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0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

Titel: 0146 - Höllenfahrt im Todesstollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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»Handschrift«, und er war stark wie ein Stier.
    Die Güte in Person, wenn es darum ging, einem Schäfchen seiner Gemeinde zu helfen. Das strafende Gericht Gottes aber, wenn einer es wagte, den lauteren Pfad der Tugend zu verlassen.
    Der Trupp, den er anführte, durchkämmte das Gebiet nördlich des Dorfes. Der Pfarrer war mit einem dicken Eichenknüppel bewaffnet, und er brannte darauf, diesen gegen die Feinde von Chattering einzusetzen.
    Die lange Menschenkette schritt über die große Weide, die sanft zu einem murmelnden Bach abfiel.
    »Haltet die Augen offen!« verlangte Pater Malloy von seinen Leuten. »Und seid auf der Hut! Wir werden Chattering sauber halten, das verspreche ich euch. Mit Gottes Hilfe wird es uns gelingen, diese Wiedergänger zu finden und zur Hölle zu schicken! Der Herr ist mit uns! Ich weiß es! Er wird seine Hand schützend über unser Dorf halten und uns nicht im Stich lassen!«
    Plötzlich ein Schrei!
    »Pater Malloy! Pater Malloy!« Das kam von der linken Flanke. Alle wandten sich sofort dorthin. Im Schein der Lampen und der Fackeln war eine schwarze Gestalt zu erkennen.
    Sie hatte sich in einer Mulde versteckt, war nun herausgesprungen und lief auf den Bach zu.
    »Hinterher!« schrie der Priester. »Lasst ihn nicht entkommen!« Er selbst rannte am schnellsten von allen.
    Der Wiedergänger übersprang den Bach mit einem weiten Satz.
    »Das kann ich auch!« knurrte Pater Malloy, und als er den Bach erreicht hatte, bewies er es.
    Der Untote kletterte auf allen vieren die Böschung hoch. Sie war steil. Er rutschte mehrmals ab, hielt sich an den Zweigen von Büschen fest, erreichte das erdige Ende des Hanges und lief auf eine alte Bretterscheune zu.
    Die Lichterkette, die ihm folgte, bildete einen Halbkreis. Der Wiedergänger zog sich in die Scheune zurück.
    Pater Malloy war der erste, der die windschiefe Bretterbude erreichte. Das Tor war offen. Wie ein riesiges schwarzes Maul sah es aus, das bereit war, alles zu verschlingen.
    Die Dorfbewohner vervollständigten den Kreis. Pater Malloy packte seinen Eichenknüppel fester. »Bleibt, wo ihr seid!« rief er den Leuten zu. »Geht nicht zu nahe an die Scheune heran, es kann gefährlich sein.«
    Aber er selbst hielt sich nicht an diese Worte. Als er sich langsam in Bewegung setzte, stieß Robin Fossey, der Mann, dem die Scheune gehörte, erschrocken hervor:
    »Um Himmels willen, Pater Malloy, was haben Sie vor?«
    »Ich werde mir den Burschen vorknöpfen!«
    »Aber Mr. Ballard hat gesagt…«
    »Das gilt nicht für mich. Ich bin ein Mann Gottes. Der Herr wird mich vor dieser Kreatur der Hölle beschützen.«
    »Und wenn der Herr gerade etwas anderes zu tun hat?«
    Der Priester blickte Robin Fossey durchdringend an. »Ich dachte, ich hätte dir beigebracht, niemals an der Allmacht des Herrn zu zweifeln.«
    »Ich zweifle ja nicht… Ich bin nur vorsichtig, und das sollten Sie auch sein, Pater. Wir möchten Sie nicht verlieren.«
    »Keine Sorge, das werdet ihr nicht. Ich weiß, dass ihr ohne meine strenge Hand nicht auskommt, deshalb werde ich euch erhalten bleiben.«
    »Wollen Sie nicht doch lieber den Experten…«
    »Dieser Untote ist ein Teil des Bösen, ein Wesen des Teufels. Ist ein Mann der Kirche da nicht auch ein Experte?«
    »Ballard hat Waffen…«
    »Ich habe diesen Knüppel, und die Unterstützung Gottes.«
    »Hoffentlich.«
    »Bestimmt«, sagte Pater Malloy, und einige Männer bekreuzigten sich, als er seinen Weg zur Scheune fortsetzte.
    Er erreichte das offene Tor, blieb stehen, blickte sich um. Ein Lichterkranz umgab ihn. Treue Seelen waren diese Menschen. Es lohnte sich, das Leben für sie zu riskieren.
    Der Priester hob den Knüppel und betrat die Scheune. Stille und Dunkelheit hüllten ihn ein. Nach wenigen Schritten blieb der Pater stehen.
    »Im Namen Gottes, tritt hervor, du Satan!« sagte er mit fester Stimme. »Stelle dich zum Kampf!«
    Irgendwo in der Dunkelheit regte sich etwas. Pater Malloy war sofort gewarnt. Er wandte sich in die Richtung, aus der das verräterische Geräusch an sein Ohr gedrungen war. Seine Züge sahen in diesem Moment aus, als wären sie aus Granit gemeißelt.
    »Komm her!« verlangte er. »Ich habe keine Angst vor dir! Ich werde meinen Knüppel auf deinem Rücken tanzen lassen!«
    Er merkte, wie der Untote ihm sich näherte. Sehen konnte er den Wiedergänger noch nicht, aber er fühlte, dass ihm der teuflische Gegner ganz nahe war.
    Und dann erfolgte der Angriff!
    Knurrend sprang der schwarze

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