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0147 - Amoklauf der Maschinen

Titel: 0147 - Amoklauf der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vibration auszugehen schien.
    „Wir müssen etwas unternehmen", brach es aus Van Moders hervor. „Wollen wir tatenlos abwarten, bis das Schiff auseinander bricht?"
    „Nein", wehrte Marshall ab. „Wenn es überhaupt noch eine Sicherheit gibt, dann hier, innerhalb des Beibootes."
    Obwohl sie die ganze Zeit auf ein Unglück gewartet hatten, traf sie der Aufprall des Fragmentschiff es überraschend. Von einer Sekunde zur anderen sah Marshall seine Umwelt sich in unheimlicher Weise verändern. Er wurde von den Beinen gerissen und gegen Tschubai geschleudert. Die Kontrollanlagen zersprangen mit häßlichen Geräuschen.
    „Das Schiff ist explodiert!" schrie jemand.
    Marshall versuchte, sich aus dem Gewühl von Männern und Geräten zu lösen. Das Pfeifen war verstummt. In seinem Bewußtsein formte sich die Erkenntnis dessen, was wirklich geschehen war. Der Fragmentraumer war nicht explodiert oder im Raum zerbrochen.
    Er war mit hoher Fahrt auf die Oberfläche eines anderen Körpers geprallt. Die beschädigten Triebwerke des Posbischiffes hatten anscheinend kein vollkommenes Bremsmanöver zugelassen.
    Marshall rechnete damit, daß sie auf einem Planeten notgelandet waren.
    Es gelang ihm, sich frei zu machen. Innerhalb der Zentrale war es jetzt vollkommen dunkel. Ein Gefühl völliger Verlassenheit überkam den Mutanten.
    Wo waren sie gelandet? Was war das für eine Welt, auf der das Schiff niedergegangen war? Die Hundertsonnenwelt? Unmöglich, dazu hätten sie mehr als eine Transition benötigt.
    Während Rhodan darauf wartete, daß sie das Rätsel des Posbikrieges auf der Hundertsonnenwelt lösten, hatten sie irgendwo in den Tiefen der Milchstraße Schiffbruch erlitten. Damit war es mit ihren Forschungsaufgaben vorüber. Sie mußten froh sein, wenn sie ihr nacktes Leben retten konnten. Vorsichtig begann Marshall, sich durch die Dunkelheit voranzutasten.
     
    *
     
    Die vier Sempoli setzten die Sänfte ab, und Graf Emiondi schob den Vorhang mit zwei Krallen lässig zur Seite. Natürlich war Emiondi kein Graf in unserem Sinne, aber sein Titel entsprach, auf irdische Verhältnisse übertragen, dem eines Grafen am ehesten.
    Emiondi erblickte das Haus Sakoris auf der anderen Seite der Straße. Emiondi hüstelte, ließ den Vorhang zufallen und rief den Sempoli einen Befehl zu. Die Sänfte wurde wieder aufgenommen und in Richtung von Sakoris Haus weitergeschleppt.
    Emiondi ertrug das Geschaukel mit der Würde eines Edelmannes. Ab und zu fuhr er sich mit dem kleinen Schaber über seinen bepelzten Nacken. Dann wurde er abermals auf den Boden gelassen. Er hörte Sakoris dröhnende Stimme, der den Sempoli befahl, sich in einer Ecke des Hofes zu verkriechen.
    Bevor Emiondi den Vorhang anheben konnte, beulte sich dieser aus, und Sakori streckte seinen Kopf in das Innere der Sänfte. Der Graf fuhr unwillkürlich zurück, als ihm der unangenehm riechende Atem des Konstrukteurs über das Gesicht strich.
    „Hallo, Graf", grunzte Sakori. „Sie sind heute aber früh dran."
    Verärgert stand Emiondi auf. Die dreiste Art Sakoris machte ihn wütend.
    „Gehen Sie zur Seite", befahl er dem Konstrukteur, „ich möchte jetzt aussteigen und mir die Sache ansehen."
    Mit spöttischer Höflichkeit wich Sakori zurück, um Emiondi Gelegenheit zum Aussteigen zu geben. Der Graf gelangte umständlich ins Freie. Er blieb mit seinem Umhang an den Seiten der Sänfte hängen, bis Sakori ihn befreite.
    Emiondi rückte den Umhang zurecht und sah den Konstrukteur streng an.
    „Also los", sagte er fest.
    Sakori grunzte unbeteiligt. Entsetzt erkannte Emiondi, daß der andere wieder nicht gewaschen war. Sein Pelz trug noch die Spuren des Nachtlagers, auf dem Rücken klebten mehrere Blätter.
    Wahrscheinlich war Sakori gerade aufgestanden.
    Emiondi und Sakori waren aufrecht gehende Wesen. Auf zwei kurzen, aber ungemein stämmigen Beinen bewegten sie sich vorwärts. Füße und Hände waren mit Krallen ausgerüstet. Der Körper Sakoris war mit kräftigem Pelz umhüllt, während der Graf bereits an mehreren Stellen Haarausfall hatte und einen Umhang tragen mußte. Die beiden Wesen waren fast über 1,50 Meter groß.
    Ihre länglichen Köpfe glichen entfernt dem eines Menschen, wenn sie auch weniger ausgebildet wirkten.
    „Wie weit sind Sie gestern vorangekommen?" erkundigte sich der Graf, während sie auf die Halle zugingen, die Sakori neben seinem Wohnbau errichtet hatte.
    Sakori brummte nichtssagend. Emiondi verwünschte die Stunde, in der er sich mit diesem

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