Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

Titel: 0146 - Höllenfahrt im Todesstollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
Vom Netzwerk:
Bursche aus der Finsternis. Pater Malloy hatte damit gerechnet. Er hielt den Eichenknüppel mit beiden Händen und schlug damit kraftvoll zu. Waagrecht surrte das Holz durch die Luft.
    Es traf den Schädel des Unheimlichen, und die Wucht des Schlages war selbst ihm zuviel. Der Untote taumelte zurück und fiel.
    Pater Malloy setzte sofort nach. Er legte die ganze Verachtung, die er dem Bösen entgegenbrachte, in seine Schläge.
    Der Knüppel tanzte tatsächlich auf dem Wiedergänger. Aber genau genommen vermochte der Priester damit nichts zu erreichen. Erschlagen konnte er den Schrecklichen nicht, denn er war ja schon tot. Und auch auf eine andere Art konnte er den Untoten nicht vernichten. Er vergeudete lediglich seine Kraft an den Wiedergänger, und er verschwendete kostbare Zeit.
    Dessen wurde sich Pater Malloy aber erst bewusst, als er atemlos aufhörte, auf den schwarzen Kerl einzudreschen.
    Kaum hatte der Priester den Knüppel abgesetzt, da stand der Untote auf, ohne die geringste Wirkung zu zeigen.
    Und nun wurde die Situation für Pater Malloy kritisch. Er hatte sich verausgabt. Er war kraftlos geworden, während der Wiedergänger nach wie vor über die Kräfte der Hölle verfügte.
    Das schwarze Wesen griff erneut an. Pater Malloy wich zurück. Er hatte Mühe, sich den Untoten vom Leib zu halten.
    Als er sich dazu aufraffte, wieder mit dem Knüppel zuzuschlagen, fing der Wiedergänger das Holz ab und riss es dem Priester aus den Händen. Danach traf Malloy ein Faustschlag, der ihn gegen die raue Bretterwand warf. Er spürte den süßlichen Geschmack von Blut in seinem Mund und erkannte in diesem Augenblick seine Chancenlosigkeit.
    Was nun kommen musste, war ein reines Rückzugsgefecht.
    Der Untote packte den Pfarrer. Malloy riss sich los. Dabei ging seine Jacke in Fetzen. Er stieß die Arme des Unheimlichen beiseite und lief zum Tor zurück. Doch der Wiedergänger wollte den Mann Gottes nicht entkommen lassen.
    Er hechtete nach Pater Malloys Beinen und brachte ihn zu Fall. Der Priester schlug lang hin. Er war einen Augenblick benommen. Das nützte der Untote sofort aus. Er zog Malloy vom Tor zurück.
    Der erschöpfte Pater kämpfte verzweifelt um sein Leben. Es gelang ihm, sich vom harten Griff des Schrecklichen zu befreien. Er wälzte sich zur Seite und sprang auf die Beine, und diesmal schaffte es das Höllenwesen nicht, ihn am verlassen der Scheune zu hindern.
    Aber der Wiedergänger wollte ihn zurückholen. Fauchend jagte er hinter dem Priester her. Als die Dorfbewohner das sahen, griffen sie mit ihren Fackeln ein, und es gelang ihnen, den Untoten zurückzutreiben.
    Zwei Männer stützten den ausgepumpten Priester.
    Robin Fossey, der Besitzer der Scheune, hatte gesehen, wie der Wiedergänger vor den Fackeln zurückgewichen war.
    »Vielleicht kann man ihn mit Feuer vernichten!« schrie er. »Los, Leute! Setzt die Scheune in Brand! Ich opfere sie - für unser Dorf!«
    Von allen Seiten näherten sich die Fackelträger daraufhin der Scheune. Die Flammen leckten über das trockene Holz. Im Nu brannten die Wände wie Zunder.
    Der Untote brüllte und tobte. Manchmal war seine schwarze Gestalt im roten Schein des Feuers zu erkennen. Er hieb um sich und stieß schaurige Laute aus, während die Flammen die Scheune immer mehr auffraßen.
    Prasselnd streckten sich die Feuerarme zum Himmel empor. Ein Funkenregen schwirrte durch die Luft, als das Scheunendach herabstürzte und den Untoten unter sich begrub.
    Aber der Unheimliche kämpfte sich aus den brennenden Trümmern wieder heraus, und er schrie seine Wut mit donnernder Stimme in die Nacht.
    »Auch das nützt nichts«, stellte Pater Malloy überwältigt fest. »Er widersteht sogar dem Feuer. Du hast deine Scheune umsonst geopfert, Fossey. Aber er wird dennoch zur Hölle fahren!«
    »Ich alarmiere Tony Ballard!« sagte jemand.
    »Das hätten wir schon lange tun sollen«, sagte ein anderer.
    »Weihwasser!« rief Pater Malloy kampflustig aus. »Mit geweihtem Wasser können wir diesen schwarzen Teufel vernichten.«
    »Ich hole welches!« machte sich sofort einer der Männer erbötig.
    Pater Malloy nickte. »Aber beeile dich.«
    »Bring, soviel du tragen kannst!« sagte Robin Fossey. Der Mann rannte zum Dorf zurück.
    Mittlerweile zerstörte der Brand nach und nach die gesamte Scheune. Der Wiedergänger stand inmitten der Flammen. Er schien sich daran gewöhnt zu haben, brüllte nicht mehr, tobte nicht mehr, stand reglos im Feuer und traf keinerlei Anstalten, es zu

Weitere Kostenlose Bücher