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0149 - Wir jagten die Ratten

0149 - Wir jagten die Ratten

Titel: 0149 - Wir jagten die Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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fragte, was denn geschähe, wenn auch die Pläne dieses Geräts Ashburne & Sedley in die Hand gespielt würden.
    Er schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Die Pläne habe nicht einmal ich. Die hält unser Oberingenieur unter Verschluß.«
    »Aha! — Sie verhandeln aber bereits mit Ashburne. Ich kenne die gebotene Summe. Ist das ein angemessener Preis?«
    »Natürlich nicht. Die Firma ist mit allem Drum und Dran zwei Millionen wert.«
    »Ist der Verkauf schon perfekt?« wollte ich wissen.
    »Nein. Da' wir noch ein paar Tage Zeit haben, habe ich bei Ashburne eine Frist herausgeschlagen, allerdings um den Preis einer vertraglithen Sicherung des Vorkaufsrechtes für ihn.«
    »Dann ist also noch nicht alles…«
    Weiter kam ich nicht. Ich hörte ein leises ,Plobb‘, irgend etwas sauste an meinem Ohr vorbei und schlug in die Wand.
    Ich zog die Null-Acht aus dem Halfter und sauste zum Fenster. Keine Menschenseele war zu sehen. Ich wartete einen Moment und setzte mit einer Flanke über die Fensterbrüstung in den Garten hinaus. Für kurze Zeit ging ich vorsichtshalber hinter einem Gebüsch in Deckung. Als alles ruhig blieb, machte ich mich auf Spurensuche.
    Ich entdeckte deutliche Fußtritte, die aber beim Gartenzaun endeten, hinter dem ein gepflasterter Weg weitere Nachforschungen unmöglich machte.
    Dennoch sprang ich über den Zaun, und hier auf der anderen Seite trat ich fast auf ein silbernes Zigarettenetui. Ich hob es auf und entdeckte ein eingraviertes Monogramm: H. C.
    Ich ging zu Will zurück, beruhigte ihn ein wenig und machte mich auf den Weg nach Red House.
    Unterwegs stand plötzlich Phil wie aus dem Boden gewachsen vor mir.
    Ich informierte ihn, und er meinte, ich solle am anderen Morgen einen bestimmten Versuch machen.
    Wir besprachen unseren Plan und trennten uns.
    Ich kam ziemlich spät zu Hause an und legte mich sofort ins Bett. Mitten in der Nacht wachte ich durch ein leises Geräusch auf. Ehe ich mich erheben konnte, flog irgend etwas durchs offene Fenster. Ich sprang auf und trat vorsichtig ans Fenster, konnte aber nichts entdecken.
    Ich sah mich im Zimmer um und fand einen Stein, um den man einen Bogen Papier gewickelt hatte.
    Er enthielt wenige Worte: »Manuela Bloome studierte an der Harvard-Universität. Geburtsdatum: 6. 11. 23. Habe ich dir neulich schon gesagt. Paß in Zukunft besser auf!«
    ***
    Am Samstagmorgen saß ich mit Mary Easters und Corry beim Frühstück.
    Zwischendurch holte ich mein Taschentuch hervor und zog scheinbar unabsichtlich das am Vorabend gefundene Zigarettenetui aus der Hose.
    »Ah — beinahe hätte ich‘s vergessen«, murmelte ich und hielt Corry das Etui hin. »Hab ich vorhin bei der Garage gefunden. H. C. — das könnten doch Sie sein…«
    »Vielen Dank! Ich muß das Ding im Laufe des gestrigen Tages verloren haben.«
    Das Dunkel lichtete sich immer mehr. Der Butler hatte auf mich geschossen. Vermutlich stand er zu jener Mary Corry in verwandtschaftlichen Beziehungen, deren Namen ich als den einer Freundin der verschwundenen Manuela Bloome kannte.
    Die Ratten krochen aus ihren Löchern.
    Die letzten Ratten.
    Aber wo war das Kind?
    Ich ging nachdenklich auf mein Zimmer. Unterwegs überlegte ich, daß Corry immer noch nicht überführt war. Theoretisch konnte ja auch der wirkliche Schütze das Etui gefunden und es nach dem mißglückten Überfall auf mich verloren haben.
    Ich rief Phils Hotel an. Als mein Freund sich gemeldet hatte, sagte ich nur meinen Namen und folgenden kurzen Satz:
    »Ich bestelle hiermit die Motorsport-Revue ab.«
    Das war das ausgemachte Zeichen dafür, daß Corry ab sofort unter besondere Bewachung gestellt werden solle.
    Am Mittag beobachtete ich das Werkstor.
    Wilma Crest erschien gegen 13 Uhr 15 und ging zu Fuß davon.
    Wenig später kam Pat Will.
    Ich ging auf ihn zu. »Verzeihung, Mr. Will, ich muß Sie bitten, mit mir noch einmal ins Büro zurückzukehren. Anordnung vom Chef!«
    Er kehrte schweigend mit mir um.
    Wir betraten sein Office, und ich bat ihn, mir Wilma Crests Personalunterlagen herauszusuchen.
    Er gehorchte und legte mir die Akte vor.
    Interessant war nur das Geburtsdatum: 6. 11. 1923. Wilma Crest war am gleichen Tag geboren wie Manuela Bloome.
    Ich pfiff gerade leise durch die Zähne, als an der Tür geklopft wurde. Will ging öffnen, und Phil trat ein. Wir begrüßten uns flüchtig, und ich zeigte ihm dann das Karteiblatt. Er nickte schweigend.
    »Hat Miß Crest hier ein Miniatur-Tondrahtgerät?« fragte ich Will.
    »Sicher«,

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