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014 - Der Tod über Paris

014 - Der Tod über Paris

Titel: 014 - Der Tod über Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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hatte sich Matt mit dieser neuen, fremden Welt besser arrangiert als er - sie hatte ihm sogar einen neuen Namen gegeben.
    Maddrax.
    Hank seufzte. Fast wünschte er sich, auch er könnte vergessen, was hinter ihm lag, könnte nach vorn blicken und ein neues Leben beginnen. Doch selbst wenn er diesen dunklen Gewölben entkam und nicht im Magen des Riesenvogels endete, war da draußen nichts als eine zerstörte Welt, die ihm nichts, aber auch gar nichts zu bieten hatte.
    Er wollte zurück nach Texas, auf die Ranch seiner Eltern, wollte in den Sonnenuntergang auf der Prärie reiten, wie er es als Junge getan hatte. Aber natürlich wusste er, dass dieser Wunsch nicht in Erfüllung gehen würde. Die Farm existierte nicht mehr. Ebenso wenig wie Texas.
    Es war einfach trostlos. Der Lieutenant bemerkte nicht, dass die junge Felia ihn schon die ganze Zeit über beobachtete - mit Blicken voller Sympathie und Wärme.
    ***
    Während Matt die Bombe baute, kam er sich vor, als versuchte er aus einem Motor und einem alten Pferdefuhrwerk einen Rennwagen zu konstruieren. Er hatte MacGyvers Fertigkeit in dem TV-Oldie immer bewundert, aber natürlich wusste er, dass diese Tricks nur auf der Mattscheibe so reibungslos funktionierten. Das hier aber war das Leben!
    Sicher, er hatte den Sprengstoff und die Zünder - aber das allein würde nicht ausreichen, um dem Monstervogel beizukommen. Matt hatte keine Möglichkeit, den Sprengstoff fernzuzünden. Er musste dafür sorgen, dass er das Zeug in unmittelbarer Nähe des Avtar platzierte - je näher, desto besser.
    Matt hatte den Keller von Schacks Haus geplündert, hatte Teile aus der alten Installation verwendet, um daraus eine Art Tornister zu bauen. Das Gehäuse einer alten Heizanlage wurde der Behälter. Dort hinein packte Matt alles, was er finden konnte, das irgendwie scharf und gefährlich aussah: Dutzendweise rostige Bolzen und Schrauben, scharfkantige Stücke von Metall, dazu kiloweise Glassplitter. An der Rückseite des Geräts befand sich eine Öffnung - dort brachte Matt den Sprengstoff unter, formte aus dem weichen Material lange Stränge, die er um die Öffnung platzierte. Zuletzt befestigte er die Lederriemen, die es ihm ermöglichen sollten, das Gebilde auf seinem Rücken zu tragen.
    Fertig…
    Ein wenig skeptisch betrachtete Matt das Ergebnis seiner Bemühungen, eine improvisierte Schrapnellbombe zu bauen. Er zweifelte nicht daran, dass die Sprengkraft des Plastiksprengstoffs ausreichen würde, den Tornister zu zerfetzen und seinen Inhalt in einem Umkreis von fünfzig Metern zu verteilen.
    Was ihm weitaus mehr Sorgen bereitete war die Frage, wie er dem Monstervogel die Bombe unterjubeln wollte. Der Avtar tauchte so plötzlich auf, wie er wieder verschwand, war völlig unberechenbar. Wie Schack ihm berichtet hatte, gab es nur einen Ort, an den der Monstervogel regelmäßig zurückkehrte - sein Nest. Ob es Matt behagte oder nicht - genau dorthin musste er. Die Vernichtungskraft der Bombe würde ausreichen, dem Monstervieh den Garaus zu machen - allerdings nur, wenn sich die Explosion in seiner unmittelbaren Nähe ereignete.
    Matt hatte erlebt, wie das Riesenvieh Amok lief, wenn es verletzt wurde - sollte der Avtar die Explosion überstehen, drohte ihm selbst ein ziemlich übles Ende.
    Und noch etwas gab es, worüber sich der Commander den Kopf zerbrach: Die Zeitverzögerung der Zünderstäbchen konnte auf maximal zwei Minuten eingestellt werden. Gemessen an der Streuung, die die Bombe besaß, konnte das verdammt eng werden…
    Matt schluckte hart. Er konnte nur hoffen, dass sein Plan funktionierte - und dass Schack und seine Leute Wort halten würden.
    Er wandte sich um, als er hinter sich leise Schritte vernahm. Der Oberste Lord der Parii war eingetreten. Ein langes Messer mit blutbefleckter Klinge steckte in seinem Gürtel.
    »Maddrax bereit?«, fragte er.
    »Bereit«, bestätigte Matt, schulterte die Bombe und stellte fluchend fest, dass das Ding verdammt schwer geworden war.
    »Damit will Maddrax Avtar bekämpfen?«, fragte Schack ungläubig, auf das unförmige Gebilde auf Matts Rücken starrend.
    »Damit oder gar nicht«, bestätigte Matt bitter. Er hoffte nur, dass die Bombe funktionierte…
    ***
    Dunkelheit.
    Ewige Dunkelheit.
    Tief unter der Erde hatten Hank, Aruula und Felia jedes Zeitgefühl verloren. Schon nach den ersten Stunden seiner Gefangenschaft hatte es Hank aufgegeben, die Zeit messen zu wollen.
    Seine Uhr funktionierte längst nicht mehr, und wenn, hätte die

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