Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0141 - Mein Todesurteil

0141 - Mein Todesurteil

Titel: 0141 - Mein Todesurteil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sein Messer meisterhaft. Er führte Kreuzschläge durch, und die Klinge blitzte vor Sukos Augen immer wieder auf.
    Der Chinese wich zurück.
    Der Zwerg folgte.
    Er kicherte dabei, stieß Speichel aus, der dem Chinesen ins Gesicht sprühte.
    Das gefiel Suko gar nicht.
    Urplötzlich ging er den Zwerg an.
    Suko wuchtete seinen Körper dem Gegner entgegen, das rechte Bein hielt er dabei ausgestreckt, und der gefährliche Zwerg nahm den Tritt voll.
    Er wurde zurückgeschleudert und überschlug sich mehrere Male, als er am Boden lag.
    Fast hätte man meinen können, er würde sich sein eigenes Messer in den Leib stoßen, doch mit wahrhaft artistischer Geschicklichkeit kam er wieder auf die Beine.
    Unverletzt!
    Er lachte. Kreischend hallte sein widerliches Lachen durch den Raum. Suko packte ihn.
    Damit hatte der Zwerg nicht gerechnet. Der Chinese war ungeheuer schnell, er vergaß auch seinen rechten Arm und wuchtete den kleinen Mann hoch, und bevor dieser mit seinem Messer zustechen konnte, schleuderte Suko ihn quer über einen Labortisch.
    Der Tisch war nicht leer.
    Wie ein Besen, so fegte der kleine Mensch die Flaschen, Kolben und Brenner von der Platte. Mit seinen schlagenden Armen räumte er noch das Mittelregal leer, wo die zahlreichen Säure- und Laugenflaschen standen.
    In einem gewaltigen Regen von Gegenständen fiel der heimtückische Killer an der gegenüberliegenden Seite des Labortisches zu Boden, wobei die Laborgeräte über seinen Körper stürzten.
    Die Verschlüsse sprangen von den Flaschen ab. Säuren und Laugen gluckerten aus den Gefäßen und trafen nicht nur den Boden, sondern auch den kleinen Killer.
    Der Zwerg schrie.
    Wo Säuren und Laugen zusammenkamen, bildeten sich Dämpfe, die sich langsam ausbreiteten, während der Gnom sich verzweifelt über den Boden rollte und eine Hand vor sein Gesicht gepreßt hielt.
    Mit der anderen, der Messerhand, schlug er um sich.
    Suko suchte Wasser. Er wollte dem Mörder helfen, dann hörte er ein Gurgeln und Stöhnen.
    Sofort lief er dorthin, wo sich der Gnom befand.
    Er lebte nicht mehr.
    Der Zwerg hatte sich in seinem Wahn selbst getötet. Die Schmerzen waren eben zu groß gewesen, denn eine Säureflasche hatte ihren Inhalt über sein Gesicht ergossen.
    Schaudernd wandte sich der Chinese ab. Erst jetzt spürte er seine Verletzung, aus der nach wie vor das Blut rann. Suko holte ein Taschentuch hervor, zog die Lederjacke aus und versuchte, die Blutung notdürftig zu stillen.
    Es gelang ihm kaum.
    Wankend verließ er das Labor. In der Eingangshalle atmete er tief durch. Jetzt dachte er auch wieder an Shao, lief schnell nach draußen und sah die umgestürzte Maschine.
    Ein Eissplitter schien ihm ins Herz zu fahren. Er hatte große Angst um Shao, rannte hin und sah sie am Boden liegen.
    Sie war nicht tot, denn sie schlug soeben die Augen auf. »Suko«, flüsterte sie.
    »Kind – Shao – was ist?«
    »Ich – ich – hast du ihn erwischt?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Er ist tot.«
    »Mein Gott.«
    Shao richtete sich auf. »Fast hätte er mich auch geschafft. Mein Helm hat mich gerettet.« Suko schaute ihn an und sah, daß der Lack verkratzt war.
    Shao hatte wirklich Glück gehabt. Plötzlich aber sah sie Sukos Verletzung.
    »Himmel, was ist geschehen?«
    »Nur ein Kratzer.«
    »Nein.« Shao schüttelte den Kopf. »Das ist kein Kratzer, sondern eine schwere Verletzung. Du mußt zu einem Arzt und ins Krankenhaus. Du mußt wirklich…«
    »Unsinn. Hol mal die Apotheke hervor.« Gemeinsam richteten sie die schwere Maschine wieder auf, wobei Suko nur einen Arm gebrauchen konnte. Dann stand die Harley.
    Shao holte die Notapotheke aus einem der Behälter und zog den Reißverschluß auf.
    Sie fanden Verbandmull und auch Jod, um die Wunde zu desinfizieren. Der Chinese verzog keine Muskel, als die Flüssigkeit auf die Wunde gepinselt wurde.
    »Hast du denn was erreicht?« fragte Shao und suchte das größte Pflaster hervor.
    »Nein.«
    Shao klebte das Pflaster fest und wickelte auch einen Verband um den Arm. »Zum Glück nur eine Fleischwunde«, erklärte sie.
    »Ich habe keine Spur von John gefunden. Nur ein seltsames Mosaik.« Suko erzählte die Geschichte.
    »Und hast du eine Erklärung?«
    »Nein, Shao. Ich weiß leider nicht, was hier gespielt wird. Aber es ist verdammt schlimm.«
    Die Chinesin nickte. »Kannst du denn fahren?« wollte sie wissen.
    »Das mußt du übernehmen.«
    Shaos Augen wurden groß. »Ich?«
    »Nein, nein, laß mal, ich versuche es schon.« Suko setzte sich

Weitere Kostenlose Bücher