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0147 - Amoklauf der Maschinen

Titel: 0147 - Amoklauf der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geführt. Eine heftige Explosion holte Marshalls Gedanken in die Gegenwart zurück. „Das war irgendwo in der Nähe", sagte Yokida. „Wir müssen tatenlos zusehen, wie die Roboter Maschine um Maschine vernichten." Hinter den gegenüberliegenden Dächern stieg eine Qualmwolke auf. Marshall befürchtete, daß die ganze Stadt in Flammen aufgehen könnte. Es war aber beruhigend, daß die Posbis die Eingeborenen verschonten. Diese Stadt war bestimmt nicht die einzige auf diesem Planeten. Die Blows, wie sie Yokida getauft hatte, würden sich von diesem Schlag bald erholen.
    Fünf Blows kamen über den Hof gerannt. Als sie die beiden Terraner sahen, änderten sie sofort ihre Richtung und flüchteten über die Mauer. Yokida winkte hinter ihnen her.
    „Das wird wenig Sinn haben", meinte Marshall. „Stellen Sie sich die seelische Verfassung vor, in der sich die Wesen jetzt befinden.
    Sie fliehen vor jedem Fremden. Ich glaube kaum, daß wir ihnen klarmachen können, daß wir nicht zu den Zerstörern ihrer Maschinen gehören." Als sollten seine Worte widerlegt werden, tauchten die Blows wieder auf der Mauer auf. Verblüfft schauten die beiden Mutanten zu den Flüchtenden hinüber, die scheinbar unschlüssig auf der Mauer standen. Da blitzte es unter den Eingeborenen auf, und einer stürzte in den Innenhof. Marshall war unwillkürlich zusammengezuckt. Der Blow war von dem Energiestrahl einer Posbiwaffe getroffen worden.
    Die vier Blows, die das Ende ihres Rassegenossen miterleben mußten, warfen sich verzweifelt von der Mauer.
    „Die Roboter schießen jetzt auch auf die Eingeborenen", rief Yokida.
    Da sahen sie die eckigen Schädel der Posbis über dem Rand des Steinwalles auftauchen. Es war ein ganzer Trupp, der bei der Verfolgung mitwirkte.
    Marshall verstand überhaupt nichts mehr. Der Tod des Eingeborenen hatte kalten Zorn in ihm geweckt. Der Schuß war vollkommen sinnlos gewesen. Die Posbis zerstrahlten die Mauer und drangen in den Hof ein.
    Die Blows rasten über die Trümmer davon.
    Da eröffneten die Posbis das Feuer auf die beiden Mutanten.
    Ohne den Absorberschirm ihrer arkonidischen Kampfanzüge wären die Terraner auf der Stelle getötet worden. Marshall riß seinen Desintegrator heraus und schoß zurück. Yokida schaltete den Deflektor ein, um sich unsichtbar zu machen. Das hatte jedoch bei den Robotern wenig Sinn.
    „Sofort weg von hier!" schrie Marshall in den Helmfunk.
    Er startete in die Höhe, während er ununterbrochen seinen Desintegrator abfeuerte, um die Posbis zu verwirren. Der Schutzschirm schien die Belastung kaum noch aushalten zu können. Yokida wurde wieder sichtbar. Er flog ein Stück unter Marshall. Die Intensität des Beschusses ließ nach, als sie über das Wohnhaus flogen. Die Posbis mußten ihre sicher geglaubten Opfer ziehen lassen. „Was ist jetzt passiert?" fragte Yokida noch etwas außer Atem. Marshall blickte auf die Stadt hinunter. Er zweifelte nicht daran, daß nun alle Roboter auf der Jagd nach Blows waren.
    Innerhalb des Fragmentschiffes war es zu einem Umschwung gekommen. Anscheinend hatte das Plasma die Herrschaft über die Steuerzentrale völlig verloren.
    Das bedeutete Lebensgefahr für die Eingeborenen, aber auch für die sechs Männer. Marshall dachte an Van Moders, Dr. Riesenhaft und Dr. Bryant. Diese drei hielten sich auf dem beschädigten Schiff auf. Sie mußten auf dem schnellsten Weg Hilfe erhalten. Jeder Posbi, der sich noch in dem Wrack befand, würde von dieser Sekunde an Jagd auf sie machen.
    Die Auseinandersetzung der Posbis untereinander hatte auf dieser Welt unerwartete Folgen. Das den Menschen freundlich gesinnte Plasma war unterlegen. Die Hyperinpotronik würde nun einen erbarmungslosen Kampf gegen alles führen, was organisch war.
     
    *
     
    Van Moders beugte sich nach vorn, als wollte er einem kaum hörbaren Ton lauschen. Seine Hände, geschützt von den massiven Handschuhen des Kampfanzuges, lagen auf der Außenplatte des Hauptsystems.
    „Es ist tot", sagte er. In seiner Stimme schwang eine gewisse Müdigkeit mit. Für Riesenhaft erschien er wie ein Mann, der eine Schlacht verloren hat.
    „Tot?" wiederholte der kleine Mann.
    „Der letzte Lebensfunke des Plasmas innerhalb der Steuerzentrale erloschen", berichtete Van Moders „Das Plasma war der Anstrengung nicht gewachsen. Nun liegt alle Befehlsgewalt bei den hyperinpotronischen Gehirnen des Schiffes."
    Riesenhaft versuchte sich vorzustellen, wie das tote Plasma innerhalb der Hauptsysteme aussehen

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