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0141 - Der hinkende Mörder

0141 - Der hinkende Mörder

Titel: 0141 - Der hinkende Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der hinkende Mörder
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weinen.
    »Warum müssen Sie mich denn auch so furchtbar erschrecken?« klagte sie. »Was kann Camillo dafür, wenn eine verrückte Amerikanerin seinen Namen mit sich herumschleppt. Sie glauben gar nicht, wie diese Frauen ihm nachlaufen, er hat mir das schon tausendmal erzählt. Aber er lässt sich mit keiner ein. Sie haben mich einfach überrumpelt, und für einpaar Sekunden glaubte ich, es könnte etwas dran sein. Ich finde es furchtbar schlecht, wenn jemand veröl sucht, Eheleute gegeneinander aufzuhetzen. Bei uns gibt es so etwas nicht, und wir lassen uns auch nicht scheiden wie ihr. Wir sind katholisch und wissen, dass die Ehe heilig ist. Hochwürden, der Pater, wird mich schelten, wenn ich ihm morgen in der Beichte erzähle, dass ich nur einen Augenblick an Camillo gezweifelt habe.«
    Jetzt lächelte sie wieder.
    Ich jedenfalls wurde aus dieser kleinen Frau nicht klug. Vorhin hatte ich gedacht, sie müsse irgendetwas Belastendes über ihren Mann wissen, aber das, was sie uns jetzt erzählt hatte, klang so naiv und unschuldig, dass ich meine Ansicht revidierte. Die Frau vergötterte ihren Mann und hielt ihn für einen Engel. Ob er das wirklich war, musste sich noch erweisen, aber ich zweifelte daran.
    Wir baten sie ehrlich um Entschuldigung und verzogen uns.
    »Was hältst du von ihr?« fragte ich meinen Freund.
    »Ich weiß es nicht, aber wenn sie nicht gerade Antesis Frau wäre, so würde ich beide Hände für sie ins Feuer legen. Ich kann den Kerl nicht schmecken und traue ihm alles Böse zu.«
    »Und ich habe etwas gefunden, was unter Umständen von großer Bedeutung sein kann. Ich zeige es dir, wenn wir im Wagen sind.«
    Ich brachte den Jaguar in Gang und hielt erst ein paar Straßen weiter wieder. Dann zog ich das Stück Draht aus der Tasche.
    Phil betrachtete es aufmerksam und schüttelte den Kopf.
    »Die gleiche Sorte liegt auch bei mir irgendwo herum. Damit kannst du niemanden überführen. Auch die Farbe sagt durchaus nichts.«
    Phil hatte vollkommen Recht. Mit dem Stückchen Draht allein konnten wir niemanden überführen, aber es war immerhin eines der kleinen Mosaiksteinchen, die man für einen Indizienbeweis Zusammentragen muss.
    »Ich möchte einmal wissen, woher Antesi so viel Geld hat«, überlegte ich. »Das Haus und die Einrichtung muss einen Haufen Dollar gekostet haben, ebenso der Wagen. Und dann fand ich noch ein Postsparbuch mit mehr als fünftausend Dollar.«
    »Die bewusste Erbschaft«, meine Phil ironisch. »Hast du daran geglaubt? Erbschaften sind immer der letzte Rettungsanker, wenn man erklären will, woher man Geld bekommen hat.«
    »Sollte etwa Antesi der Bursche sein, der die Steine gestohlen und die Maschine hat hochgehen lassen? Ihm würde ein Fallschirmabsprung bestimmt nichts ausmachen.«
    »Er kann nicht der Christopher aus dem Murray Hill Hotel sein. Der war groß und schlank und hatte braunes Haar, und dieser war der Platznachbar Belters auf dem Flug. Antesi hätte jeder sofort als Italiener erkannt«, sagte Phil. »Mein Starverdächtiger ist Christopher, oder wer auch immer sich unter diesem Namen verborgen hat.«
    Das war alles schön und gut, wenn wir nur gewusst hätten, wer dieser Christopher war. Während des Restes der Fährt schwiegen wir uns aus. Zu sagen wussten wir nichts mehr.
    Ich hatte das Gefühl, dass wir uns der Aufklärung der beiden Morde näherten. Vorläufig war alles noch ein wüstes Durcheinander, aber einer von uns würde das Bindeglied finden, das uns noch fehlte, um die Ereignisse, folgerichtig aneinanderzureihen.
    Im Office erwartete uns die selbstverständliche Nachricht, das Joy Belter nicht aus den Ferien nach Yale zurückgekehrt war. Das war weiter nicht aufregend. Wir wussten das ohnehin. Interessanter war ein Funkspruch des Polizeihauptquartiers von St. Paul. Es gab dort achtzehn Familien mit dem Namen Simons, unter diesen aber befand sich keine alte todkranke Frau, und einen Kellner Jean Simons kannte überhaupt niemand.
    »Der Bursche ist ausgerückt, als er fürchten musste, dass es ihm an den Kragen ging«, knurrte Phil. »Er muss einen guten Grund gehabt haben, sonst hätte er den guten Posten im Café Martin nicht im Stich gelassen.«
    »Das hat er eigentlich noch nicht. Meine Idee ist, dass er nur vorübergehend abgehauen ist, bis Gras über die Sache wächst.«
    Auf alle Fälle schickten wir jemanden zu seiner Wohnung in Bronx, in der stillen Hoffnung, seine Quartierwirtin wisse etwas. Irgendwo musste er ja zu Hause sein, und dann

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