Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0141 - Station der Unsichtbaren

Titel: 0141 - Station der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
kleine Waffe in der starren Hand. „Der hat gemeint, er hätte noch eine Chance!" sagte Lofty. „Ich glaube, wir haben sie jetzt alle." Ron stand auf. Wie sich herausstellte, hatte Lofty sich getäuscht. Von den ursprünglich zwanzig Báalols waren nur noch acht vorhanden. Fünf hatten sich ergeben und standen mit hoch erhobenen Armen, die anderen drei waren verwundet. Der Rest mußte das Weite gesucht haben.
    Meech bestätigte, daß er mindestens sechsmal beobachtet habe, wie einer der Gegner sich in den Schutz der vom Rondell abzweigenden Gänge verkroch. Ron machte ihm deswegen keine Vorwürfe. Meech hatte sein möglichstes getan. Ohne ihn wäre der Kampf wahrscheinlich anders ausgegangen. Immerhin hatte die Lage sich jetzt gewandelt - nicht zum Vorteil der Terraner. Der Lärm war weithin zu hören gewesen. Die Báalols, durch die Berichte der Entflohenen gewarnt, würden sich formieren und zum entscheidenden Angriff antreten. Ihnen standen alle Möglichkeiten zur Verfügung. Das Rondell mit seinen vielen Aus und Eingängen war die ideale Falle. „Packt die Gefangenen... und dann nichts wie fort von hier!" befahl Ron. Er hatte keine Schwierigkeiten, seinen Laurin wiederzufinden. Er lag noch an derselben Stelle, an der er ihn zuvor hatte fallen lassen. Auch Larry hielt nach wenigen Sekunden wieder die unsichtbare Last auf den grotesk ausgestreckten Armen. Nur Lofty konnte sein Opfer nicht finden.
    Meech kam ihm zu Hilfe. Mit seinen positronischen Organen nahm er die Ausstrahlung des fremden Gehirns deutlich wahr. Er ging ihr nach und fand den Gesuchten an einer Stelle in der Nähe der Gangmündung, vor der Lofty seinen Faustkampf gegen eine übermacht von Báalols so glorreich überstanden hatte. Meech mußte ziemlich dicht herangehen, um Lofty die Stelle genau zu zeigen. Außerdem war er dem kleinen Alten behilflich, die Last vom Boden aufzunehmen und günstig auf beide Arme zu verteilen.
    Wahrscheinlich war in diesen Augenblicken der Empfang des Laurinschen Gedankenmusters überaus deutlich, so daß er alle anderen Wahrnehmungen übertönte. Und ebenso wahrscheinlich hatte Tappan sich alle Mühe gegeben, lautlos und so rasch wie möglich vorzudringen und den Feind einzukreisen.
    Auf jeden Fall hatte Lofty seinen Gefangenen gerade auf den Armen und Ron Landry eben den Befehl gegeben: „Fort jetzt!
    Meech voran!", da bekam er von rückwärts her unerwartete Antwort. Eine dröhnende Stimme erklärte in arkonidischer Sprache:"Bleiben Sie stehen, Terraner, und heben Sie die Arme.
    Das Spiel ist aus!" Ron ließ seinen Gefangenen ein zweites Mal fallen. Ohne jedoch die Arme zu heben, drehte er sich um und suchte den Sprecher. Das Rondell hatte fast ein Dutzend Ausgänge. Da mußte irgendwo noch eine Chance sein. Zwei Schritte vor dem Südausgang stand ein hochgewachsener, alter Báalol-Mann. Und Ron mußte weiterhin feststellen, daß die Báalols alle Ausgänge besetzt hielten. überall drängten sich die hochgewachsenen Gestalten, und in den Händen blitzten tödliche Strahlwaffen. Schluß, dachte Ron und hob die Arme. Es gibt keine Chance mehr.
     
    *
     
    Auf dem Weg nach oben, eine Gruppe von fünfzig Bewaffneten hinter sich, hatte Tappan das Gedankenmuster der Angst, von dem er alarmiert worden war, immer deutlicher empfangen. Seine Sorge wuchs. Er machte sich schon Vorwürfe, weil er nicht auf die Ratschläge der unsichtbaren Fremden gehört hatte. Er kam sich vor wie ein Narr. Er hatte sich mit der Analyse des merkwürdigen Kastens zufriedengegeben und nicht einen Atemzug lang den Verdacht gehabt, daß mehr dahintersteckte als eben ein fremdes kastenförmiges Wesen, das sich von Kildaar und seinen Männern ohne Schwierigkeiten hatte ausschalten lassen. Er fragte sich, wer in den Stützpunkt eingedrungen sein könne und wie ihm das gelungen sei. Er fragte sich, welche Absichten der unbekannte Eindringling habe. Er zerbrach sich über alle möglichen Dinge den Kopf, und währenddessen wurde das Gefühl der Furcht, die dort vorne im Nordflügel ein oder zwei Dutzend seiner Leute empfanden, immer deutlicher. In der Nähe der Wachleitstelle schloß Dilan sich der Gruppe an. Er war eben abgelöst worden, und Tappan hatte nichts dagegen, daß er mitkam. Als sie den Quergang erreichten, hörten sie von vorne das Bellen altmodischer Schußwaffen und das zornige Fauchen von Strahlern. In wilder Flucht kamen ihnen ein paar jüngere Priester entgegen. Tappan hielt sie auf und ließ sich berichten. Er brachte es fertig,

Weitere Kostenlose Bücher