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0149 - Die Nacht der flammenden Augen

0149 - Die Nacht der flammenden Augen

Titel: 0149 - Die Nacht der flammenden Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schien, als würde neue Kraft in seinen Körper fließen. Mit beiden Händen hielt Ogabe das Gefäß umklammert. Er schraubte den kleinen Deckel los und warf ihn kurzerhand zu Boden.
    Dann kippte er das Gefäß.
    Zuerst dachte Suko, ein zäher Sirup würde aus der Öffnung fließen. Als er genauer nachschaute, sah er, daß es kein Sirup war, sondern etwas anderes.
    Blut!
    Ja, das Gefäß war mit Blut gefüllt.
    Schwer tropfte es zu Boden und bildete dicke, rote Flecken.
    Ogabe ging um Suko herum, er murmelte Worte, die der Chinese nicht verstand. Ogabe zog einen Kreis, der durch eine Blutspur markiert war.
    Suko konnte ihn nur dann sehen, wenn er sich auch in seinem Blickwinkel befand, denn sich zu drehen, war dem Chinesen viel zu mühselig.
    Nach wenigen Minuten war der Kreis fertig. Ogabe stellte sich wieder an den Pfahl, und sofort glühte das Auge an der Spitze stärker auf, während die fünf anderen in der gallertartigen Masse hinund herrollten.
    »Der Opferkreis ist fertig«, sprach Ogabe, alias Awamba. »Er wird dich annehmen, Chinese. Ich spüre es. Hast du noch Fragen, ich beantworte sie dir gern, denn es dauert seine Zeit, bis das Blut zusammenwächst und Awambas Geist verstärkt.«
    »Ja, ich will noch etwas wissen«, sagte Suko. »Was hast du für Blut genommen?«
    »Es ist das Blut meiner Diener, die getötet haben und dann auferstanden sind«, erklärte Ogabe. »Ihr Blut, ihre Augen und ich bilden eine Gemeinschaft, die unbesiegbar ist.«
    Wie alle Dämonen nahm auch dieser Ogabe für sich in Anspruch, unbesiegbar zu sein.
    Suko widersprach nicht, hoffte jedoch, ihm irgendwann das Gegenteil zu beweisen.
    Der Zauber wirkte bereits.
    Die dicken Blutstropfen auf dem Boden hatten sich ausgebreitet und zu einem Kreis geschlossen. Dieser Blutkreis warf Blasen, die an der Oberfläche mit leisem Blubbern zerplatzten und Dämpfe freiließen, die sich wie ein feiner Nebel über den Kreis legten.
    Jetzt erst spielte das Blut seine volle Kraft aus. Es wurde warm.
    Suko spürte es, da er mit dem Kopf ziemlich am Rand lag. Und die Wärme intensivierte den Nebel.
    Er verdichtete sich zu dicken Schwaden, die erst nur fußhoch über dem Kreis lagen, dann aber langsam höherstiegen. Und plötzlich waren auch die Augen wieder da.
    Fünf Paare! Nein, nur vier und dazu ein Auge. Sie schwebten über der Nebelwand. Das Blut ihrer ehemaligen Körper hatte sie hergelockt. Sie wollten dabei sein und zusehen, wie das neue Opfer langsam starb.
    Auch Suko spürte die fremde Magie.
    Innerhalb dieses Nebelkreises entstanden schreckliche Gedanken.
    Blut, Tod, und Chaos herrschten vor, dem Chinesen fiel das Atmen schwer. Er glaubte sich in den Urwald versetzt zu sehen.
    Drückende Schwüle legte sich wie ein Reif um seinen Körper und den Kopf.
    Ogabe stand vor dem Pfahl und hatte die Arme ausgebreitet. Seine Augen rollten, die Intensität der Farbe nahm zu.
    Dann griff er in sein Gewand.
    Die Hand zuckte wieder zurück, und im nächsten Augenblick blitzte ein Messer zwischen den Fingern.
    Eine schmale Klinge, die sich plötzlich wellenartig verbog und zu einem flammenden Dolch wurde.
    Hoch hielt Ogabe das Messer.
    »Damit!« rief er aus, »wirst auch du dein Augenlicht verlieren, Chinese. Der Flammendolch des Awamba hat noch keinen Gegner verschont!« Dann lachte Ogabe und führte eine blitzschnelle Bewegung, so daß der Dolch zu einem feurigen Kreis wurde.
    Suko lag still auf dem Boden. Er hatte allerdings die Augen verdreht und schaute dem Dämon entgegen, der sich jetzt langsam vom Totempfahl löste…
    ***
    Den Hünen hatte ich zwar besiegt, aber dessen Flammendolch war nicht zu finden gewesen. Wahrscheinlich war er mit zerstört worden. Illusionen machte ich mir nicht. Mir stand eine Aufgabe bevor, die verdammt schwer sein würde.
    Ich wußte auch nicht, wie viele Gegner mir gegenüberstanden, richtete mich jedoch auf das Schlimmste ein.
    Die Dämonenpeitsche hielt ich schlagbereit, als ich das Haus wieder verließ und über den Hof schritt.
    Das Feuer hatte sich gelegt. Die Flammen waren zusammengesunken, sie flackerten auch nicht mehr auf. Nur der Brandgeruch und dicke Qualmwolken schwebten noch über den Hof.
    Ich empfand es als seltsam, daß sich niemand hatte blicken lassen. Dabei waren die Häuser schließlich bewohnt. Wenn auch von Pennern und Gesindel, die das Licht der Öffentlichkeit scheuten. Aber hier kümmerte sich niemand um den anderen, auch wenn ein Brand geschah, das störte keinen.
    Mich störte der Qualm. Ich

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