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0147 - Amoklauf der Maschinen

Titel: 0147 - Amoklauf der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über ihm waren, teleportierte Tschubai sich auf das Dach des Wohnhauses.
    Diesmal brach er nicht ein. Er mußte lächeln, als er hinunter in den Hof blickte, wo vier Augenpaare den Platz fixierten, auf dem er eben noch gelegen hatte.
    Doch die Tiere überwanden ihre Überraschung schnell und machten Anstalten, sich auf die Eingeborenen zu stürzen.
    Tschubai riß den Desintegrator aus dem Gürtel seines Anzuges.
    Sein erster Schuß war noch ungezielt, aber er genügte, um die Bestien zurückweichen zu lassen.
    Bevor die Keissasane ein zweites Mal angreifen konnten, hatte Tschubai sie mit weiteren Schüssen vertrieben. Die Eingeborenen sanken erschöpft zu Boden. Die ständigen Aufregungen waren zuviel für sie gewesen.
    Wahrscheinlich würde er in der Geschichte dieser Zivilisation einmal als sagenumwobene Gestalt weiterleben, sagte Tschubai sich. Die beiden Eingeborenen blickten zu ihm herauf. Tschubai schaltete den Antrieb des Anzuges ein und ließ sich gemächlich in den Hof schweben.
    „So, meine Freunde", sagte er. „Vielleicht besteht jetzt die Möglichkeit, daß wir eine Form der Verständigung finden."
     
    *
     
    John Marshall schwebte neben Yokida auf den Trümmerhaufen zu, der noch vor wenigen Minuten eine langgestreckte Halle gewesen war. Nach dem Angriff der Posbis war jedoch nichts übriggeblieben, was man noch hätte verwenden können. Auch von diesem Gehöft waren die Eingeborenen panikartig geflüchtet.
    Marshall landete kurz nach Yokida. Eine Weile beobachteten sie schweigend das Bild der Zerstörung.
    „Da ist nichts zu machen", sagte der Telekinet trübsinnig. „Sie vernichten jeden Platz, an dem Dampfmaschinen gestanden haben."
    „Zum Glück greifen sie die Eingeborenen nicht an", sagte Marshall.
    „Nennen wir sie die ,Blows’", schlug Yokida vor. „Das haben sie für die vielen Dampfmaschinen verdient. Es sieht so aus, als hätte hier jeder an so einem Ding herumgebastelt."
    Marshall lächelte. „Das macht Ihnen die Burschen sympathisch, Tama?"
    Yokida nickte ernsthaft. „Stellen Sie sich vor, die Menschheit hätte eine derartige Invasion erlebt, als unsere Zivilisation noch auf dieser Stand war. Was hätten wir in unserer Verzweiflung tun können?"
    Mit einem Tritt beförderte Marshall ein Stück verkohlten Holzes auf den Trümmerhaufen. Der mörderische Krieg, den die Posbis untereinander begonnen hatten, dehnte sich jetzt bereits auf die Planeten unschuldiger Rassen aus. Der Fehler, der in der hypertoyktischen Verzahnung entstanden war, ließ die Roboter planlos handeln. Sie vermochten nicht mehr zu unterscheiden, wer Freund und Feind war. Das Plasma und die Hyperinpotronik lagen in einem ständigen Zweikampf, der sich zwar unsichtbar abspielte, aber seine fürchterliche Wirkung bei den Armeen der Posbis zeigte, die aufeinander losgingen. Innerhalb des abgestürzten Fragmentschiffes regierte nach wie vor das Plasma, aber es vermochte nicht mehr zu beurteilen, welcher Natur der Feind war.
    Wahrscheinlich ließ es die Roboter alles angreifen, was irgendwie mechanisch wirkte.
    Rhodan hatte Marshall und seine fünf Begleiter ausgeschickt, damit sie das Rätsel des Posbikrieges lösen sollten. Aber sie waren nie auf der Hundertsonnenwelt angekommen, sondern hatten auf dieser unbekannten Welt Schiffbruch erlitten.
    Marshall rief sich ins Bewußtsein, wie wenig sie doch ihre eigene Milchstraße durchforscht hatten. Ganze Teile waren noch unentdeckt, noch nie war ein terranisches Schiff dort eingedrungen. Theoretisch konnte es dort Sternenreiche geben, die größer als das Arkonidische Imperium waren. Aber den Terranern blieb für solche Entdeckungsflüge nicht viel Zeit. Denn aus den Tiefen des kosmischen Leerraumes, der die Galaxis von dem Andromedanebel trennte, drangen fremde Raumschiffe ein, die die Aufmerksamkeit des Solaren Imperiums voll in Anspruch nahmen.
    Da waren die Laurins, die ohne Zweifel aus dem Andromedanebel kamen. Auch die Posbis hatten Stationen tief in dem Nichts errichtet, das die Milchstraßen voneinander trennte.
    Marshall dachte an die Barkoniden, die mit ihrer erkalteten Welt ebenfalls auf der langen Reise durch die Unendlichkeit waren.
    Früher oder später mußten die Terraner sich jedoch entschließen, ihre eigene Galaxis gründlich zu erforschen, wenn sie keine unliebsamen Überraschungen erleben wollten.
    Die Welt, auf der das Fragmentschiff abgestürzt war, gehörte ebenfalls zur Milchstraße, aber sie wurde nicht in den Katalogen der Solaren Flotte

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