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014 - Der Tod über Paris

014 - Der Tod über Paris

Titel: 014 - Der Tod über Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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weiß…«
    »Dann große Katastrophe. Viele Generationen her. Nennen Kristofluu…«
    Matt nickte. Diese Geschichte - ausnahmsweise mal eine wahre Legende - kursierte wohl bei allen Völkern und in allen Ländern dieser Welt. Weil sie der Grundstein für diese neue, ungleich primitivere Kultur gewesen war, damals, im Jahre 2012…
    »In Parii, immer zwei Gruppen von Menschen. Wir, die Parii, Herren der Stadt, stolz, erhaben. Und die anderen, die Me'ros, leben unter der Stadt. Sein hässlich, gezeichnet. Keine Heimat. Kein Gewissen. Immer im Dunkeln. Von Parii vertrieben. Viele Generationen lang, Parii leben oben, sein Herren der Stadt, Me'ros unter der Erde, wo langsam Verstand verlieren. Vor acht Wintern ich werde Oberster Lord der Parii. Haben gute Ernte auf den Feldern. Parii leben, Me'ros langsam sterben. Wie sein soll.«
    Matt erwiderte nichts. Aber hätte Schack seine Blicke zu deuten verstanden, hätte er gewusst, dass der Mann, den er aus den Katakomben der Me'ros befreit hatte, seine Ansichten keineswegs teilte. Ob sich der Despot Grande Domm nannte oder Oberster Lord, ob er unter oder über der Erde lebte, machte für Matt keinen großen Unterschied, - nach allem, was er hörte, waren ihm die Parii nicht viel sympathischer als die psychopathischen Me'ros. »Aber dann«, fuhr Schack unbeirrt mit seiner Erzählung fort, »sich alles ändern. Denn an einem Tag kommen Avtar - und alles wird anders.«
    Der Avtar! schoss es Matt durch den Kopf.
    Der verdammte Monstervogel, der Aruula und ihm so zugesetzt hatte…
    »Wir wissen nicht, woher er kommen. Auch nicht, wer, ihn geschickt. Viele sagen, sein Wudans Strafe. Andere denken, Orguudoo schicken. Nicht wissen. Aber sicher, dass alles ändern. Avtar fliegen über der Stadt, sehen Parii und fressen sie. Viele tapfere Männer sterben im Kampf, aber nicht besiegen. Parii Felder nicht mehr bestellen, nehmen was finden. Viele Tote. Hunger. Not.«
    »Verstehe«, meinte Matt. Nach allem, was er gesehen hatte, konnte er sich gut vorstellen, dass die Bestie den Menschen hier arg zusetzte. »Und was ist mit den Me'ros?«
    »Me'ros nicht fürchten den Avtar«, entgegnete Schack kopfschüttelnd. »Unter der Erde sie sicher. Freuen sich über Avtar, vernichtet ihre Feinde. Seither sie die Herren der Stadt, wir nur Futter für Avtar.«
    »Verstehe«, meinte Matt. »Warum geht ihr nicht auch unter die Erde? Dort wärt ihr vor dem Vogel sicher.«
    »Me'ros uns nicht lassen. Sobald Parii ihr Reich betreten, sie sofort gefangen, verfüttert an Avtar. Domm Perr sagen, Avtar Freund der Me'ros, haben geschlossen Bündnis. Avtar Me'ros zu Herren der Stadt gemacht. Sie ihm geben Menschenfleisch…«
    Matt wandte sich ab, um Schack nicht zu zeigen, wie sich seine Züge vor Abscheu verzerrten. Wie es schien, waren seine Freunde und er zwischen die Fronten eines grausamen Konflikts geraten. Aruula hatte Recht gehabt - diese Stadt war kein guter Ort…
    »Wir gesehen, wie Maddrax Feuerfaust gebietet. Sein mächtiger Krieger. Zerstören Auge des Avtar! Du auf unserer Seite den Avtar besiegen!«
    »Das ist es?« Matt, schaute den Obersten Lord der Parii ungläubig an.
    »Das soll ich für euch tun? Diesen Monstervogel erledigen?« Unwillkürlich fühlte er sich an die Geschehnisse am Lac Leman erinnert. Doch damals hatte er aus eigenem Antrieb den Kampf mit der Bestie aufgenommen, die zweiundfünfzig Dörfer am Rand des großen Sees bedrohte. [3]
    »Parii Maddrax befreit. Schuldet Leben«, erklärte Schack schlicht.
    Ja, dachte Matt zähneknirschend bei sich, ich weiß…
    Er wandte sich erneut ab, dachte kurz nach. Bei Licht betrachtet empfand er weder für die eine noch für die andere Konfliktpartei besondere Sympathien.
    Die Parii hatten die Me'ros über Generationen hinweg unterdrückt und verstoßen., Durch die Anwesenheit des Monstervogels hatte sich das Schicksal lediglich gewendet - nun herrschten die Me'ros und die Parii mussten um ihr Leben fürchten.
    Wäre es nur um die Parii und die Me'ros gegangen, hätte Matt der Geschichte vielleicht ihren Lauf gelassen - so aber konnte er es nicht. Zum einen hatten Schack und seine Leute ihn unter Einsatz ihres Lebens befreit, also stand er in ihrer Schuld. Zum anderen hatte er Hank und Aruula versprochen, zurückzukehren und sie zu befreien - und das war nur möglich, wenn er mit den Parii zusammen arbeitete.
    Die Frage war nur, wie er gegen den Avtar angehen sollte. Nicht nur, dass man ihm die Beretta abgenommen hatte - selbst wenn er

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