Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

Titel: 0142 - Der Schwiegersohn des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Schwiegersohn des Teufels
Vom Netzwerk:
ungünstigeren Platz für Geldhinterlegungen gesehen. Wahrscheinlich verlassen sie sich darauf, dass Bendix dicht hält, und meinen, sie könnten die Umgebung des Boarding-house leicht kontrollieren.«
    Ich sagte nichts darauf, denn ich hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend, weil ich mir sagte, dass ich diesen Ort auf keinen Fall gewählt hätte, wenn ich Kidnapper wäre. Entweder waren die Burschen wirklich nicht gerissen genug, oder es steckte ein Trick dahinter, der sich gewaschen hatte.
    Wir hielten uns an diesem Abend nicht mehr lange in Ransoms Boarding-house auf.
    Als wir nach draußen zu unserem Wagen gingen, erlebten wir noch die Ankunft eines ältlichen Mädchens, dem ein riesiger Neger den Koffer ins Haus trug. Die Miss trug eine Goldrandbrille, und man sah ihr auf eine halbe Meile Entfernung an, dass sie hier die Natur genießen wollte, die kostenlos zum Übernachtungspreis geliefert wurde.
    Auf der Heimfahrt schmiedeten wir unseren Schlachtplan. Wir vereinbarten, dass Phil den Schankraum besetzen sollte, während ich draußen Posten fasste und die Eingänge der Toiletten nicht aus den Augen ließ.
    Am nächsten Morgen gingen wir ein bisschen früher als üblich zum Dienst und ließen uns vom Maskenbildner des FBI verschönern. Der Mann gab sich redliche Mühe. Er setzte uns Paraffinspritzen unter die Gesichtshaut, die unsere Züge bis zur Unkenntlichkeit veränderten, probierte Perücken auf und klebten Bärtchen an. Am Ende der Prozedur war aus mir ein sommersprossiger, rothaariger Ire geworden, während sich Phil in einen schwarzhhaarigen und dunkelhäutigen Caballero verwandelt hatte.
    In diesem Aufzug hätte uns nicht einmal die eigene Mutter wiedererkannt, geschweige denn Thornton Bendix.
    Probehalber bauten wir uns vor Mr Highs Dienstzimmer auf und warteten auf seine Ankunft.
    »Sie wünschen?«, fragte er höflich, als er uns zu Gesicht bekam.
    »Wir möchten einen Mord melden«, krächzte ich.
    »Dafür ist die City Police zuständig«, sagte der Chef höflich. »Wer wurde ermordet?«
    »Sie werden es nicht glauben, Sir«, sagte ich. »Aber gestern Abend wurde ein Huhn umgebracht, und wir fühlen uns schuldig, weil wir es gegessen haben.«
    Mr High lächelte und klopfte mir auf die Schulter.
    »Habt ihr fein gemacht, Phil und Jeriy«, sagte er. »Ich habe euch wirklich nicht erkannt.«
    Wir liehen uns vom Hausmeister dessen klapprigen 50er Ford. Der zwar nach außen hin ziemlich ramponiert aussah, aber noch einiges unter der Haube hatte, weile er einen fast neuen Austauschmotor besaß. Damit zuckelten wir los und trafen kurz nach zehn Uhr bei Ransoms Boarding-house ein.
    Ich fuhr den Wagen nicht bis ans Haus, sondern stoppte gut hundert Yard vorher.
    »Einen Vorschlag. Phil«, begann ich. »Du setzt dich in die Schankstube und trinkst Whisky, während ich hier draußen Indianer spiele. Wenn ich weiß, wer die Büchse kassiert hat, dann fahren wir hinterher und holen uns die Burschen. Okay?«
    »Okay«, sagte Phil. Ich stieg aus, und er fuhr weiter.
    Auf Umwegen pirschte ich mich bis auf Sichtweite an das Boarding-house heran und atmete auf, als ich nur unseren alten Ford davor stehen sah. Offenbar war Bendix noch nicht hier gewesen.
    Hinter einem teilweise entlaubten Strauch nahm ich Aufstellung. Von hier aus konnte ich die Eingänge zur Toilette sehr gut überblicken. Und dann wartete ich.
    Rings um mich war es still, bis auf das Rauschen der Bäume. Wenn ein Ast knackte, fuhr ich herum, weil ich ja damit rechnen musste, dass sich die Konkurrenz auf dem gleichen Wege heranpirschte. Ich konnte mir jedenfalls nicht vorstellen, dass die Gangster seelenruhig im Schankraum auf Bendix’ Erscheinen warteten, um sich dann ihre Beute zu holen.
    Es war gegen dreiviertel 11 Uhr, als ein schwarzer Chevrolet vor dem Haus hielt, dem Bendix entstieg. Er hatte ein längliches, rundes Paket unter den Arm geklemmt und ging damit in die Schankstube.
    Kurz darauf fuhr ein Ponitac vor, aus dem zwei Männer kletterten, die ebenfalls im Innern des Boarding-house verschwanden.
    Jetzt wird es interessant, sagte ich mir. Alle Beteiligten schienen vorhanden zu sein.
    Als Erster kam Bendix nach wenigen Minuten wieder zum Vorschein. Er trug immer noch das Paket unterm Arm und verschwand damit in dem bewussten Anbau.
    Er hielt sjch nur wenige Sekunden darin auf, kam ohne Paket wieder heraus und stieg in seinen Wagen.
    Nachdem er abgefahren war, passierte eine ganze Weile gar nichts.
    Sie lassen sich verflixt viel

Weitere Kostenlose Bücher