzwischen auch die Gauner übergeführt und damit dem Lieutenant einen Stein vom Herzen genommen.
    Wir hatten eigentlich vorgehabt, noch einen Besuch bei Lucia zu machen, aber es war zu spät geworden. Da ich der Situation und vor allem der so plötzlich erwachten Zuneigung Biancas für ihre Nichte nicht ganz traute, stiftete ich Phil an, sich nach dem Abendessen zu erkundigen, wie es ihr gehe. Ich blieb währenddessen bei einer Tasse Kaffee in der Lounge sitzen. Es dauerte nicht lange, bis er aus der-Telefonzelle kam, aber sein Gesicht gefiel mir nicht.
    »Ich habe kurz mit ihr gesprochen«, sagte er. »Sie hatte es sehr eilig. Sie war nämlich gerade im Begriff wegzufahren.«
    »So spät?«, staunte ich.
    »Ja, sie sagte, King habe sie angerufen und für neun Uhr nach einem Rasthaus an der Straße nach Los Angeles bestellt. Dieses Rasthaus liegt halbwegs zwischen Banning und Beaumont. Merkwürdig ist, dass sie selbst nicht mit ihm sprach. Er hatte es so eilig, dass er Sarah den Auftrag gab, es ihr zu sagen.«
    »Ist das nicht komisch?«, antwortete ich nachdenklich. »Warum sagte er ihr das nicht selbst? Warum bestellte er sie nicht in ein Lokal oder Hotel in Palm Springs, wenn er etwas so Dringendes mit ihr zu besprechen hat, von dem er 60 wahrscheinlich nicht möchte, dass Tante Bianca es hört?«
    »Da fragst du mich zu viel«, meinte mein Freund, »aber ich glaube, es wäre gut, wenn wir bei King anrufen und uns davon überzeugen, dass er es war, der Lucia bestellte. Er muss ja schon unterwegs sein, aber vielleicht weiß jemand Bescheid.«
    Diesmal begleitete ich Phil in die Telefonzelle. Er rief das Studentenheim an und fragte zuerst nach King. Dann bat er, dessen Freund zu rufen, und fragte ihn, ob er wisse, wo sein Kamerad sei. Phil hörte zu, und sein Gesicht verfinsterte sich. Als er aufgelegt hatte, sagte er:
    »Irgendeine Schweinerei ist im Gange. Windermeere behauptet, Lucia habe King vor etwas über zwei Stunden telefonisch alarmiert und dringend gebeten, nach dem bewussten Rasthaus zu kommen. Sie könnte ihm am Telefon nicht sagen, warum. Er ist denn auch voller Aufregung abgebraust.«
    »Das heißt also, dass weder King seine Braut, noch diese ihn angerufen hat. Beide sind düpiert worden, und wenn ich darüber nachdenke, so bekomme ich es mit der Angst. War Bianca zu Hause?«
    »Ja, sie war es, die mir die Auskunft gab und behauptet, Lucia von dieser Fahrt abgeraten zu haben.«
    »Dann bleibt uns nichts anderes übrig, als im Eiltempo hinterherzufahren. Vielleicht erwischen wir sie noch.«
    Drei Minuten danach jagten wir die Straße nach Los Angeles hinunter. Obwohl wenig Wagen unterwegs waren, hatte ich das Rotlicht eingeschaltet und ließ von Zeit zu Zeit die Sirene heulen. Rechts und links von uns wechselten Berggipfel mit Abgründen, und als wir das Städtchen Banning hinter uns hatten, brauste zur Linken tief unter uns ein Flüsschen durch den Canyon.
    Gleich mussten wir es geschafft haben. In der Feme tauchten Lichter auf, aber diese Lichter

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