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0141 - Station der Unsichtbaren

Titel: 0141 - Station der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Derringer in der linken Hand. Er wußte genau, daß unter den Báalols ein paar in der Beherrschung ihres Gehirns fortgeschritten genug waren, um jenen Schutzschirm zu erzeugen, der ihnen entweder Strahlschüsse oder materielle Geschosse vom Leib hielt. Aber nicht beide zu gleicher Zeit. Und Lofty machte keinen Hehl daraus, daß er die Abzüge beider Waffen gleichzeitig betätigen würde, sobald jemand eine verdächtige Bewegung machte. Ron war zufrieden. Als er sich wieder nach vorn drehte, war Meech gerade fertig. Diesmal war es womöglich noch schwieriger gewesen, denn Meech mußte eine Sicherheitsschaltung beseitigen, die das öffnen des Innenschotts nicht erlaubte, solange das Außenschott noch offenstand. Er hatte es dennoch geschafft. Das Schott rollte langsam beiseite. Die Báalols setzten sich in Bewegung. Meech wartete unter dem Schott, bis Ron Landry, durch die mittlere Reihe Báalol-Männer von ihm getrennt, wieder neben ihm war. Sie passierten die öffnung. Die ersten Báalols stockten plötzlich. Ron sah sich um. Er hatte erwartet, irgendeine Art von Vorraum zu finden, von dem Gänge und Aufzugsschächte nach allen möglichen Richtungen davonführten. Was er statt dessen zu sehen bekam, brachte ihn um ein Haar aus dem Gleichgewicht. Vor ihm dehnte sich eine weite Halle. In grellem Licht stiegen die Wände schräg in die Höhe und bildeten eine mächtige Kuppel. Sie schienen nur aus Helligkeit zu bestehen, und unter der blauweißen Lichtflut, die aus der Höhe herabbrach, machte der Raum den Eindruck grenzenloser Weite.Es gab keine Einrichtungsgegenstände, aus denen man die Funktion der Halle hätte erkennen können. Es gab nur die Kolonnen von pfahlähnlichen Gebilden, die, in grotesken Figuren zueinander angeordnet, den Einmarsch der Terraner mit ihrer Báalol -Eskorte stumm und reglos beobac hteten.
     
    *
     
    Es waren wenigstens hundert von ihnen. Ron konnte sie so klar und deutlich sehen, wie er Meech Hannigan neben sich sah.
    Blitzschnell nahm er das Bild in sich auf. Sie sahen wirklich wie Pfähle aus. Der Körper, nicht dicker als ein menschlicher Oberkörper, ruhte auf drei zerbrechlich dünnen Beinen, von denen eines anstatt in einem Fußstumpf in einer Rosette endete. Der Oberkörper verjüngte sich abrupt zu einem schlauchdünnen Hals, der dicht über der Ansatzstelle eine knotenartige, faustgroße Verdickung zeigte. Oben auf dem Hals saß ein zweites faustgroßes Etwas. Drei Augen, an den Eckpunkten eines gleichseitigen Dreiecks angeordnet, mit eigentümlich fischartigem, leerem Blick identifizierten dieses Gebilde am oberen Ende des Halses als den Kopf. Arme konnte Ron erst entdecken, als er schärfer hinsah. Fadendünn baumelten sie zu beiden Seiten des Pfahlkörpers herab und endeten in einer Anzahl tentakelähnlicher Finger. Das war das Bild. Nichts, was Ron Landry jemals gesehen hatte, war ihm ähnlich. Aber damit hatte er rechnen müssen. Es beeindruckte ihn auch nicht, daß die Laurins auf einmal deutlich und greifbar vor ihm standen, während sie sich sonst doch mit so großer Wirksamkeit unsichtbar zu machen verstanden. Alles, was er in diesem Augenblick wußte, war, daß sie hier waren, hier, der vorderste nur acht oder neun Meter von ihm entfernt - und daß das Bild sich wieder verflüchtigen würde, wenn sie nicht so schnell wie möglich zugriffen. Die Ordnung der Báalols drohte sich aufzulösen. Anscheinend war der Anblick selbst für sie ungewohnt.
    Meech hielt sie in Schach. Larry fuhr mit brüllender Stimme dazwischen, und Loftys Derringer bellte auf. „Vorwärts!" schrie Ron. „Jeder, außer Meech, nimmt einen von ihnen!" Zögernd setzten sich die Báalol-Leute wieder in Bewegung. Unter ihrem Schirmfeld gedeckt, rückten die Terraner auf die Pfahlwesen zu. Ron hielt den Atem an. Er wußte nicht, was in den Köpfen der Laurins vor sich ging. Sie mußten doch begreifen, daß sie angegriffen wurden. Warum wehrten sie sich nicht? War das eine Falle? Die vordersten Báalols erreichten den ersten Laurin. Die linke Reihe ging links, die mittlere rechts um ihn herum. Ron machte zwei weite, hastige Schritte und stand dicht vor ihm. Eine Sekunde lang spürte er Widerwillen gegen die Berührung mit der weißgrauen, fast farblosen Haut des fremden Wesens. Für einen Augenblick schien von den drei toten Fischaugen eine Kraft auszugehen, die Ron davonzujagen versuchte. Ron biß die Zähne aufeinander und griff zu. Er schauderte unter dem Gefühl kalter Glätte, das die grauweiße

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