Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0141 - Station der Unsichtbaren

Titel: 0141 - Station der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Stützpunkt aufhalten, zu schätzen. Es handelt sich um etwa dreitausend. Die geringe Ausdehnung des Stützpunktes eingerechnet, haben wir nur eine geringe Chance, selbst die erste Stunde unbemerkt zu überstehen. Es spielt also keine Rolle mehr, ob dieser Wächter nach zwei oder zweieinhalb Stunden Alarm schlägt. Für uns wäre es in jedem Fall am günstigsten, wenn wir unsere Aufgabe innerhalb von vierzig oder fünfzig Minuten erledigen könnten oder noch rascher." Ron dachte darüber nach. Meech hatte ihm, als sie in den Stützpunkt eindrangen, mit knappen Worten über seine Beobachtungen berichtet. Von dem Schock, den besonders ein Punkt der Eröffnungen bedeutete, hatte Ron sich immer noch nicht ganz erholt.
     
    *
     
    Über die Identität der Fremden besteht also wirklich kein Zweifel?" fragte er Meech ein viertes Mal. Meech schüttelte den Kopf. „Wir haben schon einmal die Erfahrung gemacht, daß diese Wesen nur durch Desintegratoren verwundbar sind", antwortete er. „Das war damals an Bord der Beobachtungsstation BOB XXI. Auch die Verflüchtigungseffekte, die auf den Desintegratorbeschuß folgten, sind dort und hier die gleichen. Es kann keinen Zweifel daran geben, daß es sich bei den Fremden hier im Stützpunkt um Angehörige der außergalaktischen Rasse der Laurins handelt."
     
    *
     
    Das war es, und nun brauchte sich niemand mehr den Kopf darüber zu zerbrechen, warum Nike Quinto für dieses Unternehmen keine Ausgaben gescheut hatte. Ron schauderte zwar bei dem Gedanken, welches Risiko Nike auf sich genommen hatte, als er aus den bruchstückhaften Informationen des sterbenden Báalol-Priesters Molol auf die Anwesenheit von Laurins auf Aptulad schloß. Aber er mußte zugeben, daß der Schluß richtig gewesen war. Die Laurins waren hier, und Molol hatte behauptet, die Verhandlungstechnik sei schwierig, also hatten die Laurins wenigstens einen Teil ihrer bisherigen Unnahbarkeit aufgegeben. Man konnte sie wahrnehmen und, wenn auch nur schwierig, mit ihnen verhandeln. Das bedeutete, daß man sie auch fangen konnte. Der Gedanke erfüllte Ron mit Erregung. Sie waren einem Rätsel auf der Spur, das seit geraumer Zeit das Denken aller galaktischen Wissenschaftler in Bann hielt, dem Rätsel der unsichtbaren Laurins, die aus den Tiefen des intergalaktischen Raumes in die Milchstraße vorgestoßen waren, ganz offenbar mit Absichten, die die Bewohner der Galaxis im allgemeinen nicht billigen würden. Warum hätten sie sich sonst vor jedermann verbergen und ausgerechnet mit den Báalols den ersten Kontakt aufnehmen sollen? In Umrissen erkannte Ron das Komplott, das da geschmiedet wurde. Die beiden Rassen mit ihren unheimlichen, übermenschlichen Fähigkeiten ergänzten einander und bedeuteten für die großen galaktischen Reiche einen Gefahrensektor ersten Ranges. Alles ging darum, daß man rechtzeitig wußte, wie man sich zu wehren hatte. Die Frage war unmöglich zu beantworten, wenn niemand eine Ahnung hatte, wie der Gegn er überhaupt aussah. Man mußte wenigstens einen der Feinde greifen und ihn untersuchen - richtig körperlich untersuchen, um herauszufinden, ob er auf Pistolenkugeln oder Strahlschüsse, auf Pfeil und Bogen oder auf Hypnowaffen am heftigsten reagierte. Auch das Ziel des Einsatzes, bisher trotz aller Anweisungen noch nebelhaft, war jetzt klar. Einen Laurin zu fangen und unversehrt nach Terra zu bringen. Den ersten Abschnitt dieses Zieles zu erreichen, sagte Meech, dazu standen vierzig bis fünfzig Minuten zur Verfügung. Ron sah auf. „Wir gehen jetzt", erklärte er. „Verhaltensmaßregeln gibt es keine. Wir wissen nicht, wo und in welchem Zustand wir die Laurins finden werden.
    Unter Normalbedingungen sind sie anscheinend immer noch unsichtbar. Meechs Beobachtung deutet darauf hin. Fragt mich nicht, wie die Situation beschaffen sein muß, in der wir Hand an einen von den Laurins legen können. Jeder wird das selbst sehen, wenn es soweit ist. Und jetzt... los!" Durch den hell erleuchteten Gang drangen sie in südlicher Richtung vor. Nach wie vor herrschte ringsum tiefe Stille. Nur Meech vernahm das vielfältige Geknister, das die Streufelder der Energieverbraucher und - erzeuger unter der Erde und die Tausende von Gehirnen ringsum in seinen positronischen Sinnesorganen erzeugten.
    Eine Zeitlang sah es so aus, als würden die vier Terraner ungehindert den Stützpunkt durchqueren können und am Südausgang über die Laurins noch ebenso im unklaren sein wie zuvor. Ohne jeglichen Zwischenfall

Weitere Kostenlose Bücher