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015 - Die Augen des Dr. Schock

015 - Die Augen des Dr. Schock

Titel: 015 - Die Augen des Dr. Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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mehr. Vor ihm lag eine menschenleere Straße. Ausgestorben. Nicht einmal ein herrenloser Köter trieb sich hier herum.
    Der Mann schien sich in Luft aufgelöst zu haben.
    Harry Dean zerbiß einen Fluch zwischen den Zähnen.
    Was hatte er falsch gemacht? Hatte er den Unbekannten zu vorsichtig verfolgt? Hätte er weniger Rücksicht auf die eigene Sicherheit nehmen sollen? War es mangelnde Risikofreudigkeit, die ihn den Kerl verlieren ließ?
    Hartnäckig versuchte er die Spur des verhinderten Mädchenmörders wiederzufinden. Es glückte ihm nicht.
    ***
    Ich kehrte mit dem Pernod zu Mr. Silver zurück. »In sechs Zügen bist du schachmatt«, behauptete ich.
    »Angeber«, tönte der Ex-Dämon.
    »Worum willst du wetten?«
    »Kiste Sekt.«
    »Kannst du dir das leisten?«
    Der Hüne mit den Silberhaaren grinste. »Erstens brauche ich nicht zu befürchten, sie bezahlen zu müssen, und zweitens werden wir ja großzügig von Tucker Peckinpah unterstützt. Da ist eine Kiste Sekt allemal drin.«
    Ich zählte die Züge laut mit, damit Mr. Silver hinterher nichts abstreiten konnte. Da er unkonzentriert und überheblich spielte, machte ich ihn sogar mit fünf Zügen fertig. Er fegte die Figuren mit der Hand ärgerlich vom Brett und stand auf.
    »Du tust mir beinahe leid«, hänselte ich ihn. »Was warst du mal für ein besonderer Typ. Die Hölle hat vor dir gezittert. Und nun gewinnst du nicht einmal mehr eine Schachpartie gegen mich.«
    »Die Zeiten werden auch mal wieder anders«, erwiderte Mr. Silver verdrossen. »Denk an meine Worte. Es geht bald wieder mit mir aufwärts, das fühle ich.«
    »Du meinst, du spürst, daß deine übernatürlichen Fähigkeiten wiederkommen?« fragte ich hoffend. Seine Mogelei hätte ich gern wieder in Kauf genommen, wenn er seine außergewöhnlichen Kräfte wiedererlangt hätte.
    Er blieb mir die Antwort auf meine Frage schuldig. Das Telefon schlug an, und ich ging an den Apparat. »Ballard.«
    Am andern Ende des Drahtes war Daryl Crenna, der Mann aus der Welt des Guten. Dort hieß er Pakka-dee. Wir lernten ihn in Hongkong kennen. Es verschlug uns damals in die Welt der Pavian-Dämonen, und Crenna war dabei. [3] Dieser außergewöhnliche Mann bekämpfte das Böse mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, und das waren nicht wenige. Er war auf die Erde gekommen, um hier den
    »Weißen Kreis« zu gründen, eine Verbindung von Gleichgesinnten, deren Ziel die Vernichtung alles Bösen war.
    Er hatte sich in London niedergelassen, und es tat gut, zu wissen, daß er in unserer Nähe war.
    »Hallo, Daryl«, sagte ich. »Wie geht’s dem ›Weißen Kreis‹?«
    »Der besteht vorläufig nur aus einem Mann: aus mir. Aber das bleibt nicht so. Ich erwarte bald Unterstützung aus der Welt des Guten. Der Name der Nummer zwei in meinem Kreis wird Fystanat sein.«
    »Pakka-dee und Fystanat. Seltsame Namen.«
    »Nur für dich, Tony Ballard. Da, wo wir herkommen, klingt dein Name komisch.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Der Grund meines Anrufs ist folgender: Ich habe mir Gedanken über Mr. Silver gemacht«, sagte Daryl Crenna alias Pakka-dee. »Er hat doch seine außergewöhnlichen Fähigkeiten verloren.«
    »Leider ja«, sagte ich.
    »Es gäbe eine Möglichkeit für ihn, sie sich wiederzuholen«, behauptete der Mann aus der Welt des Guten.
    Ich horchte auf. »Menschenskind, das wäre ja phantastisch.«
    »Frag ihn, ob er schon mal vom Tunnel der Kraft gehört hat, Tony.«
    Ich wandte mich an Mr. Silver. »Schon mal vom Tunnel der Kraft gehört?«
    Ein eigenartiges Leuchten erschien mit einemmal in Mr. Silvers perlmuttfarbenen Augen. Er nickte rasch.
    »Schwarzblütler und solche, die es mal gewesen sind – wie ich – können sich ihre Kräfte, die sie aus irgendeinem Grund verloren haben, im Tunnel der Kraft wiederholen.«
    »Er kennt den Tunnel«, sagte ich in die Sprechmuschel.
    »Er sollte ihn so bald wie möglich aufsuchen«, riet Crenna.
    »Ich werd’s ihm bestellen«, versprach ich. »Vielen Dank für den Tip.«
    »Keine Ursache. Würde mich freuen, wenn Mr. Silver Erfolg hätte.«
    »Uns auch«, sagte ich, und Daryl Crenna legte auf.
    Ich ließ den Hörer in die Gabel klappern und sah den Ex-Dämon an. »Was sagst du dazu, Silver? Ist der Tunnel der Kraft ein echter Lichtblick?«
    Der Hüne mit den Silberhaaren nickte langsam. »Wieso bin ich nicht selbst darauf gekommen?«
    »Weil du dich zur Zeit in einem geistigen Tief befindest. Wo ist dieser Tunnel? Ich habe noch nie von ihm gehört.«
    »Er befindet

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