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015 - Die Augen des Dr. Schock

015 - Die Augen des Dr. Schock

Titel: 015 - Die Augen des Dr. Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Keller? War Esram Bannon bei ihm? Würden wir den Zombie stellen und vernichten können?
    Ich war aufgeregt. Meine Nerven vibrierten.
    Es hing sehr viel davon ab, daß wir Bannon so rasch wie möglich erledigten. Je länger er sein zweites Leben lebte, desto mehr Teufeleien konnte er aushecken.
    Brock stieg die Stufen hinunter.
    Wir gelangten in einen großen Raum, der von Neonröhren hell erleuchtet war. An den Wänden befanden sich Regale, auf denen Wachsgliedmaßen lagen, die sich noch im Rohzustand befanden. Brock hatte tüchtig vorgearbeitet. Es gab sogar Kopf-Rohlinge, denen nur noch der letzte Schliff gegeben werden mußte. Die Gesichter hatten noch keine Züge. Es fehlte noch das Haar. Brock konnte daraus einen Mann oder eine Frau machen – je nach Bedarf.
    Wir sahen eine Feuerstelle und einen Wachskessel, in dem sich eine fleischfarbene, erstarrte Masse befand. Auf einer großformatigen Werkbank lag Brocks Werkzeug, das er zum Modellieren der Figuren benötigte. Es gab alle erdenklichen Farbtiegel, Spachteln und Pinsel.
    Bestimmt wäre es sehr interessant gewesen, Brock bei der Arbeit zuzusehen, doch Mr. Silver und ich hatten im Moment leider ganz andere Sorgen.
    Mit einem Blick ließ sich feststellen, daß Harry Dean auch hier unten nicht war.
    Himmel noch mal, wohin hatte ihn Esram Bannon verbannt? Existierte der Detektiv überhaupt noch, oder hatte ihn Bannon vollkommen ausgelöscht? Auch dazu war der Zombie mit Sicherheit in der Lage.
    »Wieder nichts«, sagte Mr. Silver enttäuscht.
    »Tja«, meinte Brock und hob die Schultern. »Ich hatte gehofft, Ihnen doch noch helfen zu können, aber leider…«
    Ich wies auf eine Tür aus massivem Holz. »Wohin geht es da, Mr. Brock?«
    »Ins Lager. Wenn Sie sich auch da umsehen wollen…«
    Brock durchschritt sein Atelier. Wir gingen mit ihm. Er öffnete die Tür für uns, und diesmal schritt er uns nicht mehr voran, sondern trat zur Seite, um uns einzulassen.
    Es lief alles so ab, wie er es plante.
    Wir gingen ahnungslos an ihm vorbei. Kaum befanden wir uns in dem Raum, da schmetterte Martin Brock hinter uns die Tür zu und wir saßen in der Falle.
    ***
    Esram Bannon sorgte dafür, daß der magische Bazillus im Wachsfigurenkabinett um sich griff. Das Böse blieb nicht nur in Dr. Schock. Es steckte die anderen Wachsfiguren an, tauchte in sie ein und entfachte ein schwarzes Leben in ihnen.
    Eine grauenerregende Veränderung vollzog sich in Martin Brocks Etablissement.
    Dämonische Einflüsse entfalteten sich. Wenn jetzt jemand genau hingesehen hätte, hätte er bemerkt, daß Ivor Hewlett, der grausame Würger mit der Eisenkette, nicht mehr so starr und leblos wie sonst immer war. Er stand zwar immer noch reglos da, aber er wäre jederzeit in der Lage gewesen, seinen Platz zu verlassen, denn höllische Kräfte befanden sich nunmehr in ihm.
    Und nicht nur in ihm.
    Warren Kidder, der Schafottmörder, dem so viele Frauen zum Opfer gefallen waren, George Glennie, der Schlächter mit dem Beil, alle trugen den Keim der Unterwelt in sich – und sie alle lechzten nach einem Opfer.
    Sie blieben keine Nachbildungen einstiger Täter. Der Geist dieser grausamen Mörder beseelte sie, und die Kräfte der Hölle stärkten sie. Neue blutige Schreckenstaten waren zu befürchten. Sie würden wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen.
    Morgen würden wieder Besucher herbeiströmen.
    Und sie würden für ihr Eintrittsgeld mehr geboten kriegen, als ihnen lieb war. Das Grauen, den Horror würden sie hautnah zu spüren bekommen.
    Jeder Mensch, der morgen Martin Brocks Wachsfigurenkabinett betrat, wurde es nicht lebend verlassen, dafür würden die zum Leben erweckten Mörderpuppen sorgen.
    Sie hätten ihren grausamen Trieb gern schon in dieser Nacht befriedigt. Aber Esram Bannon hielt sie noch hin.
    Vielleicht würde er ihnen später Tony Ballard und Mr. Silver vorwerfen.
    Im Augenblick verfolgte er jedoch einen anderen Plan.
    Nach wie vor ärgerte es ihn, daß ihm Sally Bingo entwischt war, und er wollte sich nicht so leicht geschlagen geben.
    Mittels Geistsensor spürte er ihren jeweiligen Aufenthaltsort auf. Das war es, was Sally fühlte, was ihr Angst machte.
    Esram Bannon stand auf übersinnlicher Ebene mit dem Mädchen in Verbindung. Wohin sie sich auch begab, er war bei ihr, wußte über jeden ihrer Schritte Bescheid.
    Sie war ihm zwar entkommen, aber nicht endgültig. Er wußte, wo sie wohnte, und konnte sie jederzeit zu sich holen.
    Obwohl schwarzes Leben in den Wachsfiguren

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