0143 - Das Monster aus der Vergangenheit
Brock. Im Nu waren zwanzig Dollar im Pott. Jetzt wurde die Sache erst interessant.
»Du möchtest mir also die Visage polieren, wie?« knurrte Richard Breck. Er hob die Fäuste.
Robby O’Conner stand breitbeinig vor ihm. Er war ein Schönling mit jettschwarzem Haar, war schlank und wirkte geschmeidig.
»Ich schlag’ dir deine schiefen Zähne ein!« sagte er kalt.
»Versuch’s mal«, verlangte Breck mit glasigen Augen. »Na komm schon. Versuch’s doch!«
»Du hast den ersten Schlag.«
»Wie ritterlich«, höhnte Richard Breck. Dann schlug er ansatzlos zu.
Robby O’Connor nahm jedoch den Kopf blitzschnell zur Seite. Die Faust des Gegners streifte nur sein Ohr.
Donna Arkanny preßte die Hände auf ihren Mund. Sie bangte um Robby, zitterte seinetwegen. Sie wußte, daß Breck sehr gemein sein konnte.
Von Fairneß hielt der nicht allzuviel. Dem kam es nur darauf an, schnell zu einem Sieg zu kommen.
»Robby, paß auf!« schrie Donna erschrocken.
O’Connor zuckte zurück. Es gelang ihm, das hochschnellende Bein abzufangen. Er nützte Brecks Schwung geschickt aus und riß das Bein des Gegners noch weiter nach oben.
Dadurch verlor Richard Breck das Gleichgewicht. Er fiel aufs Kreuz. Robby O’Connor warf sich auf ihn. Die beiden rollten über den Boden.
Einmal war Breck oben, dann wiederum O’Connor.
Sie schenkten sich nichts, schlugen aufeinander ein. Der Alkohol machte Breck weitgehend unempfindlich gegen Schmerzen. Außerdem machte ihn der Whisky außergewöhnlich stark.
Robby O’Connor drohte eine schmähliche Niederlage.
Donna Arkanny wollte diese verhindern. Sie sprang auf die beiden Kampfhähne zu. »Genug! Es reicht! Es ist genug!« schrie sie.
Sie wollte Brecks Arm abfangen, den dieser soeben zum neuerlichen Schlag hochgerissen hatte, doch die Umstehenden zerrten Donna zurück.
»Laßt mich los!« rief Donna Arkanny wütend. »Ihr sollt mich loslassen, verdammt noch mal!«
»Du darfst dich da nicht einmischen!« erklärten die anderen. »Es liegen zwanzig Bucks im Pott.«
»Ich pfeife drauf!« schrie Donna.
»Wir aber nicht.«
Robby O’Connor kassierte einen weiteren Treffer. Aber dann gelang es ihm, sich von Richard Brecks Umklammerung zu befreien und blitzschnell aufzuspringen.
Breck kam nicht ganz so schnell auf die Beine. Dadurch war es O’Connor möglich, den Gegner mit einer sauber gestochenen Gerade abzuschießen.
Richard Breck klappte wie ein Taschenmesser zusammen. Der Kampf war entschieden. Die Wettsumme wurde an die Gewinner ausbezahlt.
Breck räumte das Feld.
***
Unwillig hatte Eth Al-Oman die Ankunft der Jugendlichen registriert. Der Hohepriester war wütend. Bevor sich Sabrina mit einem Hilferuf bemerkbar machen konnte, knebelte sie die Mumie mit einem Bandagenknäuel.
Dann schlich Eth Al-Oman vorsichtig durch die Dunkelheit. Zorn loderte in den durch die Bandagen leuchtenden gelben Augen des Unheimlichen.
Diese Jugendlichen hatten kein Recht, hier seine Ruhe zu stören. Er hätte sie am liebsten alle dafür getötet. Alle!
Neben einer einsturzgefährdeten Mauer blieb der Hohepriester stehen. Er sah die Partyfackeln und hörte die Musik.
Grimmig überlegte er, was er gegen diese übermütige Horde unternehmen sollte. Bestimmt hätten sie alle vor ihm Reißaus genommen, wenn er sich ihnen gezeigt hätte.
Aber dann wäre dies hier kein Versteck mehr für ihn gewesen. Er hätte einen anderen Unterschlupf suchen müssen, und das wollte er nicht.
Die Schlägerei zwischen Richard Breck und Robby O’Connor ging zu Ende. Eth Al-Oman ließ ein verdrossenes Knurren hören.
Womit sollte er diese Bande von Radaumachern verscheuchen?
Er war noch am Überlegen, da irritierte ihn eine Bewegung in der Dunkelheit. Ärgerlich drehte er sich um.
Nogorata war es gelungen, auf die Beine zu kommen, und nun versuchte sie trotz ihrer Fesseln davonzuhüpfen.
Mit wenigen Schritten holte der Hohepriester seine Gefangene ein. Er war zornig wegen des Fluchtversuchs. Deshalb versetzte er dem Mädchen einen derben Stoß, der sie schwer niederwarf.
»Versuche das nicht noch einmal!« knurrte der Unheimliche, daß es Sabrina eiskalt über den Rücken hinunterlief. »Tu so etwas nie mehr wieder, Nogorata!« sagte er wütend. »Du würdest es bitter bereuen!«
***
»O Robby«, sagte Donna Arkanny. »Ich befürchtete schon, Richard würde dich fertigmachen.«
Robby O’Connor keuchte noch heftig. Aber er konnte schon wieder grinsen. »Wenn ich ehrlich sein soll, ich hätte auch keine
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