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014 - Der Tod über Paris

014 - Der Tod über Paris

Titel: 014 - Der Tod über Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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fand Matt noch ein paar Päckchen Verbandszeug, ein Magazin mit zwanzig Schuss Munition für die Beretta leider war die Waffe selbst nicht dabei -, das Messer, die Taschenlampe, eine Signalrakete, Feldstecher und Kompass. Das Wichtigste aber waren der Rest Plastiksprengstoff - etwa die Hälfte der ursprünglichen Masse - und die beiden Zünder. Mit ihrer Hilfe hatte Matt vielleicht eine Chance gegen den Monstervogel, der die Stadt terrorisierte!
    Rasch stopfte er sich die Taschen voll und hängte sich das Fernglas um den Hals - noch einmal würde er den Fehler nicht begehen, das Zeug nicht direkt am Körper zu tragen.
    Dann verließ Matthew Drax die Kathedrale, außerordentlich dankbar dafür, dass Hank dort die Beichte abgelegt hatte…
    ***
    Hank Williams und Aruula kauerten in der Dunkelheit, starrten stumm vor sich hin.
    Weit über ihnen, außerhalb der düsteren Katakomben der Me'ros, war längst der Tag angebrochen, gab es Licht und frische Luft. In ihrem finsteren Gefängnis dagegen herrschte Dunkelheit, und die Luft war geschwängert vom Schweiß und den Exkrementen der Gefangenen.
    Hank fragte sich, was Matt wohl treiben mochte. Immerhin war es einem von ihnen gelungen, aus diesem finsteren Dreckloch zu entkommen. Ob er würde zurückkehren können, um sie zu befreien? Dass er es versuchen würde, stand für Hank außer Frage.
    Er kannte Matt als einen zuverlässigen Freund und Kameraden - vielleicht die einzige Beständigkeit in dieser bizarren Welt, in der nichts mehr war, wie Hank es gekannt hatte.
    »Du fragst dich, ob es Maddrax gelingen wird, zurück zu kommen«, stellte Aruula plötzlich fest.
    Hank, der es bislang vermieden hatte, ein Gespräch mit der Barbarin zu beginnen, zuckte zusammen. »Woher weißt du das?«, fragte er. »Kannst du Gedanken lesen?«
    »Spüren trifft es eher«, gab die Kriegerin zurück, ohne dabei auch nur eine Miene zu verziehen - offenbar meinte sie ernst, was sie sagte.
    »Na ja«, meinte Hank, »ich meine, er ist ein guter Commander, aber schließlich kein Supermann, und allein hat er wohl kaum eine Chance, uns hier heraus zu hauen…«
    »Was ist ein Commander?«
    »Hat er dir das nie erzählt?«, fragte Hank.
    »Er war unser… na ja, unser Anführer. Derjenige, der die Flugstaffel - die drei Vögel aus Stahl - oder vielmehr die Piloten darin - die Leute, die die Stahlvögel lenkten - kommandiert hat.«
    Allmählich verstand er, warum Matt der Barbarin nie von seinem Job erzählt haben mochte; er verzettelte sich bei jedem Begriff, den er ihr erklären musste. Daher brachte er die Sache auf den Punkt:
    »Er ist einfach ein guter Kumpel. Verstehst du?«
    »Was ist ein Kumpel?«
    Innerlich seufzte Hank auf. »Na ja, das ist jemand, mit dem du dich gut verstehst. Mit dem du ein Bier trinken gehst und der für dich da ist, wenn du ihn brauchst.«
    »Dann ist Maddrax auch mein Kumpel«, verkündete Aruula voll Überzeugung. »Er war immer für mich da - und er wird auch diesmal kommen.«
    »Wie habt ihr euch getroffen?«
    »Ich zog mit Sorbans Stamm ins Südland«, gab die Barbarin bereitwillig Auskunft. »Da sahen wir den Feuervogel - den Vogel aus Stahl - am Himmel und dachten, der Gott Sigwaan sei vom Himmel gekommen, um uns gegen die Taratzen beizustehen.«
    »Ist das dein Ernst? Ihr habt Matt für einen Gott gehalten?«
    »Anfangs ja. Wir brachten ihn in unser Lager und nahmen ihn bei uns auf. Aber Baloor, unser Göttersprecher…«
    Hank prustete los. »Mann«, keuchte er, »das gibts doch nicht! Matt Drax als Gott! Was für ein Witz! Der Mann ist nicht mal ein Heiliger!« Er schaute Aruula an, erwartete, dass sie lachte. Doch ihre von blauschwarzem Haar umrahmten Züge zeigten keine Regung.
    Offenbar teilte sie Hanks Sinn für Humor nicht ganz.
    »Okay«, meinte er, »tut mir Leid. Ich weiß selbst nicht, was mit mir los ist. Du hast Recht - Matt wird kommen und uns befreien. Er hat es versprochen, und ich habe noch nie erlebt, dass er sein Wort nicht gehalten hätte. Er hat mir mal den Arsch gerettet, als es echt brenzlig wurde.«
    »Er hat auch Aruulas Leben gerettet. Schon mehrmals.«
    »Seid ihr beide…«, Hank unterbrach sich, suchte nach dem richtigen Wort, »… zusammen?«
    »Ich bin Maddrax' Gefährtin. Ich gehe überall hin, wo er hingeht. Das Schicksal hat uns zusammen geführt.«
    Hank antwortete nicht, betrachtete die Barbarin mit einem verstohlenen Seitenblick. An ihrem Gesichtsausdruck konnte er sehen, dass sie Matt mochte - sogar sehr.
    Ganz offenbar

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