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014 - Die Insel der wandelnden Toten

014 - Die Insel der wandelnden Toten

Titel: 014 - Die Insel der wandelnden Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ans Kinn. Er hatte ein schmales Gesicht, und seine dunkelbraunen Augen standen weit auseinander. Er trug das braune Haar kurzgeschnitten, hatte eine kleine gerade Nase und einen zu großen Mund mit vollen sinnlichen Lippen. Alles in allem war er eine mehr als durchschnittliche Erscheinung, aber dafür besaß er außergewöhnliche magische Fähigkeiten, von denen Dorian gerade eine Kostprobe bekommen hatte, als er ihn gegen seinen Willen zu diesem Treffpunkt lotste. Und sicherlich konnte Olivaro, wenn ihm danach war, einem Betrachter jedes nur gewünschte Aussehen vorgaukeln.
    Aber Dorian konnte sicher sein, daß Olivaro so aussah, wie er sich im Augenblick zeigte. Er hatte den Beweis dafür – eine Kupferstichplatte aus dem 15. Jahrhundert, die Olivaro darstellte. Dorian wußte aus Erfahrung, daß Dämonen mit ihren Bildnissen in enger Symbiose lebten. Zerstörte man das Bildnis, dann mußte auch der Dämon sterben. So war es Dorian möglich gewesen, Olivaro zu erpressen. Doch inzwischen hatte sich herausgestellt, daß Olivaro auch freiwillig mit dem Dämonenkiller zusammenarbeiten würde.
    Um seinen guten Willen zu demonstrieren, hatte Dorian dem Dämon die Druckplatte mit seinem Bildnis ausgehändigt. Als Gegenleistung hatte Olivaro versprochen, ihm Asmodi auszuliefern.
    »Was haben sie bei Chiusa ausgerichtet?« fragte Olivaro.
    »Ich glaube, er war sehr beeindruckt und wird mit mir zusammenarbeiten«, antwortete Dorian und berichtete von der neuerlichen Schlappe, die Chalkiris dem Mafiaboß zugefügt hatte.
    »Wenn ich erst Chiusas Mißtrauen gegen mich zerstreut habe, wird er mir bestimmt jegliche Unterstützung gewähren. Und dann kann ich zum Schlag gegen Asmodi ausholen.«
    »Chiusa ist so mißtrauisch, daß er Ihnen zwei seiner Männer auf die Fersen gesetzt hat«, sagte Olivaro. »Aber seien Sie unbesorgt! Den beiden ist es nicht gelungen, Ihnen zu folgen.«
    »Sie überraschen mich immer wieder mit Ihren Fähigkeiten, Olivaro«, sagte Dorian anerkennend, doch nicht ohne Unbehagen. »Mir wäre aber wohler, wenn ich wüßte, welche Gebiete der Schwarzen Magie Sie beherrschen. Ich weiß noch nicht einmal, welche Art von Dämon Sie sind.«
    »Das ist auch besser so«, meinte Olivaro. »Angenommen ich wäre ein Leichenfresser, ein in Ihren Augen abscheulicher Ghoul, oder ein Vampir, dem nur das Blut von kleinen Kindern mundet, glauben Sie nicht, daß es unsere Beziehungen stören würde, wenn Sie davon wüßten? Es muß Ihnen genügen, daß ich Ihnen helfen will, Asmodi zur Strecke zu bringen.«
    Dorian nickte. »Wahrscheinlich haben Sie recht.«
    Er wechselte das Thema. »Haben Sie mir den Plan von der Insel mitgebracht?«
    Olivaro breitete eine Karte auf dem Tisch aus. Darauf war eine Insel eingezeichnet, die etwa die Form eines Ellipsoides hatte. Im Westen waren der Insel Riffe vorgelagert. Mehr Eintragungen fanden sich in diesem Gebiet nicht. Nur die Ostspitze war mit kartographischen Eintragungen versehen. Es handelte sich um einen Hafen, um den sich verschieden große Gebäude gruppierten.
    Olivaros Finger deutete darauf, und er erklärte: »Das ist das Hauptquartier von Asmodi. Von hier aus beherrscht er die Schwarze Familie und lenkt die Geschicke der Sterblichen. Verständlich, daß diese Residenz stark bewacht ist. Asmodi läßt sich in seinem Palast von einem Heer von Untoten bewachen. Wenn Sie versuchen sollten, vom Hafen her zu ihm vorzudringen, haben Sie keine Chance. Sie müssen im Westen der Insel landen und über Land zu seinem Hauptquartier vordringen.«
    Dorian schnitt eine Grimasse. »Warum weist die Karte in diesem Teil der Insel keine Eintragungen auf? Sagen Sie nur nicht, daß Asmodi hier keine Menschenfallen aufgestellt hat.«
    »Ich kenne diesen Teil der Insel nicht«, gestand Olivaro. »Sie wissen, daß Asmodi auch innerhalb der Schwarzen Familie viele Feinde hat. Deshalb muß er sich auch vor seinen eigenen Leuten schützen. Und der beste Schutz ist es immer noch, die Verteidigungsanlagen geheimzuhalten. Es wird nicht leicht sein, die Insel zu durchqueren, aber Sie haben zumindest eine Chance auf Erfolg, während Sie im Osten von vornherein auf verlorenem Posten stehen.«
    »Ich hatte gehofft, daß Sie mir wenigstens einiges darüber sagen könnten, was mich auf der Insel erwartet«, sagte Dorian zerknirscht.
    »Am besten ist es, wenn Sie sich auf das Schlimmste gefaßt machen«, riet Olivaro. »Und so ganz unwissend sind Sie ja auch nicht. Sie haben die Aussage der Mafialeute

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