0149 - Kampf um die Hundertsonnenwelt
dem gleichen Stanzstreifen zur Kenntnis: Setzen uns ab. Starker Angriff durch tropfenförmige Laurinschiffe. Bewaffnung zu schwach.
Treffer in der (Ausdruck ist nicht zu erstellen)... Flüchten in Librationszone und...
Auf seinem Bildschirm sah Bully die Stanzfolie und las die Texte.
Es gehörte ein gewaltiges Maß an Selbstbeherrschung dazu, jetzt nicht den Marschplan zur Hundertsonnenwelt vollständig umzuwerfen. Reginald Bull spielte einige Sekunden lang mit dem Gedanken, statt in acht Etappen, in vier zu versuchen, den Planeten im Leerraum zu erreichen. Viele Stunden konnten damit gewonnen werden, vielleicht war die Flotte sogar dadurch einen Tag früher am Ziel - oder kam nie an.
Diese letztere Möglichkeit, die gar nicht so unwahrscheinlich war, gab bei Bully den Ausschlag.
Es blieb bei dem Marschplan, der festlag.
*
Mittlerweile stand für Perry Rhodan fest, daß die von der GAUSS georteten Fremdobjekte Laurinschiffe waren. Unerklärlich blieb, warum sie weder die GAUSS angriffen, noch den Versuch machten, sich der Hundertsonnenwelt zu nähern. Ihr Abstand zu dem Planeten blieb unverändert.
Stunden vergingen nach der ersten Meldung, nichts geschah. Die Funkverbindung zu der GAUSS riß nicht mehr ab. Sie war der vorgeschobene Posten und beobachtete mit ihren Geräten den Laurinpulk.
Perry Rhodan und Atlan ließen die Zeit nicht ungenutzt verstreichen. Sie sahen es als einen Glücksfall an, daß in dieser Stunde das Zentralplasma das hyperinpotronische Gehirn vollkommen beherrschte und sie wenigstens von dieser Seite her keine Schwierigkeiten zu erwarten hatten. Niemand ließ allerdings die Warnungen der Experten außer acht, daß die Situation sich binnen kürzester Frist ins Gegenteil umkehren könnte.
Die dreitausendköpfige Spezialeinheit mit ihrer Sonderausrüstung war gruppenweise aus ihrer ersten provisorischen und militärisch ungünstigen Stellung zwischen den achtzig gigantischen Plasmakuppeln herausgezogen worden. Die Unterkünfte, die ein Willy den Terranern angeboten hatte, waren zugleich beste Auffangstellungen, von wo aus man einen neuen Angriff biofeindlicher Roboter viel besser abwehren konnte.
Die Space-Jets waren zur Feuerwehr geworden. Sie hatten die Aufgabe, im Notfall an alle Punkte der Plasmazentrale Kampfeinheiten heranzubringen, um den Biostoff vor Schaden zu bewahren.
Der Kugelraumer X-1 hatte ebenfalls seinen Standort gewechselt. Er befand sich jetzt dicht neben dem gaskesselförmigen Zentrum des Zentralplasmas. Die Geschützstände des hundert Meter durchmessenden Schiffes waren ununterbrochen feuerbereit. Die X-1 war zugleich der Hauptstützpunkt der Wissenschaftler und Techniker, die keine Ruhe im Raumer aufkommen ließen. In den Kabinen, die ihnen zugeteilt worden waren, ging es erregt zu. Meinung prallte auf Meinung, sogar mit bösen Worten wurde nicht gespart. Rhodan wußte davon, aber er dachte nicht daran, sich auch nur ein einziges Mal einzumischen. Zu Atlan sagte er: „Sollen sie sich zusammenraufen, Arkonide."
Atlan blickte ihn mißtrauisch an. Er kannte den Terraner viel zu gut, als daß der ihm noch etwas verheimlichen konnte.
„Wie lange soll dieses Zusammenraufen denn dauern? Bis uns die Laurins erwischen oder die Hyperinpotronik, Barbar?"
Das Gespräch fand in Rhodans Kabine statt. „Wissenschaftler sind schon immer eine Sorte Menschen besonderer Art gewesen.
Dickköpfig, mimosenhaft, allergisch, aufbrausend bis ins Extrem. Kurz. Irgendwie etwas verrückt."
„Ein netter Trost, daß unser Schicksal mit dem Verrückter verbunden ist!"
Rhodan lachte. „Ich halte unsere Experten nicht für verrückt, denn dann könnten wir uns alle hier schon unser Grab schaufeln.
Wissenschaftler dürfen nicht mit unseren Maßstäben gemessen werden."
Atlan erwiderte eine Weile nichts. Dann bemerkte er: „Vor dreihundert Jahren gab es auf Terra noch keine Eisenbahn, herrschte in Rußland Leibeigenschaft und waren große Teile der Erde unerforscht, dreihundert Jahre später versuchen sich Terraner an Hypertoyktik und Hyperinpotronik. Noch schlimmer: Deine Experten tun manchmal so, als ob sie beides entwickelt hätten. Kein Wunder, daß diese Belastungen bei vielen Wissenschaftlern Gehirnschädigungen auslösen!"
Wieder lachte Rhodan. „Obwohl du zehntausend Jahre unter uns gelebt hast, sind wir dir doch etwas unheimlich, Atlan, nicht wahr?
Aber vielleicht gewöhnst du dich in den kommenden zehntausend Jahren an uns."
„Wenn du mich dann noch kennst,
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