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014 - Planet der Götter

014 - Planet der Götter

Titel: 014 - Planet der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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waren, die so gut wie ständig hier auf dem Mond lebten. Es gab die Vertretungen der Konzerne, es gab die Produktionsanlagen, die Forschungstrakte und es gab am außerhalb der Kuppel die Einrichtungen, die zum Raumhafen gehörten. Dort starteten und landeten die Versorgungs-, Passagier- und Kurierraumer auf einer metallenen Startbahn mit Hilfe eines bodenstationären Prallfeldes. Die Kuppel selbst bestand aus einer extrem stabilen Speziallegierung. Die einzige Möglichkeit, die Kuppelstadt durch Erschütterungen zu treffen, wäre der Absturz eines Raumers auf der Kuppel oder in der unmittelbaren Nähe gewesen. Doch das, wussten wenige Eingeweihte wie Haiko Chan, war unmöglich. In den Kraterbergen gab es Geschützstellungen. Stellte sich heraus, dass ein Objekt steuerlos abstürzte, würde es mit einem sauberen Rak-Volltreffer in ausreichender Höhe über der Kuppelstadt zerstört werden und die wenigen herabregnenden Trümmer machten kaum etwas aus.
    Vorgekommen war dieser Extremfall in den letzten zehn Jahren nur einmal. Man hatte den Abschuss des mit dreihundert Passagieren besetzten Raumers als einen Unglücksfall im Reaktorraum kaschiert. Dass lunare Abwehrstellungen das Feuer eröffnet hatten, um die Kuppelstadt zu schützen, war geheim gehalten worden. Die Kaltblütigkeit, mit der der UNO-Commander der Mondstadt den Abschuss befohlen hatte, war erschreckend: Erschreckender wäre es gewesen, wenn das abstürzende Raumschiff mit den dreihundert Menschen an Bord in der Kuppel oder unmittelbar daneben eingeschlagen wäre. Die dreihundert wären auf jeden Fall verloren gewesen. Es ging jedoch um den kriegerischen Akt und seine möglichen psychologischen Auswirkungen. So hatte es einfach geheißen, der durchgehende Reaktor habe das Raumschiff vierzehn Kilometer über der Mondstadt zerstört.
    Aber daran dachte Haiko nicht, als er zu der Kuppel hinaufsah, die niemals bersten würde. Zum Greifen nah war der Horizont und noch näher war das dunkelhaarige Mädchen, das Chan küsste.
    Irgendwann fuhren sie mit einem Gleiter vom Freizeitpark zum eigentlichen Hoteltrakt. Chans Suite war gigantisch, eine komplette Wohnung mit allem Komfort und auf Knopfdruck konnte Personal herbei gerufen werden, um jeden Wunsch zu erfüllen.
    Den Wunsch, zu vergessen, konnte die Dunkelhaarige dem Survival-Spezialisten besser vermitteln als jedes Personal.
    Und er vergaß.
     
    *
     
    Stunden später erwachte er durch das leise Summen des Interkoms. Es summte in einem Rhythmus, den er nur zu gut kannte.
    Er sprang auf. Von einem Moment zum anderen war er hellwach. Er warf einen kurzen, prüfenden Blick auf das schlafende Mädchen, dann aktivierte er den Empfang, ließ aber die Bildübertragung weggeschaltet. Wer immer ihn anrief, konnte jetzt nicht erkennen, wer sich noch in diesem Räum aufhielt. Im Gegenzug blieb allerdings auch der andere Gesprächspartner verborgen. Das holografische Bild baute sich nicht auf.
    Chan identifizierte sich, indem er sein Kodezeichen in die kleine Tastatur tippte.
    »SG-D zerstört um 4:37 Ortszeit: Alpha.«
    Im nächsten Moment bestand die Interkomverbindung nicht mehr. Der Mann, der Chan informiert hatte, hatte alles Nötige gesagt.
    Haiko Chan stand da wie erstarrt. SG-D, das war das Star Gate in Detroit, einer der beiden großen Transmitter, die Mechanics Inc. in den letzten Monaten konstruiert hatte.
    Erst vor wenigen Tagen war in einer groß angelegten Pressekampagne die Öffentlichkeit darüber informiert worden, dass das jahrzehntelang belächelte Transmitter-Projekt endlich serienreif war. Dass zwischen Erde und Mond eine Verbindung bestand, die narrensicher arbeitete. Den Beweis war Mechanics Inc. zwar noch schuldig geblieben, aber Haiko Chan wusste, dass alles den Tatsachen entsprach. Immerhin war er es gewesen, der am 15. Juli als erster durch die Transmitter-Straße den Mond erreicht hatte.
    Dass eine Transmitter-Straße zu einem außerhalb des eigenen Sonnensystems gelegenen Planeten existierte, war allerdings ebenso wenig erwähnt worden wie dass dieser Planet bewohnt war und zu einem innergalaktischen Transmitter-Netz gehörte, von dem die Menschen nicht einmal ahnen konnten, ob es hundert, tausend oder hunderttausend Planeten umfasste.
    Immerhin war die Konstruktion eines Star Gates schon ein Erfolg an sich. Die Konkurrenz war noch längst nicht fertig, nicht zuletzt, weil Chan mit einigen anderen Mechanics-Agenten Professor von Wylbert entführt und zum Planeten Phönix gebracht hatte, den

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