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0147 - Amoklauf der Maschinen

Titel: 0147 - Amoklauf der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Wie Sie wissen, speichern die Eprit- Bäume in ihrem Innern brennbares Gas. Wir müssen sie nur anbohren und mit der brennenden Öffnung in die im Kessel vorgesehenen Löcher schieben. Das Gas explodiert nicht, sondern strömt gleichmäßig aus. Ist der Eprit-Stamm leer, wird er durch einen neuen ersetzt."
    Emiondi nickte befriedigt. „Fangen Sie an, Sakori. Ich möchte sehen, wie alles funktioniert."
    Sakori hob den ersten Stamm auf. „Ich habe einem neuen Plan, Graf", erklärte er bei seiner Arbeit. „Seit einiger Zeit denke ich daran, statt einem Zylinder zwei oder drei anzubauen. Dadurch läßt sich bestimmt eine größere Wirkung erzielen. Nettori und Sansing, die mit mir zusammen an dem Projekt arbeiten, halten es durchaus für möglich, daß es klappen könnte." Er nahm einen Dorn vom Boden auf und trieb ihn mit gezielten Schlägen in die Vorderfront des Stammes.
    „Das würde bedeuten, daß meine Maschine sehr bald veraltet sein könnte", sagte der Graf unglücklich. „Ich hoffe, daß Sie mich zuerst mit einer solchen Maschine beliefern werden."
    Sakori bedauerte. „Die Herstellung und Entwicklung ist sehr teuer. Ich weiß nicht, ob ein Graf dazu in der Lage..."
    „Was erlauben Sie sich", unterbrach ihn Emiondi wütend.
    „Kümmern Sie sich um Ihre Maschinen, alles andere überlassen Sie mir."
    Das Zischen des ausströmenden Gases verschluckte die Hälfte von Sakoris gemurmelter Antwort. Sakori zog einen Docht aus der Wand und zündete den Esprit-Stamm an. Eine lodernde Flamme zischte aus der Öffnung. Mit geschickten Griffen schob Sakori den Stamm in den Kessel.
    „Wir haben Platz für gleichzeitig zwölf Stämme", gab er dem Grafen bekannt.
    Emiondi verstand den Hinweis. Er begann nun ebenfalls, Bäume anzuschlagen und sie in den Kessel zu schieben. Bald fing er an zu schwitzen. Sakori schien die Arbeit kaum etwas auszumachen.
    „Es wird heiß", klagte Emiondi.
    „Kein Wunder", brummte Sakori und schob den letzten Stamm ein. „Die Flüssigkeit wird jetzt zum Kondensieren gebracht."
    „Wie lange dauert es, bis der Kolben zu arbeiten beginnt?"
    „Wir müssen warten", meinte Sakori. „Nicht jeder Stamm enthält die gleiche Menge Gas. Später müssen wir noch weitere Bäume einführen."
    Schwer atmend strich der Graf über sein Gesicht. „Gehen wir inzwischen ins Freie", schlug er vor.
    Als sie hinauskamen, hatten die Sempoli sich neugierig bis zur Halle herangeschlichen. Der Graf verscheuchte sie mit einer Handbewegung. Angewidert sagte Sakori: „Halten Sie es für richtig, solche Wesen für Sie arbeiten zu lassen?"
    „Sie sind dazu geboren", erklärte Emiondi. „Sie können nichts anderes als primitive Arbeiten verrichten. Sie können froh sein, daß sie bei mir sind, denn andere Besitzer peitschen sie aus."
    „Ich habe ein ungutes Gefühl, wenn ich einen dieser Burschen sehe", gab Sakori zu. „Eines Tages werden sie über uns herfallen, um sich für alle erlittenen Schandtaten zu rächen."
    Der Graf kratzte mit dem Schaber nachdenklich über seinen Nacken.
    „Schon möglich", räumte er ein. „Bis es jedoch soweit kommen wird, sind wir beide bereits nicht mehr am Leben."
    Sie gingen langsam zu Sakoris Wohnhaus hinüber, das zu einem Drittel über den Boden ragte. Eine Treppe führte in die Haupträume hinab.
    „Wollen wir etwas trinken, Graf?" fragte Sakori.
    Emiondi dachte an Sakoris mangelnde Sauberkeit und lehnte ab. „Gehen wir in Ihren Garten", schlug er vor.
    Sie änderten ihre Richtung und umrundeten das Wohngebäude.
    Dahinter hatte der Konstrukteur einen Garten angelegt. Der Eingang war von blühenden Schintis umzäunt. Der Graf atmete tief den Duft der Blumen ein.
    „Passen Sie auf die Dornen auf", empfahl ihm Sakori. „Die Biester können es nicht vertragen, wenn sich ein anderer in ihrer Nähe zeigt."
    Emiondi lachte verächtlich. „Wie sollten sie den Unterschied zwischen Ihnen und mir feststellen?"
    Sakori sagte unbeirrt: „Sie können das."
    Obwohl er sich über sich selbst ärgerte, achtete der Graf darauf, daß er den Eingang genau in der Mitte passierte. Direkt hinter dem Eingang hatte Sakori eine Art Laube eingerichtet. Zwei gefangene Keissasane zerrten wie verrückt an ihren Ketten, als der Graf in ihre Nähe kam. Sakori lachte schallend.
    „Sie mögen Sie nicht", sagte er.
    Mit Schaudern beobachtete Emiondi, wie Sakori auf die Ungeheuer zuging und sie tätschelte. Einer der beiden Keissasane leckte den Konstrukteur mit einer rauen und roten Zunge

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