0143 - Für Menschen verboten
einziges Werkzeug, das sie mitgebracht hatten - einen Vielzweckschüssel - und drang damit auf den Posbi ein. Für einen Moment schien der Roboter verblüfft zu sein, dann schoß seine Klaue nach vorn. Albright wich geschickt aus, konnte jedoch nicht verhindern, daß er am Kragen seiner Jacke gepackt und in die Höhe gerissen wurde. Er stieß einen wütenden Fluch aus. Es gab ein hohl klingendes Geräusch, als er den Posbi mit dem Schlüssel traf. Aber seine erbitterte Gegenwehr war vergeblich.
Der Roboter schleppte ihn davon. Da erklang Riesenhafts Stimme irgendwo zwischen den Gebäuden auf: „Keine Panik, meine Herren!" rief der Kybernetiker. „Die Burschen sehen zwar wie Posbis aus, sind jedoch nur gewöhnliche Roboter. Keiner von ihnen besitzt das Plasma." Loden, der Albrights unrühmlichen Abgang verfolgte, fand nichts Trostreiches in dieser Entdeckung.
Ob Posbi oder nicht, sie schienen bis zum Hals in neuen Schwierigkeiten zu stecken. Schließlich verschwand auch Albright mit unbekanntem Ziel aus ihren Augen. Bergmann spähte aus dem Eingang, fuhr jedoch sofort wieder zurück. „Einer der Burschen hält vor der Tür Wache, der andere transportiert uns ab", erklärte er bedächtig. Loden grübelte verzweifelt über ihr neues Problem nach. Als Kybernetiker war es seine und Dr. Riesenhafts Aufgabe, mit den Robotern fertig zu werden. Albright war Transmitteringenieur, Bergmann Spezialist für außerirdischen Maschinenbau und Shawlee Techniker für Weltraumstützpunkte.
Ein Kampf gegen Roboter konnte nicht mit einem Werkzeug geführt werden, das hatte Albright als erster erfahren müssen. Nun mußten sie ihre Intelligenz ins Spiel bringen, um die Roboter zu überlisten. Vorerst war es vollkommen sinnlos, an eine Gegenwehr zu denken. Die Roboter wurden wahrscheinlich von einem Zentralgehirn gesteuert, das ihnen feste Befehle gegeben hatte, die nun nicht mehr umzustoßen waren. Sie mußten jetzt abwarten.
„Wir lassen uns jetzt einfach abführen", sagte Loden zu Bergmann und Shawlee. „Dr.Riesenhaft konnte uns eine Nachricht übermitteln, er kann also nicht tot sein. Ich schätze, daß das Rechengehirn, das diese Roboter befehligt, ebenso daran interessiert ist, etwas über uns zu erfahren, wie wir gern wissen möchten, wo wir gelandet sind."
„Sie können doch nicht von uns verlangen, daß wir uns wehrlos davonschleppen lassen, Emmet", protestierte Shawlee ängstlich. „Dann lassen Sie sich etwas Besseres einfallen", erwiderte Loden barsch. Bergmann unterbrach die Diskussion mit einer Handbewegung. „Loden hat recht", stimmte er zu. „Wir haben gesehen, daß Albright mit Gegenwehr nichts erreichen konnte." Shawlee sah nicht gerade begeistert aus, aber er wagte keinen Widerspruch mehr. Für ihn war Bergmann eine Autorität, die er widerwillig akzeptierte.
Loden hielt Shawlee nicht für einen besonders charaktervollen Menschen, aber er sagte sich immer wieder, daß er in dieser Beziehung ebenfalls kein Vorbild war. Bergmann und Albright waren ausgeglichene Menschen mit starker Persönlichkeit, die sich auch dem starken Willen Dr. Riesenhafts nicht ohne weiteres unterwarfen. Während Loden darüber nachdachte, wie er sich in den nächsten Minuten und Stunden verhalten würde, kam der Roboter zurück und holte Shawlee ab, der sich widerstandslos abführen ließ. „Lassen Sie mich den Schluß machen", bat Loden den Schweden. „So gewinne ich Zeit zum Nachdenken."
„Ich wünschte, der Kleine könnte etwas von Ihrem Fleiß sehen", grinste Bergmann spöttisch und postierte sich neben dem Eingang.
Loden warf seinen Kopf in den Nacken und sagte: „Machen Sie sich nur darüber keine Sorgen." Sie warteten schweigend, bis der Roboter zurückkam. Scheinbar mühelos griff er sich Bergmann und trug ihn davon. Kaum war er außer Sichtweite, als Loden seinen Plan auszuführen begann. Er hatte von Bergmann gehört, daß an der Tür ein weiterer Roboter stehen mußte. Ohne zu zögern, trat Loden hinaus. Kühler Wind schlug ihm entgegen.
Täuschte er sich, oder war es tatsächlich heller geworden, seit Riesenhaft verschwunden war? Der Wächter neben der Tür handelte genauso, wie es Loden vorhergesehen hatte.
Nach kurzem Zögern packte er den Terraner und hielt ihn fest.
Loden hatte ihn gezwungen, entgegen seiner Aufgabe, die nur darin bestanden hatte, neben dem Eingang zu wachen, zu handeln. Ohne Zweifel stand jeder der Roboter mit dem Zentralgehirn in Verbindung. Loden zwang das Gehirn, ohne in seiner direkten
Weitere Kostenlose Bücher