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0147 - Der Mann mit dem verbrannten Gesicht

0147 - Der Mann mit dem verbrannten Gesicht

Titel: 0147 - Der Mann mit dem verbrannten Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mann mit dem verbrannten Gesicht
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gefahren.«
    Nachdem sie umgestiegen waren, besah sich der Tankwart den Packard. Er versuchte zu starten, schüttelte den Kopf, öffnete die Kühlerhaube und fingerte an den Kabeln herum, aber er konnte nichts finden. Dann macht er sich am Armaturenbrett zu schaffen, zog die Augenbrauen hoch, drehte einen Hebel und versuchte erneut zu starten. Der Motor sprang an und lief.
    »Komischer Vogel«, murmelte der Tankwart, und dann glitt ein Lächeln des Begreifens über seine Züge.
    Was diese verrücken Kerl alles machen, wenn sie verliebt sind, dachte er.
    Der Bursche war bestimmt verheiratet und hatte unterwegs das Mädel aufgelesen. Es gab sicherlich eine Menge Leute, die seinen Wagen und wahrscheinlich auch die Nummer kannten. Wenn sie ihn mit einer hübschen Frau am späten Abend sahen, so würden sie natürlich erzählen und es gäbe einen ehelichen Krach. In dem geliehenen Chevrolet würde er nicht auffallen, er hatte den Trick angewendet, weil die Kleine nichts wissen sollte. Wahrscheinlich hatte er ihr auch verschwiegen, dass er eine Frau und vielleicht noch einen Stall voll Kinder zu Hause hatte.
    Dennoch beschloss der Tankwart, fünfzig Dollar für die Reparatur zu berechnen. Soviel musste es dem Knaben wert sein, dass er den Mund hielt.
    ***
    Fortsetzung des Berichtes von Phil Decker: »Helfen Sie Sheyla«, hatte Martha gefleht, aber das war leichter gesagt, als getan.
    Ich rannte hinaus in die Telefonzelle und mein erstes Gespräch galt dem Kontrollturm des Fernsprechdienstes.
    Glücklicherweise war ein mir bekannter Beamter am Apparat. Ich nannte die Nummer der »Crossroad Bar«, und sagte: »Wir sind hier vor zehn Minuten von einem Mann verlangt worden, der wegen Mordes gesucht wird. Sehen Sie zu, ob Sie die Nummer, von der der Anruf erfolgte, herausbekommen können, und geben Sie mir diese und die Adresse hierher. Beeilen sie sich. Wahrscheinlich hängt ein Menschenleben davon ab.«
    »Ich werde mein Bestes tun, aber Sie wissen, es geht nur, wenn das Gespräch von außerhalb oder aus einem Vorort kam. In der Stadt haben wir Selbstwähldienst und da ist nichts festzustellen.«
    »Ich weiß, ich weiß. Machen Sie schnell.«
    Dann endlich rief ich Jerry an. Ich sagte ihm so kurz und genau wie möglich, was los war. Ich hörte ihn vor Erstaunen und Schrecken Luft holen, und dann sagt er leise: »Ich fahre sofort ins Office und nehme die Sache dort in die Hand. Wenn du Auskunft vom Fernmeldeamt erhältst, so brause los und nimm die Spur auf, solange sie noch frisch ist. Bestell dir am besten einen Streifenwagen. Irgendwo in der Gegend wird ja einer herumschwirren.«
    »Das werde ich sofort tun.«
    »Viel Glück«, rief mein Freund noch, aber es war kein Humor in seiner Stimme. »Sieh zu, dass du den Lump lebendig bekommst. Ich möchte ihn auf den Elektrischen Stuhl bekommen.«
    Kaum hatte ich eingehängt, als das Fernmeldeamt durchrief.
    »Hier Kontrollraum. Mit wem spreche ich?«
    »Decker, FBI.«
    »Wollen Sie uns der Ordnung halber Ihre Nummer nennen?«
    »Gewiss, 5769.«
    »Der Anruf kam aus Bronx, von der WEBSTER INN in Gunhill Road.«
    »Wissen Sie die Hausnummer?«
    »Siebenundvierzig.«
    »Danke.«
    Dann kam der Streifendienst im Polizeihauptquartier in der Centre Street an die Reihe. Ich ersuchte darum, alle Wagen von Polizeistationen nördlich und östlich der Gunhill Road zu alarmieren, damit jeder verdächtige Wagen angehalten und überprüft wurde. Vor allem sollte man einen Augenmerk auf solche Kraftfahrzeuge haben, in denen nur ein Mann und ein braunlockiges, fünfundzwanzigjähriges Mädchen saß.
    Außerdem ersuchte ich darum in der WEBSTER INN nachzuforschen, ob die beiden sich noch dort befanden und sie gegebenenfalls zurückzuhalten. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Mann offiziell verhaftet und von dem Mädchen getrennt gehalten würde. Wenn sie das Gasthaus schon verlassen hatten, sollte festgestellt werden, in welcher Richtung sie gefahren seien.
    Dann bestellte ich für mich selbst den nächsten in der Gegend befindlichen Streifenwagen.
    Ich ermahnte Pete O’Killy, auf Martha achtzugeben und keinesfalls zu erlauben, dass sie wegginge. Sie sollte warten, bis ich zurückkäme. Natürlich wollte er genau wissen, was los sei, aber ich hatte keine Zeit, ihm das zu erklären.
    Zwei Minuten später brauste ich in einem Höllentempo nach Norden. Anscheinend hatte ich den besten Fahrer erwischt, der je am Steuer eines Polizeiwagens gesessen hatte. Der Junge fuhr wie der Teufel, so

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