Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0148 - Das Elixier des Teufels

0148 - Das Elixier des Teufels

Titel: 0148 - Das Elixier des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gebracht wurde. Zwei von Claires Kolleginnen begleiteten sie.
    Jane und Claire schauten sich an.
    Die hat nicht solche Augen, dachte die Aufseherin und deutete auf einen Stuhl.
    »Danke«, sagte Jane und nahm Platz.
    Die beiden Frauen, die sie hergebracht hatten, verließen das Büro und warteten draußen.
    Jane hatte keine Sträflingskleidung anzuziehen brauchen. Als Untersuchungshäftling durfte sie ihre normalen Sachen tragen.
    Sie war ja noch nicht verurteilt.
    Claire blätterte die noch dünne Akte der Frau auf. »Sie heißen Jane Mandell, sind 25 Jahre und stehen in dem Verdacht, Ihren Freund vergiftet zu haben. Stimmt das?«
    Jane spielte jetzt. Sie verzog die Lippen und spürte dabei die Plastikstücke im Mund. Der Maskenbildner hatte sich wirklich Mühe gegeben. Jane hätte sich selbst nicht erkannt. Ihr Gesicht hatte man mit Spritzen und Plastik unkenntlich gemacht. Die Haare waren etwas kürzer geschnitten worden und braunschwarz gefärbt. Ebenso die Augenbrauen. Jane sah älter aus und auch verruchter, denn der Akte nach war sie eine Soho-Dirne gewesen, die sich an ihrem Zuhälter gerächt hatte.
    »Ich kann mich an nichts erinnern«, antwortete sie auf die Frage.
    Claire hob den Kopf. Sie hatte ein etwas rundliches Gesicht, doch durch das nach hinten gekämmte dunkle Haar wirkte es ein wenig streng. »Ich bin auch nicht Ihre Richterin, aber ich hatte nur eben die Frage gestellt. Sie sind bei uns noch als Untersuchungshäftling und…«
    »Was heißt hier Häftling, du Tante? Ich werde bald frei sein, und dann könnt ihr mich alle mal.«
    Claire nickte ergeben. Diese Töne waren ihr nicht neu. »Es ist klar, Sie sind unschuldig, aber lassen Sie mich ausreden.«
    »Na los.«
    »Sie besitzen als Untersuchungshäftling natürlich mehr Rechte als ein normal verurteilter Gefangener. Das heißt, Sie können sich Ihr eigenes Essen bestellen. Sie können Zeitungen lesen, dürfen rauchen, Radio hören, Sie dürfen…«
    »Kann ich auch Kunden empfangen?«
    »Das leider nicht.«
    »Shit.«
    Claire Dickson ließ sich nicht beirren. »Leider haben wir keine Einzelzelle frei, weil hier umgebaut wird. Sie müssen sich den Raum schon mit zwei anderen Frauen teilen.«
    »Ehrlich?«
    »Ja.«
    »Solch ein chickenshit.« Jane verzog die Lippen. Sie spielte ihre Rolle wirklich hervorragend. »Da freut man sich auf die Ruhe, und schon habe ich zwei andere Kneifzangen in der Nähe. Wie heißen die beiden denn, und was haben sie verbrochen?«
    »Das werden sie Ihnen selbst sagen.« Claire Dickson stand auf.
    »Ich bringe Sie jetzt in die Zelle.«
    »Und wie lange muß ich da schmoren?«
    »Das hängt davon ab, wann und wie schnell Ihr Fall bearbeitet wird«, erwiderte die Aufseherin.
    »Und das kann lange dauern.«
    »Ich weiß es nicht. Bitte, kommen Sie jetzt mit.« Claire hatte die Höflichkeit im Laufe der Jahre nie abgelegt.
    Vor der Tür warteten ihre Kolleginnen. Ihre Gesichter waren ausdruckslos, als die beiden Frauen Jane Collins, alias Mandell, in die Mitte nahmen.
    Claire ging voran. Sie trug auch die Schlüssel. Es war nicht ruhig. Man hörte, daß gebaut wurde. Eine Säge kreischte, Hammerschläge dröhnten gegen Wände, und in der Luft lag ein nie abreißender Staubschleier, der sich überall festsetzte.
    Sie gelangten in den langen Gang, wo sich auch die Zelle mit den beiden Frauen befand.
    Claire Dickson schloß auf und ließ Jane Collins den Vortritt in die Zelle.
    Die beiden anderen Frauen ließen ihre Zeitungen sinken, als sie die Neue sahen.
    Jane war an der Schwelle stehengeblieben. Sie spürte den sanften Druck einer drängenden Hand im Rücken und ging zwei Schritte in die Zelle hinein.
    Hinter ihr wurde die Tür zugeschlagen.
    Claire Dickson runzelte die Stirn und schüttelte dabei den Kopf.
    »Was ist?« fragte eine der Aufseherinnen. Sie hatte strenge Gesichtsfalten und machte einen leidenden Eindruck.
    »Ich weiß nicht so recht. Drei Frauen zusammen in einer Zelle. Ob das gutgeht?«
    »Ist doch nicht dein Bier.«
    »Das stimmt. Aber ich bin dafür verantwortlich, daß alles glatt verläuft.«
    »Das ist von oben angeordnet worden?« Die drei Frauen gingen inzwischen wieder den Gang hinab.
    »Schon, nur die Kleinen hängt man.«
    »Da sagst du was.«
    Die zweite Aufseherin mischte sich ein. »Ich bin auf jeden Fall froh, wenn dieser Umbau vorbei ist.«
    Die anderen stimmten zu.
    Claire Dickson ging wieder zurück in ihr Büro. Sie hatte schon einigen Papierkram zu erledigen. Die Frau schloß Janes

Weitere Kostenlose Bücher