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0140 - Der Dybbuk

0140 - Der Dybbuk

Titel: 0140 - Der Dybbuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Augen weiteten sich ungläubig. Sekundenlang tanzten rötliche Funken vor seinem Gesicht. »Du hast es gewußt, Pa?« stieß er hervor. »Du hast das gewußt und zugelassen?«
    »Ja«, nickte der alte Regis Caster knapp. »Hast du Einwände?«
    »Ihr seid Schwächlinge«, zischte Pete. »Ich habe euch bewiesen, wie schnell und einfach sich auch Ramon Loew töten läßt. Aber ihr - ihr müßt einen Todfeind ins Haus holen! Ihr Narren…«
    »Hüte deine Zunge, Pete!« sagte Regis scharf. »Vergiß nicht, mit wem du sprichst! Simon, schick Zamorra fort.«
    »Nein!« rief Pete. »Er ist eine Gefahr. Wir müssen ihn töten.«
    »Du kennst Zamorra nicht«, sagte der Weißhaarige. »Du unterschätzt ihn. Wir kommen nicht so einfach gegen ihn an. Es ist besser, ihn fortzuschicken und auf Asmodis’ Belohnung zu verzichten.«
    »Ich kann ihn töten«, beharrte Pete. »Ich werde mit ihm fertig.«
    »Das haben schon andere versucht«, erwiderte Regis Caster. »Ich kenne unsere Grenzen. Der Kampf gegen Loew hat dich leichtsinnig gemacht. Zamorra ist kein Loew, Simon!«
    Simon Caster gehorchte und verließ das Zimmer. Pete setzte ihm nach. »Wohin willst du?« peitschte Regis Carters Stimme.
    »Ich gehe mit Simon«, sagte Pete. »Ich werde mir diesen Zamorra ansehen.«
    »Mehr nicht«, sagte der Alte schroff. »Nur ansehen. Das ist ein Befehl.«
    »Schon gut, Pa!« brummte Pete und folgte Simon.
    »Er ist in Haus sieben einquartiert worden«, sagte Simon unterwegs. »Ursprünglich wollten wir uns in meinem Haus am Eriesee treffen, aber ihr Wagen hatte eine Panne. So sind sie hier geblieben.«
    Sie näherten sich Haus sieben. Pete erkannte drei Personen, die gerade ins Freie traten. Simon ging zielbewußt darauf zu. Es waren zwei Männer und ein Mädchen im Bikini.
    »Hallo, Bill«, sagte Simon und hob grüßend die Hand. »Sie sind sicher Professor Zamorra«, wandte er sich dann an den anderen Mann. »Ich bin Simon Caster.«
    »Angenehm«, sagte der Mann, der Zamorra war. »Das hier«, er deutete auf die schwarzhaarige Bikini-Schönheit, »ist meine Sekretärin, Nicole Duval.«
    Simon nickte ihr grüßend zu. »Hallo, Nicole«, sagte er.
    Etwas in Pete Caster verkrampfte sich. Er spürte die Impulse in fast schmerzhafter Eindringlichkeit. Das Blut wich aus seinem Gesicht.
    »Was ist los, Pete?« fragte Simon, dem die plötzliche Blässe seines Bruders aufgefallen war.
    Pete Caster hustete trocken.
    »Sie ist eine Loew«, stieß er hervor.
    ***
    Nicole sprang auf. Kerzengerade stand sie da und starrte Pete Caster an. Die goldenen Tupfer in ihren Augen vergrößerten sich, für Zamorra das untrügliche Zeichen hoher Erregung. Sein Blick wandte sich ebenfalls zu Pete Caster. In dessen Gesicht stand Unglauben - und eine Spur unterschwelliger Furcht!
    Was war hier los?
    »Verdammt«, murmelte Pete. »Sie ist eine Loew, Simon!«
    Simon Caster disponierte blitzartig um. Eben noch entschlossen, der Anordnung seines Vaters Folge zu leisten und seinen Gästen die Erledigung des Problems vorzutragen, dachte er jetzt nicht mehr daran. Wenn Pete behauptete, die junge Frau sei eine Loew, dann mußte das stimmen, obwohl es auf keinen Fall wahr sein konnte. Ramon Loew war der Letzte gewesen, und er war jetzt auch tot.
    Aber Pete konnte sich nicht irren. Er hatte ein untrügliches Gespür für die Loews.
    Nicole, gerade noch in etwas angriffslustiger Haltung, entspannte sich plötzlich und ließ sich in den Liegestuhl zurückfallen. Um ihre Lippen spielte ein Lächeln.
    »Was murmeln Sie da, Mister?« fragte sie spöttisch.
    Simon sah von ihr zu Pete. In Petes Augen flammte es; er hielt die Lider halbgeschlossen, und doch hatte er Mühe, das Feuer zu verbergen. Simon machte ein Zeichen.
    »Sorry«, murmelte Pete. »Ich habe zu tun.« Er wandte sich ab und ging schwerfällig davon.
    »Mein Bruder Pete«, erklärte Simon den anderen jetzt. »Er ist manchmal etwas durcheinander.« Dabei fixierte er Nicole. »Er scheint Sie mit jemandem verwechselt zu haben.«
    »Vielleicht«, erwiderte Nicole halblaut.
    Zamorra hob die Hand. »Mein Freund sagte mir, Sie hätten Schwierigkeiten mit einem Dybbuk, Mister Caster?«
    Simon nickte und ließ sich dort nieder, wo noch vor kurzem der Polizist gesessen hatte. »Ja, aber das Problem hat sich wohl inzwischen erledigt. Tut mir leid, daß Sie umsonst gekommen sind…«
    Zamorra lehnte sich zufrieden zurück. »Es braucht Ihnen nicht leid zu tun. Ganz im Gegenteil… aber vielleicht könnten Sie mir doch etwas

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