0140 - Ein Toter soll nicht sterben
Objekts bestimmen. Sie sehen, meine Herren Astronomen, es kann an der Richtigkeit der Entdeckung Ihres Kollegen keinen Zweifel geben, aber ..." Sie wollten schon zu ihren Protesten ansetzen, doch das „Aber" Bullys hinderte sie daran. Gespannt beugten sie sich vor und lauschten. Zecharius war keine Ausnahme. „Was ist ... aber?" erkundigte er sich. „Ihre Entdeckung stimmt", wiederholte Bully mit Genuß, „aber ich kann der Namensnennung nicht zustimmen. Zwar klingt ,Zecharius-I’ recht gut, aber Sie können dem Kugelsternhaufen dort keinen Namen geben, weil er schon einen hat." Zecharius prallte zurück.
Er sah Bully an, als erblickte er einen Geist. „... hat schon einen?
Wie heißt er denn?" Bully schritt langsam auf die Tür zu und öffnete sie. „Reginald Bull-I", sagte Bully und verschwand blitzschnell. Zecharius’ empörter Aufschrei ging im schadenfrohen Gelächter seiner Kollegen förmlich unter.
Gegen Ende der zweiten Vierundzwanzigstundenperiode sank die Geschwindigkeit der THEODERICH unter ,Eins-Licht’. Der Planet Frago mußte, wenn er nicht schneller als berechnet weitergezogen war, ganz in der Nähe sein. Da er keine Sonne hatte und dunkel war, begannen die Ortungsgeräte zu spielen. Vor den Schirmen saßen die Techniker und warteten gespannt auf den Augenblick, in dem Frago erscheinen würde. Mit bloßem Auge würde er kaum zu erkennen sein, aber den Suchern entging er nicht. Aber es kam ja auch nicht so sehr auf Frago an. Unten im Laderaum hatte sich Ernst Ellert auf das vorbereitete Bett gelegt. Rhodan und einige Mutanten weilten bei ihm, außerdem einige Mediziner, der Ara Kule-Tats und mehrere Spezialisten. Sie waren es auch, die unter der Leitung des Aras die Geräte nochmals überprüft hatten.
Sie glichen denen in der Gruft bei Terrania aufs Haar. Bildschirme stellten die Sichtverbindung zur Zentrale, der Beobachtungskuppel und dem Ortungsraum her. „Sie haben Frago entdeckt", piepste Gucky aufgeregt und deutete auf einen der Schirme. „Bald ist es soweit." Gucky stand neben Iltu, seiner kleinen Rassegefährtin, die nun alle Einsätze mitmachte und die telepathischen Fähigkeiten des Mausbibers genauso gut beherrschte wie er selbst, außerdem stand sie ihm an Telekinese und Teleportation nicht nach. Die beiden bildeten ein ausgezeichnetes Team, auch wenn sie sich oft genug stritten. Rhodan nickte Ellert zu. „Du weißt, was du zu tun hast. Es kommt darauf an, die Kommandogehirne des Schiffes zu übernehmen, das wir uns aussuchen. Wir werden gerade schnell genug fliehen, damit es nachkommen kann. Am Benehmen des Fragmenters werden wir dann schon bemerken, ob du Erfolg hast oder nicht – falls wir keine Verbindung mit dir erhalten."
„Ich werde mich auf jeden Fall melden", versprach Ellert und ließ sich in die weichen Polster zurücksinken, abgespannt und ruhebedürftig. Die Wangen waren eingefallen und zeigten hektische rote Flecke. Tief lagen die Augen in ihren Höhlen. „Ihr habt nichts anderes zu tun, als auf meinen Körper zu achten. Ich möchte ihn nicht verlieren, wenn er auch leichter zu ersetzen ist als meine Seele – nennen wir es einmal so." Rhodan nickte ihm beruhigend zu, aber in seinem Innern fieberte er vor Erregung und Ungewißheit. Setzte er nicht das Leben seines Mutanten leichtfertig aufs Spiel? Bei jedem anderen außer Ellert hätte er diesen Einsatz sicherlich nicht gewagt, so aber wußte er, daß Ellert auch ohne Körper existieren konnte. Das war ein billiger und schwacher Trost, aber es war einer. Aus der Kommandozentrale meldete sich Jefe Claudrin. „Wir sind von vier Fragmentern geortet worden, Sir. Sie greifen uns an. Ihre Befehle?"
„Fliehen, in Richtung Milchstraße. Eben so schnell, daß wir verfolgt werden können – und schnell genug, daß ihre Waffen uns nicht gefährlich werden können. Rest wie abgesprochen. Klar?"
„In Ordnung, Sir."
Rhodan beugte sich zu Ellert hinab. „Versuchen wir es jetzt, Ellert. Du weißt Bescheid! Sobald du eine gewisse Kontrolle über den Robotkommandanten erreicht hast, bringe den Fragmenter vom Kurs ab, befiehl eine Transition zur Milchstraße. Dort warte im freien Raum, bis wir dich orten. Vielleicht kannst du Peilzeichen geben. Alles klar?" Ellert nickte stumm als Antwort. Man sah, wie er sich konzentrierte, um nicht mehr abgelenkt zu werden. Stumm und abwartend standen die Wissenschaftler und Techniker im Hintergrund. Gucky und Iltu hielten sich bei den Händen. Auch ihre Gesichter zeigten stärkste
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