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0150 - Der »Mongole« und wir

0150 - Der »Mongole« und wir

Titel: 0150 - Der »Mongole« und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der »Mongole« und wir
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nicht klar, dass ich für ihn und euch die beste Sicherung nach der Polizeiseite bin? Ich denke, das ist ein paar Dollar wert. Es wäre auch in deinem Interesse. Vom Mongolen weiß ich die Adresse nicht, aber dich kann ich finden, Tony. Wenn eure große Sache steigt, und das Unglück sollte es wollen, dass ich sie nicht verhindern kann, so werde ich mich an dich zuerst halten. Ich glaube nicht, dass du dann noch viel Freude am Gewinn haben wirst.«
    Er öffnete den Mund, um noch etwas zu sagen, aber ich stoppte ihn mit einer Handbewegung.
    »Noch eines«, fuhr ich fort. »Eure Organisation ist viel zu groß, als dass sie absolut dicht bleiben kann, trotz aller Schauergeschichten über die Gefährlichkeit des Mongolen, die ihr in Umlauf gesetzt habt. Das Geflüster der kleinen Ganoven dringt bis zu uns. Sag dem Mongolen, falls er der Chef ist, oder sag es dir selbst, falls du es bist, der die Drähte zieht.«
    »Vielleicht würde ich mit dir arbeiten, wenn ich sicher wäre, dass du uns nicht reinlegen willst«, antwortete Bellogg lauernd. »Aber du willst uns reinlegen. Du wärst nicht der erste G-man, der so tat, als wolle er mit einer Gang gemeinsame Sache machen und der die Gang platzen ließ. Unser Risiko ist zu groß.«
    »Weiter so, Tony«, lobte ich. »Das hört sich so an, als kämen wir uns langsam näher. Wollt ihr mich auf die Probe stellen?«
    »Darüber könnte man reden.«
    »Wie soll eine solche Probe aussehen?«
    Er blickte gegen die Decke und tat, als überlege er.
    »Ungefähr so«, sagte er dann. »Da ist neulich in deinem Auftrag der blonde G-man hier reingeplatzt, gerade als wir in der besten Unterhaltung waren. Wenn wir jetzt Zusammenarbeiten, könnte es sein, dass er früher oder später Verdacht schöpft. Besser, man beseitigt ihn. Für dich wäre das keine Schwierigkeit. Du gerätst nicht einmal auch nur in den Verdacht, es getan zu haben.«
    Ich lachte laut auf.
    »Wir haben uns missverstanden, Tony. Ich bin bereit, den Staat, der mich relativ schlecht bezahlt, zu betrügen, indem ich ein Auge zudrücke, wenn es mir ausreichend mit Dollars bepflastert wird. Aber ich habe nicht gesagt, dass ich einen netten Jungen, mit dem ich ein paar Jahre zusammengearbeitet habe, für euch über den Haufen schießen werde.«
    »Schon gut«, brummte Bellogg. »Vergiss, was ich sagte.«
    »Vergiss du nicht, was ich sagte«, antwortete ich. »Und denk daran, dass ich zwar keinen G-man erschieße, aber dass es mir bei einem Gangster viel leichter fällt, den Finger krumm zu machen. Ich denke, ich gebe dir drei oder vier Tage, um den Mongolen oder dich selbst zu überzeugen, dass eine Zusammenarbeit mit mir zweckmäßig ist. So long, Tony.«
    Ich verließ das Büro, ohne dass mich irgendjemand gehindert hätte. Ich fuhr nach Hause und legte mich für ein paar Stunden ins Bett. Erst lag ich wach und rauchte noch eine Zigarette.
    Heute war der 28. Der Monat hatte dreißig Tage. Zwölf Tage also noch. Aber was würde am 10. passieren? Und würde es wirklich der 10. sein? Lag es nicht in der Hand der Gangster, den Termin für ihre Tat zu verschieben? Oder musste diese Tat unbedingt an diesem einen Tag durchgeführt werden?
    Wozu brauchten sie hundert und mehr kleine Ganoven? War Hocks Inn der einzige Kneipentreffpunkt, in dem der Mongole Leute angeheuert hatte? Es gab Dutzende solcher Lokale, in denen die kleine Unterwelt zu Hause war. Ich musste klären, ob er auch in den anderen Läden gewesen war. Und vor allen Dingen, was oder wer war das Ziel der Aktion am 10. des nächsten Monats. Eine Bank? Unsinn! Dazu brauchte man keine hundert Leute.
    Die Juweliergeschäfte der Fifth Avenue? Ebenfalls Unsinn. Der Mongole konnte nicht eine Horde von Taschendieben, Spielern und Einbrechern zur Plünderung jagen.
    Ein Geldtransport? Ebenfalls Quatsch. Auch für den Überfall auf einen Geldtransport waren vier oder fünf entschlossene Leute mit guten Waffen notwendig.
    Ich fand keine Lösung, drehte mich auf die Seite und löschte das Licht. Innerhalb einer Minute war ich eingeschlafen.
    ***
    Das Rasseln des Telefons weckte mich. Ich öffnete die Augen. Graues Licht fiel durch das Fenster. Es konnte kaum fünf Uhr morgens sein. Zwei knappe Stunden hatte ich nur geschlafen.
    Ich nahm den Hörer ab.
    »Cotton«, meldete ich mich.
    Eine heisere, offenbar verstellte Stimme drang an mein Ohr. Das Englisch war korrekt, aber der Akzent war hart und fremd.
    »Hier spricht der Mongole«, sagte der Anrufer. »Ich habe ein Geschenk für

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