0141 - Mein Todesurteil
eins.
Unser Blut!
***
Janes Kugel hieb den Stuhlwerfer in die Brust und riß ihm die Beine weg. Der Mann brüllte wie am Spieß und fiel zu Boden, wobei er die anderen behinderte, die losrannten, um Jane Collins zu packen.
Die Detektivin schwenkte die Waffe. Sie wollte vor allen Dingen einen der beiden Fariacs treffen, doch Gordon als auch sein Bruder waren in Deckung getaucht. Sie schickten ihre Vasallen vor. Jane sah sie nicht.
Dafür hörte er sie.
»Los, schnappt sie euch! Macht sie fertig! Sie muß sterben, verdammt noch mal!«
Gordons Fariacs Stimme war hinter dem Vorhang aufgeklungen, ein sicherer Platz, fürwahr.
Und Jane konnte zusehen, wie sie aus dieser Falle rauskam. Ihr blieben höchstens zwei Sekunden, um eine Entscheidung zu treffen.
Zur Tür wollte sie nicht, denn die war sicherlich abgeschlossen. Sie hatte es zwar nicht genau gesehen, doch sie rechnete stark damit.
Deshalb mußte sie die zweite Möglichkeit wählen.
Die Treppe hoch!
Jane warf sich auf dem Absatz herum und lief leichtfüßig bis zur Treppe, wo sie noch einmal stehenblieb und sich umschaute.
Der Weißhaarige lag am Boden. Er war tot. Jane sah seinen halb offenstehenden Mund, und sie erkannte auch, daß seine Vampirzähne nicht mehr vorhanden waren.
Das geweihte Silber hatte ihn erlöst. Er würde nicht mehr als Untoter durch die Gegend geistern.
Die anderen drängten nach. Von den Fariacs sah Jane nach wie vor nichts, doch die neun Personen, die von den beiden Brüdern mitgebracht worden waren, konzentrierten sich auf Jane Collins.
Sie wollten sie packen!
Jane huschte die Stufen hoch. Zum Glück waren die Vampire nicht bewaffnet, aber das konnte sich ändern, denn die Fariacs mußten zusehen, Jane so rasch wie möglich in ihre Klauen zu bekommen. Und das schafften sie leichter durch bewaffnete Mitstreiter.
Jane ließ die Treppe hinter sich und erreichte den langen Gang, wo die einzelnen Zimmer lagen.
Leer lag er vor ihr.
Von unten hörte sie aufgeregte Stimmen. Irgend etwas klirrte.
Deutlich klang Fariacs Stimme hervor.
»Hier habt ihr eure Waffen. Jagt und packt sie. Beeilt euch, sonst ist sie noch verschwunden!«
Schritte polterten die Holzstufen der Treppe hoch. Jane ließ sich Zeit. Sie wartete ab, bis die erste Person zu sehen war.
Eine dicke Frau erschien. Sie trug in ihrer rechten Hand eine Lanze. Das Gesicht war verzogen, den Mund hatte sie geöffnet, die Zähne schimmerten.
Jane senkte die Astra-Pistole. Es wäre leicht gewesen, die Frau abzuschießen, doch das schaffte die Detektivin nicht, auch wenn das Weib als blutgieriges Monster nur auf ihren Lebensaft fixiert war. Jane konnte nur schießen, wenn ihr eigenes Leben bedroht war. Und dieses Problem stellte sich hier nicht.
Jane huschte zurück in den Gang. Sie dachte darüber nach, sich zu verstecken, aber es lohnte sich nicht. Die Vampire würden sie überall finden. Deshalb mußte sie sich ihrer Haut wehren.
Allein die Astra reichte nicht aus. Soviel stand fest. Es gab ja auch noch andere Waffen hier im Schloß. Schwerter oder Lanzen. Mit einem Schwert konnte man die Vampire auch töten. In dem man ihnen den Kopf abschlug…
Jane schluckte.
Leicht würde sie es den Blutsaugern nicht machen. Zum Glück kannten die Besucher das Schloß ebenso wenig wie sie. Und das war der große Vorteil.
Am Ende des Ganges schaute sich Jane um. Die Blondine mit der Lanze führte eine Meute von drei Personen an. Jane konnte nicht erkennen, welche Waffen sie im einzelnen trugen, aber sie glaubte, das Blinken von Schwertklingen zu sehen.
Wenn sie solch ein Schwert erbeuten konnte, war das schon viel wert. Die Detektivin verfiel nicht in Panik. Sie überlegte logisch und klar, denn in zahlreichen gefährlichen Situationen war ihr Verstand geschärft worden.
Jane wich dorthin zurück, wo Bill Conolly auch den Schrank mit dem seltsamen Inhalt gefunden hatte.
Nur die beiden Kerzen brannten dort. Das Licht reichte längst nicht aus, um den großen, hallenartigen Raum zu erhellen, Jane konnte genügend Verstecke finden.
Jane zog es in die Dunkelheit. Sie sah den Schrank, der von flackerndem Kerzenschein umschmeichelt wurde. Und sie sah die Umrisse der Tür, durch die ihre Verfolger kommen mußten.
Die ließen auch nicht lange auf sich warten.
Plötzlich stürmten die ersten vier herein. An der Spitze wieder das blonde Weib. Es blieb dicht hinter der Schwelle stehen und schaute in die Dunkelheit. Das Schwert hielt die weibliche Vampirin mit beiden Händen
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