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0144 - Gefangen in Lemuria

0144 - Gefangen in Lemuria

Titel: 0144 - Gefangen in Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Berufung Dämonenjäger, erhob sich und reckte sich kurz. »Feierabend«, murmelte er und ging zur Tür seines Arbeitszimmers. Kurz klatschte er in die Hände und schritt durch die sich selbsttätig öffnende Tür. Ein weiteres Klatschen schloß sie wieder. Zamorra ging zur Treppe und stieg nach unten in die große Eingangshalle.
    Nicole…
    Sie mußte irgendwo sein. Nicole Duval, seine Gefährtin und Sekretärin in einer Person. Kurz überlegte er, wo sie sich aufhalten konnte. Die Sonne schien, es war warm - also war sie mit Sicherheit am Pool zu finden.
    Der Enddreißiger schnipste kurz mit den Fingern, fuhr auf dem Absatz herum und steuerte auf die Tür zu, die in den Seitentrakt führte. Von dort aus konnte er in den Innenpark des Schlosses gelangen, der teilweise einem altrömischen Atrium glich und in seinem Innern den Swimming-Pool beherbergte. Der war in jüngerer Zeit angelegt worden, damit die Schwimmübungen nicht immer nur in der sterilen Luft des Fitneß-Centers abgehalten werden mußten. Alles andere war antik und von der Konstruktion her so, wie es Leonardo de Montagne im elften Jahrhundert hatte erbauen lassen.
    Leonardo, Zamorras, unseliger Vorfahre… den hatte der Teufel geholt, weil er sich der Schwarzen Magie verschrieben hatte. Zamorra selbst war das krasse Gegenteil. Mit Leonardo verband ihn lediglich das Amulett, das er von dem bösen Magier geerbt hatte.
    Château Montagne - Schloß und Burg zugleich, Perle im schönen Loire-Tal. Nur zu gern hielt Zamorra sich hier auf, aber seine Tätigkeit als Dämonenjäger ließ ihm nur selten Zeit dazu. An diesem Tag hatte er die Zeit. Das Manuskript für seine Vorlesung war soeben beendet worden, und im Moment schrie nichts nach seinem Eingreifen. Er wollte ausspannen und sich erholen.
    Langsam trat er in die Atrium-Landschaft. Der Pool glitzerte im Sonnenlicht. Ringsum grünte eine geradezu überwältigende Pflanzenwelt. Zamorra hielt viel davon, die Welt mit Blumen zu verschönen. Betonklötze gab es genug.
    Noch etwas verschönte den Innenhof: Nicole Duval. Schlank, langbeinig und faul lag sie auf einer Decke und ließ ihren Luxuskörper von der Sonne bräunen. Träge blinzelte sie, als Zamorra sich näherte, richtete sich dann halb auf und strich eine Strähne ihres momentan goldblonden Haares aus dem Gesicht. Zamorra lächelte. Gestern hatte sie noch blauschwarz und kur? getragen, diesmal war schulterlang modern. Nicole hatte es noch nie geschafft, länger als drei oder vier Tage die gleiche Frisur zu tragen. Ihr Vorrat an Perücken schien geradezu unerschöpflich zu sein, hin und wieder färbte sie auch ihr eigenes Haar uni, bloß hatte Zamorra es noch nie geschafft, ihre wirkliche Haarfarbe herauszufinden. In dieser Beziehung war Nicole zu raffiniert.
    Der Meister des Übersinnlichen ging neben ihr in die Hocke. »Hallo, du«, sagte er.
    Nicole strahlte ihn an und reckte sich. »Hallo selber«, erwiderte sie. »Auch endlich den Feierabend geschafft?«
    »Es ist eigentlich eine Unverschämtheit«, begann Zamorra, »daß du es dir hier gemütlich machst, während ich zum geistigen Schwerarbeiter werde. Siehst du nicht, wie mir der Schweiß von der Stirn tropft?«
    »Ob das mit Arbeit zu tun hat… hm«, überlegte Nicole. »Dürfte eher an der Sonne liegen, die es heute ausnahmsweise mal gut mit uns meint. Aber du mußt ja immer mit Schlips und Kragen herumlaufen…«
    Zamorra wurde blaß. »Das stimmt aber nicht«, protestierte er. Er bevorzugte legere Freizeitkleidung und wirkte keineswegs wie ein Akademiker, den man sich als bebrilltes Männchen im unscheinbaren grauen Anzug und mit allen Anzeichen geistiger Zerstreutheit vorstellte. Zamorra war das krasse Gegenteil, er wirkte groß, kräftig, dynamisch und jung…
    Eigentlich jünger, als er sein dürfte, überlegte Nicole. Ihr fiel auf, daß Zamorra in den letzten fünf Jahren sein Aussehen nicht geändert hatte. Im Gegenteil - er schien sich sogar noch verjüngt zu haben…
    Erst, als sie hell auflachte, bemerkte er, daß sie ihn gefoppt hatte, »Warte«, murmelte er.
    »Ich warte schon den halben Nachmittag auf dich«, unterbrach sie ihn erneut. »Komm, zieh dich aus und schwimm eine Runde mit.« Sie sprang von dem gestreiften Frotteetuch auf und tänzelte zum Rand des Pools. Fasziniert verfolgte Zamorra jede Bewegung ihres aufregenden Körpers, der sich ihm nicht zum erstenmal unverhüllt präsentierte. Nicole mochte keine weißen Streifen.
    Seine Hand griff zu den Hemdknöpfen, als ein

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