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0148 - Das Elixier des Teufels

0148 - Das Elixier des Teufels

Titel: 0148 - Das Elixier des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verzog sich.
    Unter mir polterte Tokata die Stufen hoch. Und abermals hörte ich sein schreckliches Gebrüll. Die Wände des Treppenhauses schienen zu erzittern, so laut schrie der Samurai des Satans.
    »Kennst du den Weg zum Speicher?« fragte ich Angie.
    »Ja«, klang ihr schwaches Stimmchen.
    Ich raste weiter und kam dabei gehörig ins Schwitzen. Es ist nicht jedermanns Sache mit einem Kind auf dem Arm die Treppen hochzujagen. Auch die kleine Angie hatte ihr Gewicht. Mir kam es vor, als würde sie immer schwerer werden.
    Noch ein Stockwerk!
    Ich wußte nicht, wie weit Tokata hinter mir war und ob er aufgeholt hatte. Zeit, mich umzudrehen, hatte ich nicht. Ich hoffte nur, daß ich es noch packte.
    Der Speicher.
    Ich gelangte in einen kleinen Vorflur, wo das Treppenhaus praktisch endete. Ein etwa ein Yard langes Geländer, trennte den Flur zum Schacht hin ab.
    Gegenüber befand sich die Tür.
    Ich riß sie auf.
    Ja, der Speicher war riesig. Endlich konnte ich Angie absetzen.
    Ich nahm sie bei der Hand und rannte mit ihr auf ein Fenster zu.
    Die Scheibe war grau vor Schmutz, in den Spinnweben ein Muster gezeichnet hatten.
    Ein schneller Blick zurück. Die Tür stand offen, ich konnte in das Treppenhaus sehen. Tokata entdeckte ich nicht.
    Ich riß das Fenster auf. »Klettern wir jetzt auf das Dach?« fragte mich die kleine Angie. »Nein.«
    Die Antwort kam spontan. Ebenso spontan war mir die Idee gekommen, wie ich Tokata leimen konnte. Ich faßte Angie fester und zog sie zurück. Und zwar dorthin, wo es auf dem Speicher am dunkelsten war. Ich fand eine Ecke und kauerte mich mit Angie nieder.
    Meinen Zeigefinger legte ich auf die Lippen. Angie verstand die Geste und nickte.
    Die Angst war aus ihren Augen gewichen. Der Blick zeigte jetzt mehr Hoffnung und Neugierde. Hoffentlich brauchte ich das Kind nicht zu enttäuschen, denn das Gegenteil konnte unter Umständen tödlich für die Kleine werden.
    Links neben uns stand ein Schrank. Vielmehr das Unterteil davon. Ein Oberteil hätte nicht mehr hingepaßt, denn die Schräge mit den dicken Balken begann direkt über uns.
    Wenn uns Tokata hier erwischte, hatten wir keine Chance mehr.
    Dann konnte er uns töten.
    Ich hätte mich vielleicht noch gestellt, aber ich wollte Angie aus dem Gefahrenbereich wissen. Tokata kam.
    Von meinem Standort aus konnte ich das hellere Türrechteck erkennen. Da sah ich ihn.
    Er kam mit einem gewaltigen Satz, übersprang die Schwelle, blieb stehen und schaute sich um.
    Innerlich betete und zitterte ich.
    Wie würde er reagieren? Hatte er uns vielleicht entdeckt? Die ersten Schritte. Vorsichtig, lauernd. Zur Hälfte hatte er seinen rechten Arm ausgestreckt. Eine Hand umklammerte den Schwertgriff, wobei die Klinge eine Verlängerung seines Arms bildete.
    Er schien dem Braten nicht zu trauen. Hatte er tatsächlich etwas bemerkt?
    Ich hoffte es nicht und atmete auf, als sich der Samurai mit weiten Sprüngen dem offenen Fenster näherte, das Schwert wegsteckte und nach draußen aufs Dach kletterte.
    Dann verschwand er.
    Sofort nahmen Angie und ich die Chance wahr. Ich zog das Mädchen hoch und huschte mit ihm auf Zehenspitzen in Richtung Tür, die der Samurai auch nicht geschlossen hatte.
    Ich nahm mir aber die Zeit und zog den Schlüssel ab. Von außen schloß ich ab. Man mußte Tokata so viele Hindernisse wie möglich in den Weg legen.
    »Jetzt wird alles gut«, sagte ich optimistisch. Ich war auch sicher, daß Bewohner die Polizei alarmiert hatten, und in der Tat hörte ich den fernen Sirenenklang, der anschwoll und schließlich verstummte. Der oder die Wagen waren eingetroffen.
    Angie und ich hasteten die Treppe hinunter. Die Beine der Kleinen wirbelten, sie wollte unbedingt mit mir Schritt halten, was sie auch tatsächlich schaffte.
    Unangefochten erreichten wir den unteren Flur, wo sich einige Menschen versammelt hatten, die uns ängstlich und unwissend entgegenschauten. Sie wußten nicht, was los war.
    »Gehen Sie wieder in Ihre Wohnungen!« fuhr ich sie an. »Die Gefahr ist längst nicht gebannt.«
    Hart wurde die Haustür aufgestoßen.
    Vier Polizisten erschienen. Sie hatten ihre Waffen bereits gezogen und wollten sie auf mich richten, als mich einer der Männer erkannte.
    »Sie hier, Sir?«
    Die Mündungen der Waffen sanken nach unten.
    Ich machte den Beamten mit ein paar Worten klar, daß sie sich um Angie kümmern sollten.
    Zwei Polizisten nickten.
    »Und bringen Sie das Kind um Himmels willen aus der Gefahrenzone«, sagte ich.
    Angie

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