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0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

Titel: 0146 - Höllenfahrt im Todesstollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Totenhände war mörderisch. Vor meinen Augen tauchten düstere Schatten auf. Verbissen setzte ich mich zur Wehr. Ich wollte nicht aufgeben, konnte mir aber doch nicht vorstellen, dass sich das Blatt für mich noch wenden würde.
    Da fegte plötzlich jemand heran. Ein Mann. Das Scheinwerferlicht fiel auf ein mir bekanntes Gesicht.
    Es war Tony Ballard!
    Er griff ein, schlug mit dem magischen Ring zu, traf damit den Schädel des Wiedergängers, und sofort standen meine Chancen wieder wesentlich besser.
    Der Untote bäumte sich auf, als wäre der Strom einer Hochspannungsleitung durch seinen Körper gerast. Er riss sein Maul auf und stieß einen Schrei aus, der mir durch Mark und Bein ging.
    Seine Hände umklammerten nicht mehr länger meinen Hals. Die tobenden Schmerzen ließen nach, und ich bekam endlich wieder Luft. Was für ein großes Geschenk für meine Lungen.
    Während ich mich sammelte, schnellte der Wiedergänger herum. Er stürzte sich voller Hass auf Tony Ballard, versuchte, ihn mit seinen harten Fäusten niederzuknüppeln, aber der Detektiv wusste sich immer wieder geschickt und blitzschnell in Sicherheit zu bringen.
    Wie ein Boxer im Ring, so tänzelte Tony Ballard auf der Straße. Und er konterte, sobald sein scharfes Auge eine Möglichkeit dafür erblickte.
    Jetzt kam eine Gerade. Ansatzlos aus der Schulter geschlagen. Tonys Faust landete mitten im abstoßenden Gesicht des Untoten. Die Kraft des magischen Rings schleuderte den Wiedergänger neben mir zu Boden.
    Das Höllenwesen rollte ab und kämpfte sich angeschlagen wieder hoch. Ich spürte mich endlich wieder kräftig genug, um mich in das Geschehen einzuschalten, sprang auf und wollte mich auf den Untoten stürzen, doch Tony schrie: »Las ihn, John!«
    Ich sah etwas in seiner Hand blitzen. Ein Feuerzeug. Der Wiedergänger wuchtete sich dem Detektiv entgegen. Da traf ihn eine meterlange weißmagische Flamme.
    Das Feuer aus Tony Ballards Mini-Flammenwerfer stoppte den Untoten. Die Lohe stieß gegen den schwarzen Körper und fächerte auseinander. Um die Leibesmitte der Kreatur des Bösen bildete sich ein brennender Ring, der sich zusammenzog und sich in den Körper des Untoten hineinfraß.
    Das schwarze Wesen brüllte wie auf der Folterbank. Es schlug unkontrolliert um sich. Es drehte sich im Kreis. Es torkelte. Immer tiefer wühlten sich die Flammen in seinen Leib. Sie sägten ihn förmlich auseinander.
    Rauch quoll aus Ohren, Mund und Nase, und in der nächsten Sekunde brach der Wiedergänger in der Mitte auseinander. Die beiden Körperhälften fielen auf den Asphalt und lösten sich noch in derselben Sekunde auf. Nichts blieb von dem Schrecklichen übrig.
    Ich schaffte schon wieder ein Lächeln, als ich auf Tony Ballard zutrat und ihm die Hand reichte. »Jetzt ist mir klar, wozu auch ein Nichtraucher wie du ein Feuerzeug braucht«, sagte ich. Meine Stimme klang mir selbst fremd. Mit meinen Stimmbändern war etwas nicht in Ordnung.
    »Bist du okay, John?« fragte der Detektiv.
    »Ich komme langsam wieder in Form«, erwiderte ich. »Danke für den Beistand.«
    Tony winkte ab. »War doch selbstverständlich. Freut mich, dass ich noch rechtzeitig eingreifen konnte.«
    Lichter tanzten durch den Wald und näherten sich der Straße. Wenig später tauchte eine Menschenkette auf.
    »Wir suchen Professor Francis Madderby und seine Freunde«, erklärte Tony Ballard. »Das ganze Dorf ist auf den Beinen.« Er wies auf einen Mann, der mit sorgenvoller Miene zu uns gekommen war. »Dies ist Mr. Gilbert Gember, der Bürgermeister von Chattering. Mr. Gember, das ist Oberinspektor John Sinclair von Scotland Yard.«
    Wir reichten uns die Hand.
    »Willkommen in Chattering«, sagte Gember. »Sie haben ja schon erlebt, was hier los ist, Mr. Sinclair. Wenn Sie und Mr. Ballard diese Sache nicht in den Griff kriegen, ist Chattering verloren.«
    Ich berichtete Tony Ballard, was für einen Einstieg ich in diesen Fall schon vor seinem Anruf gehabt hatte und was sich dann auf der Autobahn ereignete. Wie es danach weitergegangen war, hatte er nun selbst miterlebt.
    Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, und er brummte grimmig: »Es gibt zwar einen Wiedergänger weniger, aber es sind immer noch drei übrig, und wir wissen nicht, wo sie stecken.«
    ***
    Pater Malloy war eine Art Don-Camillo-Typ. Wenn es sein musste, predigte er nicht nur mit dem Mund, sondern auch mit den Fäusten, und auf diese Weise hatte er schon so manchen reuigen Sünder bekehrt. Er hatte eine ausgeprägte

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