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0142 - Zombie-Rache

0142 - Zombie-Rache

Titel: 0142 - Zombie-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Mervyn, ich mache Sie darauf aufmerksam, daß Sie mich hier gegen meinen Willen festhalten!«
    »Es geschieht alles nur zu Ihrem Besten, Doug.«
    »Ich protestiere!«
    Jim Mervyn blieb unerschütterlich hart. Er kannte diese Phase.
    Früher oder später kam jeder Süchtige dorthin. Mervyn redete beruhigend auf den Patienten ein. Anschließend gab er ihm eine Spritze, auf die Doug Gavin einschlief. Die Wächter atmeten erleichtert auf.
    »Morgen wird er sich besser fühlen«, sagte Jim Mervyn und kehrte in den Bereitschaftsraum zurück.
    Er schloß die Tür und freute sich auf sein Buch.
    Doch er sollte nicht zum Lesen kommen.
    Denn Compton Cullagher war da!
    ***
    Ich stoppte den Bentley vor der Nervenheilanstalt. »Mach’s gut«, sagte ich zu Suko.
    »Mach’s besser«, gab der Chinese zurück und stieg aus.
    »Benimm dich so, daß man keinen Grund hat, dich dazubehalten!« riet ich meinem Freund grinsend.
    »Dann sollte ich vor allen Dingen nicht erwähnen, daß ich der Partner von John Sinclair bin, denn das könnte mir das erste große Minus einbringen«, ätzte Suko.
    Ich drückte wieder aufs Gaspedal. Der Bentley setzte sich in Bewegung. Ich fuhr auf dem kürzesten Weg zum Rasthaus. Mann, dort war was los. Jubel, Trubel, Heiterkeit. Daß hier, neben so viel Lebensfreude, ein Untoter existierte, hätte mir wohl keiner abgenommen.
    Neben dem Eingang übergab sich ein Betrunkener. Er spuckte alles, was ihm nicht guttat, in die Büsche.
    Die Schloßruine bildete einen fantastischen alten Rahmen für das hochmoderne Rasthaus. Die kahlen alten Mauern aus grauer Vorzeit wurden effektvoll von verborgenen Scheinwerfern angestrahlt.
    Vergangenheit und Gegenwart waren hier miteinander zu einem großartigen Effekt verknüpft worden. Es störte nur eines: Compton Cullaghers Anwesenheit, von der die lärmenden Hochzeitsgäste freilich keine Ahnung hatten, sonst hätten sie in panischem Schrecken die Flucht ergriffen und sich gegenseitig niedergetrampelt.
    Ich stieg aus dem Wagen und ließ die Szene auf mich einwirken.
    Zwei Männer in dunklen Anzügen schwankten an mir vorbei. Sie hatten sich viel zu erzählen. Alles Stumpfsinn. Aber sie hielten es in ihrem Rausch für eminent wichtig.
    Da, wo das Leben so heftig pulsierte, würde ich Compton Cullagher wohl kaum antreffen. Der Zombie hielt sich bestimmt im Hintergrund verborgen. Da, wo niemand hinkam, wo er ungestört war, wo er die Fäden ziehen konnte, an denen seine Doubles hingen.
    Ob er wußte, daß zwei seiner Ebenbilder nicht mehr existierten?
    Ich nahm es an.
    Da ich nicht hier war, um mich zu amüsieren, mied auch ich den Trubel.
    Ich hatte die Absicht, mich in der Schloßruine mal gründlich umzusehen. Auch den Brunnen, in den Compton Cullagher gestürzt war, wollte ich mir bei der Gelegenheit ansehen.
    Unwillkürlich mußte ich dabei an Baxman, den Dämon aus dem Leichenbrunnen, denken, gegen den ich vor nicht allzulanger Zeit gekämpft hatte.
    Der Boden neben dem Rasthaus war größtenteils felsig. Ich fand einen Weg, der um die Schloßruine herumführte. Schon nach kurzem umhüllte mich die Finsternis wie ein riesiger schwarzer Mantel.
    Ich prüfte den Sitz meiner Beretta, ließ sie aber noch in der Schulterhalfter stecken. Aber ich schloß den obersten Knopf meines Burberrys nicht mehr, um rascher an die Waffe kommen zu können, falls dies nötig sein sollte.
    Verkrüppelte Föhren versperrten mir den Weg.
    Ich mußte über einen großen Felsblock klettern und entdeckte dahinter ein schwarzes Loch in der Schloßmauer. Gelangte man da in den Schloßhof? Ich versuchte es. Das Loch war nicht sonderlich groß. Beinahe wäre ich darin steckengeblieben. Kurze Zeit konnte ich weder vor noch zurück.
    Wenn Compton Cullagher jetzt über mich hergefallen wäre, hätte er verdammt leichtes Spiel mit mir gehabt. Ich kratzte mit den Schuhspitzen über den felsigen Boden. Ich stemmte mich keuchend gegen das rissige Gestein, aus dem die Schloßmauer bestand, drehte und wand mich wie ein Aal und erkämpfte mir Millimeter um Millimeter, während ich nicht aufhörte, an den Zombie zu denken, und an meine miesen Chancen – die sich mit jedem Millimeter nur langsam verbesserten.
    An Klaustrophobie hätte ich nicht leiden dürfen, denn dann wäre ich in diesem Loch verrückt geworden.
    Endlich gab es den entscheidenden Ruck, und ich war durch.
    Schweratmend richtete ich mich auf.
    Blattlose Büsche nahmen mir mit einem Gewirr von Zweigen die Sicht. Ich bückte mich und trieb

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