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0138 - Der Höllensohn

0138 - Der Höllensohn

Titel: 0138 - Der Höllensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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brechen. Er nahm das Amulett zwischen die Zähne, als Nicole ihm ihre kleine, harte Faust schmerzhaft gegen den Solar plexus knallte.
    Zamorra blieb für Sekunden die Luft weg, er sah Sterne. Doch er zwang Nicole nieder. Er fesselte ihr mit seinem Gürtel die Hände auf den Rücken. Mit ihrem eigenen Gürtel band er ihr die Füße zusammen, damit sie nicht weglaufen konnte.
    Dann sprang er aus dem Wagen, hängte sein Amulett wieder um den Hals und rannte hinter Bill Fleming her, der schon siebenhundert Meter entfernt war. Nicole Duval warf sich aus dem Wagen.
    Sie zerrte an ihren Fesseln, doch Zamorra hatte ganze Arbeit geleistet. Da das blonde Mädchen sich nicht befreien konnte, schob sie sich auf dem Bauch auf die Fata Morgana zu.
    Dabei schluchzte sie, denn sie wollte unbedingt in das Paradies, das Dschafar al Kharum ihr vorgaukelte. Es nicht zu erreichen, fürchtete Nicole in ihrem Zustand mehr als alles andere auf der Welt.
    Bill Fleming fuchtelte mit den Armen. Er lachte wie ein Irrer und stammelte unzusammenhängendes Zeug.
    »Paradies… ja, ich komme, ich eile. Herrlich … Glück und Entzücken … Ewige Freude …«
    Der weiche Sand behinderte Zamorra und ließ ihn nicht so schnell vorangelangen, wie er es wollte. Es war, als halte der Wüstensand den Professor fest, damit er dem Dämon sein Opfer nicht entreißen sollte.
    Zamorra war sportlich durchtrainiert und topfit bis in die Zehenspitzen. Er lief schneller als Bill Fleming, den der dämonische Bann blendete und verwirrte. Bill war in seinem Verhalten und auch in seiner Körperkontrolle gestört.
    Das Kreischen und Heulen schwoll zu einem Höllenchor an. Der Dämonenkopf hinter dem Fata-Morgana-Schloß blickte finster und drohend auf Zamorra nieder. Zamorra holte Bill Fleming ein, hechtete ihn von hinten an und riß ihn von den Beinen.
    Bill wehrte sich wie ein Wahnsinniger. Er packte Zamorra am Hals. Das magische Amulett erzielte auch bei ihm keine Wirkung.
    Zamorra trug es dauernd, ihn schützte es. Aber Bill steckte wie Nicole bereits im dämonischen Bann und war nicht daraus zu lösen.
    »Laß mich los, du Hund!« brüllte er.
    Zamorra gelang es, seinen Würgegriff zu sprengen. Aber der athletisch gebaute Amerikaner schüttelte ihn ab, sprang auf und rannte weiter. Zamorra verfolgte ihn. Diesmal überholte er Bill Fleming und stellte sich ihm in den Weg.
    Er streckte ihm das silbergleißende Amulett entgegen und schrie einen Bannspruch. Bill Fleming reagierte anders als geplant. Er schlug wild um sich. Ein Schwinger traf Zamorra und warf ihn in den Sand.
    Bill Fleming stürmte weiter, ohne den am Boden Liegenden zu beachten.
    »Dschafar al Kharum, großer Dschinn, Herr der Glückseligkeit!« rief er. »Ich komme zu dir!«
    Zamorra schüttelte benommen den Kopf, um wieder klar zu werden. Bill Fleming hatte einen ordentlichen Schlag am Leib. Doch dann erhob sich Zamorra. Diesmal steckte er sein Amulett weg, er wollte andere Mittel einsetzen.
    Er spurtete Bill Fleming nach. Zu seinem Erstaunen sah er, daß Bills Füße sich vom Erdboden lösten, daß er wie auf einem unsichtbaren Weg zu dem Fata-Morgana-Schloß hinaufzulaufen begann.
    Der Dämon öffnete seinen Mund und blies einen eiskalten, stinkenden Hauch gegen Zamorra. Zamorra schüttelte sich. Er packte Bill Fleming an den Beinen und riß ihn zurück.
    Bill fiel in den Wüstensand, sprang auf und wollte sich auf den Professor stürzen. Aber nun reichte es Zamorra. Er fintierte mit der Linken und traf Bill Fleming mit einer rechten Geraden genau auf den Punkt.
    Bill verdrehte die Augen. Dann stürzte er wie ein gefällter Baum und blieb knockout liegen. Jetzt konnte der Dämon ihn nicht mehr locken.
    Zamorra streckte sein silbernes Amulett empor.
    »Dschafar al Kharum!« rief er. »Ich kenne deine fluchwürdige Geschichte. In dir wohnen die dämonischen Kräfte eines Monsters aus den kosmischen Abgründen. Aber du hast die längste Zeit dein Unwesen getrieben. Jetzt bin ich da, Zamorra, der Meister des Übersinnlichen!«
    »Ich zertrete dich wie einen Wurm!« grollte der Dämon in höchstem Zorn.
    Aus seinem Mund fauchte es wie ein Sturm. Eine grünliche Nebelwolke schwebte auf Zamorra zu. Doch die schimmernde Aura seines magischen Talismans schützte ihn. Die Wolke vermochte ihn nicht zu erfassen, sie zerteilte sich und zerflatterte.
    Eiseskälte drang Zamorra bis ins Mark. Das Gesicht des Dämons verzerrte sich grauenhaft.
    »Du entgehst mir nicht, Zamorra!« schrie er. »Ich hole dich schon

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