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0141 - Mein Todesurteil

0141 - Mein Todesurteil

Titel: 0141 - Mein Todesurteil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kollege? Ich vermisse ihn.«
    »Bill Conolly fühlte sich nicht wohl. Er hat Kopfschmerzen. War wohl etwas viel, die Reise.«
    »Ach wirklich?« Obwohl die Stimme des Mannes einen bedauernden Klang hatte, glaubte Jane, den Spott genau herauszuhören.
    »Der Ärmste, soll ich ihm vielleicht etwas bringen?«
    »Hunger hat er nicht«, erwiderte Jane. »Vielen Dank. Aber nun werde ich mir doch einen kleinen Imbiß holen.«
    »Ich wünsche guten Appetit.«
    »Danke sehr.« Jane ging. Das Büfett hatte sich wirklich schnell geleert. Die Menschen aßen, deshalb waren auch die meisten Gespräche verstummt. Mit vollem Mund redet es sich halt schlechter.
    Es war noch genügend vorhanden.
    Jane sah zahlreiche Salate, echten Lachs, Forellenfilets, zart geräuchert, kalten Braten, Geflügel und Pasteten. An einem Ende des Tisches war als Magenschließer der Käse aufgebaut.
    Jane nahm ein wenig Fisch und dazu eine leichte Soße. Stühle gab es genug. Sie fand auch in der Nähe des Kamins noch einen freien Platz. Dort ließ sie sich nieder.
    Neben ihr hockten zwei Männer, die schaufelten, als wären sie bei einem Wettessen. Ihre Teller waren so voll, daß sogar etwas herunterfiel.
    Das störte die beiden nicht. Sie warfen sogar hin und wieder begehrliche Blicke auf die lange Tafel, ob auch noch genügend vorhanden war.
    Dann verschwand Fariac.
    Jane Collins fand es an der Zeit, einige Fragen zu stellen. Sie wandte sich an die beiden Männer. »Sagen Sie mal, wie geht es denn nach dem Essen weiter?«
    Der eine Mann, es war der Weißhaarige, der auch die Führung vorhin übernommen hatte, wischte sich die fettigen Lippen ab.
    »Der Fisch muß ja schwimmen, nicht?«
    »Sie meinen, es gibt einen guten Schluck?«
    »Und nicht nur einen.« Er lachte. »Ich habe vielleicht einen Durst, kann ich Ihnen sagen. Heute lasse ich mich mit Champagner vollaufen.«
    »Davon gibt’s Sodbrennen«, sagte sein Nachbar.
    Der Weißhaarige lachte. »Ich habe sicherheitshalber Natron mitgenommen.«
    Auch Jane amüsierte sich über die beiden. Sie waren irgendwie typisch für die Betriebsausflügler, aber auch nett.
    Der zweite Mann hatte bereits seinen obersten Hosenknopf geöffnet. Er drehte sich schwerfällig auf seinem Stuhl, stand auf und peilte das Büfett an. »Jetzt kommt der zweite Gang«, versprach er.
    »Und der vierte ist dann der Stuhlgang!« lachte der Weißhaarige.
    Die Leute waren fröhlich. Sie dachten an nichts Böses und wollten sich nur amüsieren.
    Jane wußte es besser. Sie ahnte, daß die Gefahr im Hintergrund lauerte, und sie wußte nicht, wie sie die zehn Menschen heraushalten sollte.
    Die Detektivin aß ihren Teller leer. Sie wollte kein zweitesmal an das Büfett gehen, und sie stellte deshalb ihren Teller weg. Gordon Fariac war auch wieder da, Jane hatte gar nicht gehört, wie er zurückkam.
    »Na, hat es Ihnen geschmeckt?« erkundigte er sich.
    »Sehr gut.«
    »Dann bin ich zufrieden.« Lächelnd ging der Unternehmer weiter, blieb mal bei diesem Mitarbeiter stehen, dann bei jenem, und er redete immer ein paar persönliche Worte.
    Die Leute waren wirklich satt.
    Fariac schritt auf einen dunkelblauen Vorhang zu und zog ihn zur Seite. Jane sah dort einen fahrbaren Tisch, auf dem zahlreiche Sektkelche standen und drei hohe Flaschen.
    Gordon Fariac fuhr den Tisch bis in die Mitte der Halle und schaute seine Mitarbeiter an.
    »Darf ich für einen kurzen Moment um Gehör bitten?« rief er fragend.
    Alle drehten sich um.
    Fariac wiederholte seine Worte, mit denen er der Hoffnung Ausdruck gab, daß es allen gemundet hatte und man nun weiterhin zum gemütlichen Teil übergehen könnte.
    Beifall wurde geklatscht, den der Graf lächelnd zu Kenntnis nahm.
    »Es ist so«, sagte er. »Ich möchte nicht versäumen, Ihnen, meine sehr verehrten Gäste, einen kleinen Trunk anzubieten. Es ist ein edler Tropfen aus meinem Privatkeller, den ich nur besonderen Gästen kredenze. Und deshalb möchte ich sie bitten, diesen Wein mit ein wenig Andacht und Verstand zu genießen. Sie bringen sich wirklich sonst um einen wunderbaren Genuß.«
    Beinahe andächtig lauschten die Mitarbeiter den Worten ihres Chefs. Niemand wagte, etwas zu erwidern, die meisten schauten auf die drei Flaschen.
    Auch Jane.
    Und wie auch die anderen sah sie den Staub, der die Flaschen bedeckte. Sie waren dunkelgrün, deshalb konnte sie nicht erkennen, ob sie roten oder weißen Wein enthielten.
    Beides war möglich.
    Fariac hatte die Flasche bereits geöffnet, und er machte sich nun

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