0144 - Roboter lassen bitten
müssen.
Nach einem weiteren Kilometer wurde die Postenkette sichtbar.
Es handelte sich um Terraner und zalitische Hilfstruppen. Der Wachoffizier kam an den Wagen heran, salutierte und wartete, bis er angesprochen wurde.
Wie weit sind sie?" erkundigte sich Perry. Sie - das waren die in fliegender Eile abkommandierten Techniker und Wissenschaftler der Werften. Sie hatten den Auftrag erhalten, im Zeitraum von sechs Stunden aus der BEY XII ein raumtüchtiges Schiff zu machen.
Die Forderung war natürlich illusorisch, jedoch hoffte ich, dass man wenigstens die schlimmsten Schäden hatte beseitigen können.
Der Captain sah uns mit einem solchen Ausdruck des Bedauerns an, dass ich schon wieder nervös wurde.
„Oh Ihr Gesicht sagt mir alles", winkte Rhodan ab. „Ist es denn so schlimm?"
„Sir, wenn Sie mir eine Bemerkung gestatten, so möchte ich Ihnen dringend davon abraten, mit dem Schiff zu starten. Das ist ein typischer Seelenverkäufer. Ich habe mir den Kasten interessehalber angesehen. Chefingenieur Ohmert fiel bald in Ohnmacht. Die Außenzelle ist aus gewöhnlichem Stahl gefertigt.
Der Rost ist kaum zu entfernen. Nur die Spitze besteht aus korrosionsfestem T-Material. Wir fragen uns, wie das Schiff den Innendruck hält. Damit durch den Hyperraum zu gehen, ist Selbstmord."
Rhodan nickte lethargisch. Wir hatten es aufgegeben, Überlegungen anzustellen. Fünf Minuten später kamen wir vor dem Flugfeld an, und da sahen wir genau das, was wir uns vorgestellt hatten!
Einträchtig begannen wir je nach Temperament zu schimpfen und Drohungen auszustoßen. Die BEY XII war ein wenigstens zweihundert Jahre alter Frachter unbekannter Herkunft. Er war knapp fünfzig Meter hoch, glich einer altertümlichen Granate und durchmaß etwa zwanzig Meter.
Dieses plumpe, rostrot leuchtende Vehikel ruhte auf sechs verbogenen Heckflossen, deren Auflageteller längst nicht mehr einfahrbar waren.
Die Hauptdüse ragte verbrannt und teilweise angeschmolzen aus dem zerbeulten Heck hervor. Die Steuer- und Umlenkdüsen an den Flanken der Zelle erweckten keinen besseren Eindruck.
„Wie wird es wohl drinnen aussehen?" sagte Rhodan. „Großes Universum - jetzt verstehe ich, warum die Leute bei der Erwähnung eines Pendlers in Deckung gehen. Das scheint so etwas wie eine Instinkthandlung zu sein. Also, sehen wir uns das Monstrum an."
Wir stiegen aus und gingen auf die Rostbüchse zu. Terranische Techniker saßen auf kleinen Schwebeplattformen, mit denen sie den Rumpf abflogen. Automatische Schweißgeräte waren überall in Tätigkeit. Mann schlug auf primitive Art auf die dicksten Roststellen ein. Wenn nach fünf Hieben ein Loch entstand, wurde eine Stahlplatte druckdicht aufgeschweißt.
Andere Teile der Zelle waren so morsch, dass man mit den Atombrennern nicht mehr arbeiten konnte, ohne Gefahr zu laufen, das Schiff zu zerstören. Dort wurden hochaktive Klebestoffe verwendet.
Wir blieben unter der Heckdüse stehen und sahen hinauf in das schlackenverkrustete Gehäuse, das nur an jenen Stellen einigermaßen sauber war, wo die Pole für die inneren Abschirmfelder hervortraten.
Rhodan schlug die Hände vors Gesicht und behauptete immer wieder, dieser Beybo gehöre wegen Gefährdung der Öffentlichkeit zu wenigstens zehn Jahren Gefängnis verurteilt.
Ich kam unter dem Rumpf hervor und stieß mit dem Finger an einen ebenfalls verrosteten Drahtkorb, der an einer Kunststoffschnur hing.
Zutiefst entsetzt stellte ich fest, dass dies der Aufzug zum in der Spitze eingebauten Zentraleschott war. Die Leine war mit zwei dicken Knoten an dem Korb befestigt.
Ein über und über verdreckter Mann kletterte aus dem dicht über dem Boden liegenden Frachtluk. Ich erkannte Dr. Ing. Ohmert, der auf Arkon II als Chefingenieur und Flotteninspekteur eingesetzt worden war.
Er ließ sich auf einer grässlich quietschenden Hydraulik-Plattform auf den Boden hinab. Das Beladeinstrument hielt zwei Meter über dem Gelände an. Aus den beiden Hebearmen tropfte schwärzliche Hydraulikflüssigkeit. Im Innern des Schotts stotterte eine Pumpe.
Außer diesen technischen Phänomenen nahm meine Nase noch eine aus dem Schiff hervorquellende Duftwolke wahr, für die das Wörtchen Gestank noch viel zu milde war.
Ohmert zerrte sich eine Filtermaske vom Gesicht und warf sie wütend auf den Boden.
„Ich gebe auf", beschwerte er sich. „Sie können sich nicht vorstellen, wie es da drinnen aussieht. Zentrale und Kabinen werden zur Zeit desinfiziert. Unrat und Abfälle
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