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0141 - Die Hexe vom Schädelfelsen

0141 - Die Hexe vom Schädelfelsen

Titel: 0141 - Die Hexe vom Schädelfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Nacken und sah ihn arrogant an. »Wie wagst du mich zu nennen? In den Staub mit dir!«
    Das war niemals Nicole!
    Zwei Sklaven traten drohend näher. Dennoch dachte Zamorra nicht daran, vor der Vampirin einen Kniefall zu tun. Auch nicht, als sich zwei schwere Fäuste auf seine Schultern legten.
    Seine Hände waren immer noch an den Gelenken mit den Eisenbändern versehen und durch eine Kette miteinander verbunden. Diese Fessel, die ihm einen Spielraum von höchstens vierzig Zentimetern gab, hinderte ihn aber nicht daran, beide Fäuste aneinanderzulegen, sich nach unten abzuducken und im wilden Schwung nach oben einem der beiden Sklaven Fäuste und Kette vor die Brust zu setzen. Der taumelte mit einem Aufschrei zurück, und Zamorra ließ sich nach hinten fallen, ehe der zweite Sklave wußte, wie ihm geschah. Da flogen Zamorras Fäuste schon wieder und versetzten ihn in den Zwangsschlaf.
    Der andere kam knurrend wieder hoch.
    Ein warnender Blick Zamorras ließ ihn auf Abstand bleiben. Dann sah der Professor wieder die Priesterin an.
    Nahm sie die Niederlage hin?
    Ein Aufblitzen in ihren Augen verriet ihm das Gegenteil. Sie hob die Hand. »Seht - schon wieder versucht er zu morden! Ein Beweis seiner Schuld, der das Gericht überzeugen muß!«
    »Dich überzeuge ich gleich noch ganz anders«, murmelte Zamorra grimmig und kam sich vor wie Conan, der Barbar, wie er hier in Ketten vor der Priesterin stand.
    »Schweig!« herrschte sie ihn an und schien vergessen zu haben, daß er ihr den Kniefall handgreiflich verweigert hatte. »Noch ein Wort, und du stirbst auf der Stelle!«
    Er grinste sie an. »Wie willst du das machen, Vampirin?« fragte er so laut, daß auch die Zuschauer vor der Plattform es hören mußten.
    Ein Raunen ging durch die Menge.
    Im nächsten Moment fühlte Zamorra eine Schwertspitze im Genick. Lautlos hatte einer der Vampirwächter sich ihm von hinten genähert und ihm die Klinge in den Nacken gesetzt.
    »Das ist ein gutes Argument«, murmelte er, »aber es kann mich nicht völlig überzeugen.«
    Dennoch wartete er ab. Er wollte es noch nicht auf die Spitze treiben - noch nicht! Seine Zeit wiirde noch kommen. Bald schon.
    Die Priesterin trat an den Rand der Plattform und begann zu den Menschen unten zu sprechen, die mittlerweile schon über hundert zählten. Blitzschnell mußte es sich herumgesprochen haben, daß das Spektakel jetzt begann, und immer noch strömten weitere Zuschauer herbei. Auch ein paar fliegende Teppiche kreuzten über der Menge in der Luft. Zamorra ahnte, daß es schon öfters eine Verbindung zwischen der Welt der Stadt und seiner Dimension gegeben haben mußte, denn die Märchen und Legenden des Orients, in denen von fliegenden Teppichen die Rede war, konnten nicht von ungefähr kommen. Gleichzeitig brachten diese schwebenden Dinger, deren Funktionsweise er bei seinem ersten Besuch in dieser Dimension nicht hatte enträtseln können, weil ihm dazu keine Zeit geblieben war, ihn auf eine Idee.
    Er mußte einen dieser Teppiche unter seine Kontrolle bringen!
    Nur mit halbem Ohr hörte er hin, was die Priesterin erzählte. Sie brachte Anschuldigungen hervor und verglich sein Aussehen mit dem des Tyrannen Camoran, der Zamorras Doppelgänger gewesen war. Den Worten der Vampirin nach hatte er es nur dieser Schein-Identität zu verdanken gehabt, Camoran töten zu können, der ein Unsterblicher gewesen war, bis Zamorra ihm die Zauberscheibe - den Zeitschatten des Amuletts - entwendete!
    Im gleichen Moment begriff der Professor, es hier mit einem äußerst ungewöhnlichen Gericht zu tun zu haben. Richter und Ankläger in einer Person war die Priesterin, und das Volk stellte die Jury dar, die über Schuld oder Unschuld zu befinden hatte!
    Immer wieder deutete sie auf ihn und schrie ihre anklagenden Worte in die Menge. Das Gemurmel wurde lauter.
    Zamorra kümmerte sich nicht darum. Er wollte einen fliegenden Teppich haben.
    Er setzte das Amulett ein!
    Unbemerkt von allen hatte er ein paar der Hieroglyphen in Aktivität gesetzt, und die magische Kraft des Amuletts brauchte diesmal nicht an seiner Substand zu zehren, weil das, was es vollbringen sollte, seine energetische Kapazität nicht einmal zu einem Tausendstel auslastete. Ein unsichtbarer Strahl tastete sich am Himmel entlang und griff nach einem der Teppiche.
    Auf eine Weise, die er selbst nicht völlig begriff, begann Zamorra, das Amulett als Mittler, die Kontrolle über den Teppich zu übernehmen. Noch hatte der Teppichflieger selbst nichts

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