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0138 - Flucht in die Schädelwelt

0138 - Flucht in die Schädelwelt

Titel: 0138 - Flucht in die Schädelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kavalier und kann sie nicht auf dem Trockenen sitzenlassen.«
    Ach, du Scheibe, mir kamen fast die Tränen, wenn ich so etwas hörte. Der Mann verdiente ein Vermögen und tat so, als wäre er der große Wohltäter.
    »Klar«, sagte Tony Tarras, »diese drei Ehen haben Ihnen gereicht. Um Sie ist es still geworden. Ist denn keine vierte Frau mehr in Ihr Leben getreten?«
    »Ich habe viel Arbeit.«
    »Es gibt also keine.«
    »Das will ich nicht sagen.«
    »Dann einigen wir uns doch darauf, daß es keine feste Frau oder Freundin gibt.«
    Barry wiegte den Kopf.
    »He«, sagte Tarras und wandte sich seinem Millionenpublikum zu. »Wie sehe ich das denn? Sollte der gute Lionel tatsächlich ein Geheimnis haben? Wie ist es – wollen Sie es lüften?«
    »Ich weiß nicht so recht.«
    Tony Tarras sprang auf und wandte sich an die Zuschauer.
    »Freunde«, sagte er, »wenn Lionel Barry schon Andeutungen macht, dann sollte er sie wenigstens präzisieren und ein Millionenpublikum nicht im unklaren lassen. Was meinen Sie?«
    Die letzte Frage war an die Zuschauer im Saal gerichtet. »Ja!« wurde gebrüllt. »Wir wollen es wissen!«
    »Na bitte!« rief Tony Tarras, vollführte eine elegante Drehung, streckte dabei seinen Arm aus und deutete auf den im Sessel sitzenden Lionel Barry.
    »Sie haben die Meinung unserer Zuschauer gehört, Lionel. Geben Sie Ihrem Herzen einen Stoß. Lassen Sie uns nicht länger im unklaren. Sagen Sie uns den Namen der Glücklichen.«
    Glücklichen war gut. Unglücklichen hätte besser gelautet. Es war sicherlich kein Vergnügen, mit Barry verheiratet zu sein. Wenigstens war das meine Ansicht.
    Ich stand auf, weil mir der Schmalz zu sehr an die Nieren ging. In der Küche holte ich mir eine kleine Flasche Bier aus dem Kühlschrank. Und zwar deutsches Bier. In einem großen Kaufhaus war vor kurzem eine Werbeaktion gestartet worden, da hatte ich einen Kasten preiswert erstanden.
    Mit Flasche und Glas kehrte ich in den Livingroom zurück. Auf dem Weg schenkte ich ein und hatte Glück, daß der Schaum nicht über den Rand quoll. Bevor ich mich wieder setzte, nahm ich noch einen langen Schluck. Das zischte richtig.
    Der Moderator bedrängte seinen Stargast noch immer. Und bei den Zuschauern im Saal wurde jetzt rhythmisch geklatscht.
    Das Zieren des großen Lionel war nur noch Schau. Schließlich hob er beide Hände und nickte. »Okay, okay, Freunde, ich will mich nicht länger weigern. Ich sage ihren Namen«, und jetzt blickte er genau in die Kamera, wobei er die Zuschauer meinte, »Sie sehen ja selbst, liebe Freunde, daß ich mich nicht länger weigern kann. Aber ich will es spannend machen. Sie müssen sich noch einen Augenblick gedulden.« Er stand auf und verließ die Bühne.
    Davon war selbst der Moderator überrascht. Sekundenlang wußte er nicht, was er sagen sollte, und ich mußte grinsen.
    »Vielleicht hat er sie sogar mitgebracht«, sagte er im Verschwörerton. »Wäre natürlich ein Hammer, Freunde.«
    Der Meinung war ich zwar nicht, aber ich wollte mir die Neue doch einmal anschauen.
    Der Vorhang bewegte sich, und Lionel Barry trat wieder ins Rampenlicht der Scheinwerfer.
    Ohne Frau!
    Ein enttäuschtes Gemurmel ging durch die Reihen der Zuschauer. Jeder hatte mit einer Überraschung gerechnet.
    Aber er kam nicht mit leeren Händen auf die Bühne. Er brachte etwas mit.
    Ein kleines Kästchen.
    Es war aus Metall, das konnte ich erkennen, als die Kamera es in Großaufnahme zeigte. Und in den Deckel war etwas eingemeißelt.
    Ein Zeichen, das ich von meinem Sessel aus allerdings nicht identifizieren konnte.
    »Was haben Sie uns da mitgebracht?« wurde er von Tony Tarras gefragt.
    »Ich werde es gleich erklären.«
    »Haben Sie darin Ihre neue Geliebte versteckt?« Der Moderator deutete auf den Kasten und lachte.
    »So ähnlich.« Die Stimme des Stars klang plötzlich ernst. Die Antwort wollte zu den vorherigen nicht so recht passen, das fiel auch mir auf. Und ich, da bin ich ehrlich genug, war auch gespannt darauf, was sich in dem Kasten befand.
    Lionel Barry nahm wieder Platz. Er stellte das Kästchen auf den kleinen Tisch zwischen den beiden Sesseln.
    Im Saal wurde es still.
    »Sie sehen«, sagte Tony Tarras, »unsere Zuschauer hat wirklich die Spannung gepackt. Und ich bin auch fast blaß vor Aufregung. Lüften Sie Ihr Geheimnis, Lionel.«
    Barry nickte. Er schaute noch einmal auf den Kasten, nahm ihn von seinem Tisch und stellte ihn auf seinen Schoß.
    Großaufnahme!
    Noch immer konnte ich nicht sehen,

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