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0147 - Amoklauf der Maschinen

Titel: 0147 - Amoklauf der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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selbst wenn er die Lösung fand.
    Dazu war es zu spät.
     
    *
     
    Wie durch einen Schleier nahm Sakori den Fremden wahr, der über den Hof auf sie zukam. Als Emiondi aufgeblickt hatte, war der Konstrukteur unwillkürlich herumgefahren.
    Das Wesen hob einen Arm und winkte ihnen zu. Es unterschied sich von denen, die die Halle zerstört hatten, aber es mußte eine Verbindung zwischen diesen beiden Arten geben. Sakori versuchte, seinen unbändigen Zorn zu unterdrücken.
    Das fremde Wesen blieb stehen.
    „Was sollen wir tun?" fragte der Graf mit brüchiger Stimme.
    „Sakori, was bedeutet das alles?"
    In Sakoris Gehirn wurde in diesem Augenblick ein wahnwitziger Plan geboren. Er beschloß, den Fremden zu töten. Innerlich wußte er, daß sie diesen Wesen unterlegen waren, aber der Drang, für die Zerstörung seiner Halle Rache zu üben, wuchs über jede Vernunft hinaus.
    „Wir töten ihn", sagte er zu Emiondi.
    Der Graf blickte Sakori aus verschleierten Augen an. Die tiefe Angst, die darin zu erkennen war, machte Sakori fast rasend, denn er war sicher, daß in seinem Blick die gleiche Furcht steckte.
    Noch einmal winkte der Fremde, ohne sich jedoch weiter zu nähern.
    „Er wird uns vernichten", meinte Emiondi zaghaft. „Wir werden verbrennen wie die Halle."
    „Unsinn", widersprach Sakori. „Er ist allein. Die anderen sind weitergezogen." Wie zur Bestätigung seiner Worte erfolgte irgendwo in der Stadt eine weitere Explosion. „Wir müssen ihn in eine Falle locken."
    Die Sänfte schaukelte leicht, als der Graf aufstand. Der Fremde blickte ruhig zu ihnen herüber. Sein Gesicht war von einer Maske geschützt, die den gesamten Kopf einhüllte. Vielleicht wollte er sieh damit vor den Flammen schützen, dachte Sakori bitter. Vor den gleichen Flammen, die seine Vorgänger gelegt hatten.
    „Haben Sie einen Plan?" fragte der Graf.
    Bevor Sakori sein Vorhaben erläutern konnte, sah er den Keissasan. Die Bestie stand auf der kleinen Mauer, die den Hof umschloß. Sakori unterdrückte einen Zuruf. Der Keissasan hatte sich etwas beruhigt, aber seine Flanken bebten wie nach einem langen Lauf. Seine rote Zunge hing wie eine Fahne aus dem geöffneten Rachen.
    Die Mauer, auf der das Monster stand, befand sich hinter dem Fremden.
    „Wollen Sie einfach auf ihn losgehen", fragte Emiondi kläglich.
    „Er wird nicht warten, bis wir ihn erschlagen."
    Sakori hörte diese Worte kaum. Wie gebannt blickte er zu dem Keissasan hinüber. Er sah die Muskeln des Tieres vibrieren. Fast glaubte er, die messerscharfen Krallen auf dem Verputz der Mauer schleifen zu frören, als das Ungeheuer auf dem Rand weiterging.
    Sakori verwünschte das Pech, das es nicht zuließ, daß der Keissasan auf sie aufmerksam wurde. Er mußte es schaffen, das Tier in den Hof zu locken, damit es den Fremden angriff.
    Sakori stieß einen schrillen Pfiff aus. Der Fremde schien zu glauben, daß er gemeint sei, denn er winkte freundschaftlich.
    Trotzdem blieb er geduldig an seinem Platz, als warte er darauf, daß Sakori etwas unternehmen würde.
    Der Keissasan war bei dem Pfiff zusammengezuckt. Sein mächtiger Schädel war herumgeflogen, und die glühenden Augen waren auf sie gerichtet.
    „Das... „ Ungeheuer", brachte Emiondi entsetzt hervor.
    „Seien Sie still!" zischte Sakori hastig.
    Da sprang der Keissasan mit einem gewaltigen Satz von der Mauer. Sakori beobachtete das wunderbare Zusammenspiel der Muskeln. Die Ohren des Tieres zitterten erregt.
    „Er kommt näher", flüsterte der Graf. Unwillkürlich machte er einen Schritt zurück. Er stieß gegen die Sänfte und mußte sich an Sakori festhalten, damit er nicht über sie fiel.
    Der Keissasan blieb stehen und hob witternd seinen Kopf. Etwas machte ihn mißtrauisch. Früher oder später würde ihn jedoch seine wilde Angriffslust jede Vorsicht vergessen lassen. Es kam nur darauf an, daß der Fremde sich nicht vorher umdrehte. Er durfte den Keissasan erst sehen, wenn dieser bereits über ihm war. Den Krallen und Zähnen eines dieser Ungeheuer war noch keiner entkommen.
    Eine plötzliche Explosion in der Stadt ließ Sakori aufschrecken.
    Das war der beste Beweis, daß die Fremden ihr Vernichtungswerk fortsetzten. Die Detonation hatte den Keissasan noch mißtrauischer werden lassen. Er hatte sich flach auf den Boden gekauert. Bewegungslos beobachtete er die Gruppe.
    Von seinen Augen schien eine hypnotische Wirkung auszugehen. Die Gefangenschaft in Sakoris Garten hatte dem Tier nichts von seiner Wildheit genommen.
    Da

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