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0140 - Der Dybbuk

0140 - Der Dybbuk

Titel: 0140 - Der Dybbuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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über die Sache erzählen.«
    Simon schüttelte den Kopf. »Jetzt nicht. Später. Ich habe noch zu tun. Das Angebot, meinen Bungalow benutzen zu können, bleibt natürlich bestehen. Wir sehen uns heute abend, ja?«
    »Gern.« brummte der Professor. Nicole nickte Simon zu. Es schien, als lächele sie spöttisch. Simon Caster erhob sich wieder und entfernte sich. Bill Fleming sprang auf und folgte ihm. »He, Simon, was ist mit dir los?«
    Caster blieb stehen. »Nichts, Bill. Aber ich habe jetzt wirklich keine Zeit. Die Geschäfte rufen. Ich bin nur eben herübergekommen, um euch Bescheid zu geben. Bis heute abend, okay?«
    Damit ließ er seinen Jugendfreund einfach stehen. Verblüfft sah Bill ihm nach, dann kehrte er kopfschüttelnd zurück.
    »Was hat er gemurmelt?« fragte Zamorra. »Nicole sei eine Loew?«
    »Der Lieutenant sagte vorhin doch, daß alle Loews ausgestorben seien. Etwas eigenartig, die Sache, noch eigenartiger aber das Benehmen der beiden Casters! Hier stimmt was nicht, Zamorra, ich spüre es. Simon ist anders als sonst. Und sein Bruder…«
    »Dem traue ich nicht über den Weg«, sagte Nicole schroff. »Keine zwei Meter. Cherie, wir sollten uns den Wagen doch mal näher ansehen.«
    »Welchen Wagen?« fragte Zamorra.
    »Den Unfallwagen, von dem MacCloud gesprochen hat«, erklärte sie. »Vielleicht ist doch was dran.«
    Der Meister des Übersinnlichen erhob sich. »Schön«, brummte er, »du wirst mir ja doch keine Ruhe lassen. Fahren wir hin und sehen uns den Schrottbolzen an.«
    Auch Nicole stand auf. Sie ging in den Bungalow. Der Professor folgte ihr langsam und kleidete sich um. Dann öffnete er seinen flachen Koffer und nahm eine silbrig schimmernde Scheibe an einer Silberkette heraus. Die Scheibe war handtellergroß. In ihrem Zentrum befand sich ein Drudenfuß, umrahmt von den zwölf Tierkreiszeichen. Den Außenrand bildete ein Silberband mit eigenartigen Hieroglyphen, die bisher jedem Übersetzungsversuch getrotzt hatten. Zamorra nahm an, daß die Schrift nicht auf der Erde entwickelt worden war. Darauf deutete auch hin, daß dieses Amulett in einem anderen Universum, einer anderen Dimension erschaffen worden war.
    Das Amulett des Magiers Leonardo de Montagnes, Zamorrras unseligen Vorfahrs. Es war für den Professor zu einer Art Universalwerkzeug geworden und gleichzeitig zu seinem Schutz und Schild gegenüber dämonischen Angriffen. Hätte er das Amulett nicht besessen, wäre er mit ziemlicher Sicherheit schon seit Jahren tot, dämonischen Attacken zum Opfer gefallen…
    Er hing sich das Amulett um.
    Nicole kam aus dem Nebenzimmer. Sie hatte sich eine weiße Spitzenbluse und Jeans übergestreift. Zamorra lächelte. »Du siehst hinreißend aus«, sagte er.
    »Findest du?« gab sie zurück.
    Zamorra hob die Brauen. Etwas schwang in der Stimme mit, das ihm nicht gefiel. Daß in diesem Moment das Amulett ganz kurz vibrierte, merkte er nicht.
    Dennoch - Nicole hatte sich verändert.
    Als sie in dem Taxi, das Bill Fleming unterdessen herbeigeordert hatte, in die City fuhren, kam es ihm erst richtig zu Bewußtsein.
    Nicole hatte nicht wie üblich ihre Absicht kundgetan, sich in der City in den Boutiquen umzusehen, um sich wieder mal mit sündhaft teuren Kleidern einzudecken, die sie höchstens zwei-oder dreimal trug.
    Und das, fand er, war höchst ungewöhnlich.
    ***
    Regis Caster saß hinter seinem Schreibtisch, im Ledersessel zurückgelehnt. Am Fenster lehnte Pete. Simon schloß die Tür hinter sich.
    Caster sah Simon starr an. »Du hast sie noch nicht fortgeschickt«, stellte er fest.
    Simon nickte. »Es schien mir besser. Wir sollten die Situation erst klären. Wenn tatsächlich noch jemand aus der Loew-Sippe existiert, dann bedeutet er eine gigantische Gefahr für uns, so wie sie Ramon Loew bis heute noch gebildet hat. Pete, bist du völlig sicher?«
    Pete nickte. »So sicher, wie man nur sein kann. Sie hat die typische Loew-Ausstrahlung. Außerdem kommt es mir so vor, als sei ich eben dieser Ausstrahlung schon einmal begegnet. Ich weiß aber nicht, wann und wo es war!«
    »Hm«, brummte Simon.
    Regis Caster beugte sich etwas vor. »Laßt eure Verbindungen spielen. Stellt fest, ob es nicht doch irgendwo noch Loews gibt. Forscht in Europa nach, in Germany. In achtundvierzig Stunden will ich den Stammbaum der Loews bis hinunter zu Adam und Eva lückenlos vorliegen haben. Wenn diese Loew uns entgangen ist, dann kann es auch noch mehrere geben. Und dann… Luzifer mit uns!«
    »Das ist doch ein Fall

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