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014 - Der Tod über Paris

014 - Der Tod über Paris

Titel: 014 - Der Tod über Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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Uhrzeit keine Rolle gespielt.
    Hier unten machte es keinen Unterschied, ob es Tag war oder Nacht. Man kam sich vor wie begraben, und Hank merkte, wie sich sein Verstand langsam verabschieden wollte. Nur der eisernen Disziplin des jungen Fliegers war es zu verdanken, dass er angesichts all der Schrecken, die er durchlebt hatte, noch nicht wahnsinnig geworden war - doch die ständige Dunkelheit und die Ungewissheit, das Warten auf einen schrecklichen, grausamen Tod nagten an seinen Nerven.
    Aruula ging es nicht besser. Die Miene der Barbarin blieb unbewegt - doch in ihren eisigen Augen zuckte es unentwegt. Die junge Felia verfiel von Zeit zu Zeit in regelrechte Panikzustände. Sie weinte hysterisch, zitterte am ganzen Körper vor Angst, flehte die Wachen an, sie aus diesem dunklen Loch zu befreien - doch die Me'ros lachten nur.
    Irgendwann zog man an einem Flaschenzug einen Eimer mit Essen zu ihnen hinauf - es war ein brauner, zähflüssiger Brei, der abscheulich roch. Hank mochte sich gar nicht ausmalen, was die Zutaten gewesen waren. Er aß keinen Bissen davon, ebenso wenig wie Aruula und Felia - sie wollten sich nicht noch mästen; ehe sie dem Avtar zum Fraß vorgeworfen wurden.
    Dann, irgendwann später, hörten sie Schritte unten in der Halle. Ein Trupp Wächter marschierte auf. Ihr Anführer schnauzte den Posten etwas zu, worauf das große Zahnrad betätigt und der Gefangenenwaggon von der Decke herab gelassen wurde.
    Einen Augenblick lang atmeten die Gefangenen auf - doch schon im nächsten Moment schlug ihre Hoffnung in blankes Entsetzen um, als ihnen klar wurde, wieso die Wachen sie holten.
    Es war wieder soweit!
    Zwei von ihnen sollten an den Avtar verfüttert werden, würden einen grausamen Tod im Rachen der Bestie sterben!
    Einige der Gefangenen brachen in lautes Geschrei aus, andere wichen wimmernd zurück, wieder andere klammerten sich an den Verstrebungen fest, als könnten sie so verhindern, gepackt und abgeführt zu werden.
    Hank zwang sich zur Ruhe, Aruula verriet keine Regung. Auch Felia bemühte sich, tapfer zu sein und keine Angst zu zeigen - doch ihr schlanker, zerbrechlich wirkender Körper zitterte.
    Hank hatte Mitleid mit ihr. Um sie zu trösten, legte er seinen Arm um sie, und sie schmiegte sich an ihn, sagte etwas in ihrer Sprache, die er nicht verstand.
    Die Türhälften des Waggons wurden aufgezerrt und mehrere Bewaffnete traten ein, die die Gefangenen mit ihren Speeren in Schach hielten. Der Anführer des Trupps war ein hagerer Kerl, dem das rechte Ohr fehlte. Außerdem trug er eine Augenklappe. Mit seinem verbliebenen Auge, das kalt und stechend blickte, musterte er die Häftlinge.
    »Du!«, rief er plötzlich aus und deutete mit seinem Knochenfinger auf Felia.
    Die junge Frau gab einen Schrei des Entsetzens von sich, klammerte sich an Hank. »Nein!«, verkündete der Lieutenant entschieden. »Kommt nicht in Frage! Das Mädel bleibt hier, verstanden?« Die Wachen hörten nicht auf ihn.
    Schweigend traten sie vor, packten Felia und rissen sie brutal von seiner Seite.
    »Hey? Könnt ihr nicht hören?« Hank sprang auf. »Ich habe gesagt, ihr sollt die Lady in Ruhe lassen, ihr Bastarde!«
    Damit machte er einen Satz nach vorn, ballte seine Faust - und streckte eine der Wachen mit einem gezielten Hieb nieder.
    Der Schlag kam so überraschend, dass dem Wächter keine Chance zur Gegenwehr blieb. Röchelnd sank er in sich zusammen, seine Nase ein blutroter Fleck in seinem Gesicht.
    Felia rief etwas, und für einen winzigen Moment blickte Hank in ihre Augen.
    Obwohl der Texaner ihre Sprache nicht verstand, sah er die Dankbarkeit darin - und die Zuneigung.
    Es blieb ihm jedoch keine Zeit, sich darüber zu freuen. Der Kerl mit der Augenklappe bellte einen knappen Befehl - und im nächsten Moment zuckte der Schaft eines der Speere heran und traf Hank hart an der Schläfe. Der Lieutenant taumelte zurück, griff sich an den Kopf, als der zweite Schlag in seinem Nacken explodierte. Bewusstlos brach Hank zusammen.
    Als der Wächter über ihn trat und ihm mit dem Ende seines Speers den Schädel zertrümmern wollte, hielt es Aruula nicht länger an ihrem Platz. Hank Williams war Maddrax'
    Freund - und Maddrax' Freunde waren auch ihre Freunde…
    Mit einem Kampfschrei sprang die Barbarin auf, packte blitzschnell den Speer und entrang ihn dem Griff des Wächters. Im nächsten Augenblick hatte sie die Waffe auch schon herumgedreht und stach unbarmherzig zu.
    Der Mann gab einen dumpfen Ton von sich, als die

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